Erfolgreicher Saisonabschluss für Claudia Rath
Claudia Rath ist in der Weltspitze angekommen: Die Frankfurter Siebenkämpferin belegte am Sonntag beim Mehrkampf-Meeting in Talence (Frankreich) mit 6.235 Punkten den vierten Platz - das drittbeste Resultat ihrer Karriere. Der Lohn: Rang drei in der Mehrkampf-Challenge-Wertung des Weltverbands IAAF. Im Zehnkampf verfehlte ihr Vereinskollege Pascal Behrenbruch (7.938) zwar knapp die 8.000-Punkte-Marke, durfte sich aber ebenfalls über Platz vier des Meetings und Rang drei der Mehrkampf-Challenge freuen. Die Siege gingen an Weltmeisterin Hanna Melnychenko (Ukraine; 6.308) und den WM-Dritten Damian Warner (Kanada; 8.161).
Claudia Rath spielte zu Beginn des zweiten Tages wieder einmal ihre Stärke im Weitsprung aus: Mit 6,50 Metern gelang ihr der weiteste Satz der Konkurrenz. Im Speerwurf kam sie mit 39,62 Metern sogar einige Zentimeter weiter als bei der WM in Moskau (Russland), wo sie ebenfalls Vierte wurde. 2:10,14 Minuten über 800 Meter rundeten den Tag ab.Schöner Bonus für die Frankfurterin: In der IAAF-Mehrkampf-Challenge schaffte Claudia Rath dank ihrer Siebenkämpfe in Ratingen, Moskau und Talence den Sprung auf den dritten Platz, gleichbedeutend mit einem Preisgeld von 15.000 US-Dollar (ca. 11.300 Euro).
Challenge-Sieg für Hanna Melnychenko
Hanna Melnychenko hielt in Talence erneut die Konkurrenz in Schach, auch wenn sie fast 300 Punkte weniger erzielte als in Moskau. Mit 6,43 Metern im Weitsprung baute sie ihre Führung von Tag eins weiter aus.
Dennoch wurde es über 800 Meter noch einmal knapp. Denn die Polin Karolina Tyminska machte Druck und schob sich mit ihrer Zeit von 2:08,61 Minuten noch an Vize-Weltmeisterin Brianne Theisen-Eaton (Kanada; 6.252) vorbei. Nur 20 Punkte hinter Melnychenko belegte sie in Talence Rang zwei.
Die Ukrainerin freute sich nicht nur über den Wochenend-Sieg, sondern auch über 30.000 US-Dollar für Platz eins in der Challenge-Wertung. Platz zwei und 20.000 US-Dollar gingen an Brianne-Theisen-Eaton.
Drei über 8.000 Punkte
62 Punkte fehlten Pascal Behrenbruch am Sonntag zu einem erneuten 8.000-Punkte-Ergebnis. Schuld daran war vor allem der Stabhochsprung (4,67 m), bei dem der Fünf-Meter-Springer einige Punkte liegen ließ. Gewohnt stark dagegen seine Ergebnisse im Diskuswurf (45,11 m) und Speerwurf, wo ihm mit 66,28 Metern die zweitbeste Weite aller Zehnkämpfer gelang.
Damian Warner überflügelte an Tag zwei den bis dato führenden Südafrikaner Willem Coertzen, der nach einem starken ersten Tag im Stabhochsprung (4,27 m) den Gesamtsieg verspielte und mit 8.118 Punkten Dritter wurde. Der dritte Zehnkämpfer im Feld, der die 8.000-Punkte-Marke knacken konnte, war der WM-Fünfte Eelco Sintnicolaas (Niederlande; 8.018).
Andrei Krauchanka bleibt vorn
In den Kampf um den Sieg in der Mehrkampf-Challenge der IAAF konnte nach dem Ausscheiden von Weltrekordler Ashton Eaton (USA) keiner der Zehnkämpfer in Talence mehr eingreifen. So ging der erste Platz zum zweiten Mal nach 2008 an den Weißrussen Andrei Krauchanka.
Damian Warner schob sich mit seiner Leistung von Talence auf den zweiten Platz nach vorne. Und auch Pascal Behrenbruch schaffte mit seinen Ergebnissen aus Ratingen, Moskau und Talence den Sprung in die Top Drei - ein versöhnlicher Saisonabschluss für den Europameister.
Renaud Lavillenie zahlt Lehrgeld
Nicht nach Plan endete der erste Zehnkampf-Auftritt von Stabhochsprung-Olympiasieger Renaud Lavillenie. Der Franzose wollte die beste Stabhochsprung-Leistung innerhalb eines Zehnkampfs überbieten, die seit 1999 Tim Lobinger mit 5,76 Metern hält. Doch Lavillenie trug sich nur mit 5,47 Metern in die Ergebnislisten ein.
Trotz der Enttäuschung kämpfte sich Renaud Lavillenie durch die letzten beiden Disziplinen und beendete seine Zehnkampf-Premiere mit 6.676 Punkten auf Rang 14. Damit verpasste er auch die 7.000 Punkte, die für eine Anerkennung der Stabhochsprung-Leistung nötig gewesen wären.
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