| Tag der Deutschen Einheit

Erfolgreiches Gespann bei Feierlichkeiten in Mainz

Speerwurf-Weltmeister Johannes Vetter und Bundestrainer Boris Obergföll waren am Dienstag bei den Feierlichkeiten zum Tag der Deutschen Einheit in Mainz geladen. Das erfolgreiche Gespann mit Wurzeln in Ost und West brachte dem Publikum im Außenzelt der Bundesregierung das Speerwerfen näher.
Pamela Ruprecht

Die Feierlichkeiten zum Tag der Deutschen Einheit in der Landeshauptstadt von Rheinland-Pfalz standen unter dem Motto „Zusammen sind wir Deutschland“ – der Gedanke, der 1989 auch die Menschen in Ost und West miteinander verbunden und die Wiedervereinigung ermöglicht hat. Unter den Gästen des großen Bürgerfestes waren auch Johannes Vetter, der als Unteroffizier der Bundeswehr-Sportfördergruppe Mainz angehört, und sein Coach Boris Obergföll.

Das moderierte Gespräch mit dem Speerwurf-Weltmeister und dem Bundestrainer, der als Oberstabsfeldwebel ranghöchster Sportsoldat ist, war mittags der Beginn des Bühnenprogramms im Außenzelt der Bundesregierung in der Innenstadt. Zuvor wurde dort die Rede von Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier aus der Mainzer Rheingoldhalle live auf Bildschirmen übertragen.

Zweieinhalb Milli-Sekunden optimieren

Johannes Vetter, gebürtiger Dresdner, zog 2014 nach Offenburg und machte bei Boris Obergföll, der selbst aus dem Saarland stammt, rasante Fortschritte. Der bisherige Höhepunkt dieser fruchtbaren Zusammenarbeit: WM-Gold in London (Großbritannien). Die Medaille hatte der 24-Jährige in Mainz dabei. Für die Leistung des frisch gekürten "Champion des Jahres" der Deutschen Sporthilfe spendeten die Zuhörer Applaus.

Der DLV-Athlet berichtete dem Publikum vom ergreifenden Erlebnis, vor 60.000 Zuschauern im Londoner Olympiastadion die Nationalhymne zu hören. "Das war mein persönlicher Gänsehaut-Moment in diesem Jahr", sagte der Deutsche Rekordler. Anschließend demonstrierte er mit seinem mitgebrachten Wurfgerät die Technik des Speerwerfens und erklärte auf welche Kleinigkeiten es dabei ankommt.

Sein Bundestrainer brachte die Herausforderung auf den Punkt: "Der Ablauf des Abwurfs, den Johannes gerade gezeigt hat, dauert genau zweieinhalb Milli-Sekunden." Die Kunst besteht also darin, eine solch kurz dauernde Bewegung zu verändern. "Das ist das Schwere daran." Boris Obergföll machte den Gästen klar, dass man trotz aller Bemühungen den perfekten Wurf nie erreichen würde.

Rasante Fortschritte nach Trainingsumstellung

Die exakte "Vier-Meter-Klatsche", die der Teamleiter und Ex-Weltklasse-Speerwerfer (Bestleistung: 90,44 m) dieses Jahr von seinem Schützling bei dessen deutschen Rekord (94,44 m) bekommen hat, steckt er gerne ein: "Man freut sich natürlich wenn der eigene Athlet, weiter wirft als man selbst." Vor drei Jahren hat er das Talent von Johannes Vetter entdeckt, seitdem er sich jedes Jahr um fünf Meter gesteigert. 

Dahinter steckt hartes Training. Tausende Wiederholungen der Technik-Abläufe. Eine Umstellung war es für den 90-Meter-Werfer, als er 2014 nach Offenburg wechselte. Von Dresden war Johannes Vetter ein sehr hohes Trainingspensum gewohnt, bei Boris Obergföll stand deutlich weniger auf dem Trainingsplan. "Johannes hat gezweifelt, ob das ausreichen würde, um weit werfen zu können", erinnerte sich der Bundestrainer. Doch schon bald stellten sich die gemeinsamen Erfolge ein.

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