Erfolgreiche Team-EM weist den Weg nach Daegu
Die beiden Mannschaftskapitäne Nadine Kleinert und Robert Harting stimmten nach Platz zwei hinter Russland bei der Team-EM in Stockholm Lobeshymnen auf die deutsche Mannschaft an. "Wir haben gezeigt, dass die deutsche Leichtathletik lebt", sagte der Berliner Diskus-Weltmeister Robert Harting und lobte ausdrücklich die Leistungen der jungen Athleteninnen und Athleten.

Groß gefeiert wurde nach der letzten Mannschaftssitzung im Olympiastadion nicht mehr, doch bei der Siegerehrung in der City Hall von Stockholm, jenem Ort, an dem jährlich die Nobelpreise verliehen werden, war das deutsche Team nahezu komplett vertreten und holte sich die Team-Medaille in Silber sowie die Einzelmedaillen ab. Am Montag ging es zurück nach Frankfurt. Kurz nach 13 Uhr war das Unternehmen Team-EM beendet.
Leistungsstark und kämpferisch
Insgesamt zeigte sich das DLV-Aufgebot beim Einsatz in Schweden leistungsstark und kämpferisch. Von 49 Team-Mitgliedern feierten zehn "Youngster" ihre Premiere in der A-Nationalmannschaft. "Die jungen Athleten/innen haben sich hervorragend in die Mannschaft eingefügt. Mit Mut, unbedarft und mit Kampfgeist sind sie dabei in die Wettkämpfe gegangen", stellte DLV-Sportdirektor Thomas Kurschilgen zufrieden fest.
Ob der zweite Platz über die 400 Meter Hürden von Georg Fleischhauer (Dresdner SC 1898) in persönlicher Bestzeit (49,56 sec), Platz drei über 3.000 Meter Hindernis von Jana Sussmann (LG Nordheide; 9:43,28 min) in persönlicher Bestzeit oder Corinna Harrers (LG Telis Finanz Regensburg) Auftritt ebenfalls in persönlicher Bestzeit über 3.000 Meter (9:01,29 min) - die Jüngsten im Team haben gezeigt, welches Potential in ihnen steckt.
Hinzu kommt, dass mit insgesamt sechs Tagessiegen die Leistungsträger ebenfalls die in sie gesetzten Erwartungen erfüllt haben. "Mit zu den herausragendsten Leistungen des Wochenendes zählen mit Sicherheit die 79,29 Meter im Hammerwurf durch Markus Esser", sagte Thomas Kurschilgen, der auch die persönliche Bestleistung der Leverkusener Stabhochspringerin Silke Spiegelburg (Platz zwei mit 4,75 m) sowie den Tagessieg des Chemnitzer Kugelstoßers David Storl (20,81 m) in seiner Bilanz besonders heraushob. "Über 50 Prozent des gesamten Teams haben vordere Platzierungen erreicht."
Trend in der Leistungskurve zeigt nach oben
Stockholm war eine erste internationale Standortbestimmung auf europäischer Ebene. Das Ergebnis ist eindeutig: Deutschland zählt in Europa zu den führenden Leichtathletik-Nationen. Die Erfolge bei der WM 2009 in Berlin und der EM 2010 in Barcelona (Spanien) ware keine Eintagsfliegen. Der Trend in der Leistungskurve zeigt klar nach oben.
"Auch wenn man eine Team-EM nicht mit einer Weltmeisterschaft vergleichen kann, der Weg Richtung Daegu stimmt, zumal zwanzig Athleten, die die A-Norm für die WM in Südkorea bereits erfüllt haben, gar nicht im DLV-Aufgebot für die Team-EM gestanden sind", sagte Thomas Kurschilgen.
Mit einem besseren Gesamt-Ergebnis (331,5 Punkte) als beim Triumph 2009 in Leiria (Portugal; 326,5) landete Deutschland hinter den extrem starken Russen (385) und vor der Ukraine (304) auf Platz zwei. "Es war insgesamt eine tolle Teamleistung. Die Nationalmannschaft als Aushängeschild der deutschen Leichtathletik hat sich in Stockholm erneut mit großer Ausstrahlung präsentiert."