Erfreuliches Leistungsbild in Halle
Mit der U20-WM in Moncton (Kanada; 20. bis 25. Juli) und den Olympischen Jugendspielen im Stadtstaat Singapur (14. bis 26. August) stehen 2010 zwei absolute Höhepunkte für die deutschen Nachwuchsathleten auf dem Programm. Bei den Deutschen Jugend-Hallen-Meisterschaften in Halle/Saale setzten die DLV-Youngsters am Wochenende erste Ausrufezeichen in Richtung Sommer.
"Ich denke, es war insgesamt eine sehr gelungene Veranstaltung mit großen Teilnehmerfeldern und zum Teil herausragenden Leistungen. Vor allem wenn man bedenkt, dass nicht alle Athleten die Möglichkeiten haben, sich im Winter unter adäquaten Bedingungen vorzubereiten, waren die Leistungen doch sehr erfreulich", zog U20/U23-Bundestrainer Dietmar Chounard ein positives Fazit der zwei Tage in Halle.Besonders wichtig waren die Jugend-Hallen-Meisterschaften für die Jahrgänge 1993 und 1994. Am 28. Februar nominiert der Deutsche Leichtathletik-Verband (DLV) jene Athleten, die bei der kontinentalen Ausscheidung in Moskau (Russland; 21. bis 23. Mai) dabei sein sollen. Nur über die russische Hauptstadt führt der Weg zu den Olympischen Jugendspielen. Grundlage für die Nominierung für den Ausscheidungs-Wettkampf ist bei erfüllter Norm auch das Abschneiden bei den Deutschen Jugend-Hallen-Meisterschaften.
Shanice Craft überzeugt
"Wir haben die Mannschaft jetzt so weit zusammengestellt. Grundlage waren die Leistungen 2009, die Ergebnisse in diesem Winter und jetzt bei den Deutschen Jugend-Hallen-Meisterschaften. Es gibt noch eine interne Beratung und dann werden die Athleten für die Ausscheidung in Moskau benannt", sagt Dietmar Chounard.
Athleten wie die Mannheimerin Shanice Craft, die mit dem Diskus und der Kugel die Normwerte deutlich übertraf und sich zwei Titel sicherte, sowie die 400-Meter-Siegerin Sonja Mosler (TV Herkenrath; 54,58 sec) stellten die ersten Weichen in Richtung der Olympischen Jugendspiele.
Stabhochspringer trumpfen auf
Für die Jahrgänge 1991 und 1992 startet der Zeitraum für die Erfüllung der Nominierungsanforderungen bezüglich der U20-WM zwar erst am 1. April, von guten Leistungen hielt dies die Athleten am Wochenende aber nicht ab. Vor allem die Stabhochspringer wussten zu überzeugen. Am Samstag lieferten sich Caroline Hasse (SC Potsdam; 4,40 m), Joana Kraft (TuS Metzingen; 4,35 m) und Victoria von Eynatten (LG Leinfelden-Echterdingen; 4,25 m) einen hochklassigen Dreikampf und zeigten, dass sie im Sommer auch international konkurrenzfähig sein werden.
Am Sonntag taten es ihnen Daniel Clemens (LAZ Zweibrücken) und Carlo Paech (SV electronic Hohen Neuendorf) gleich. Beide übersprangen 5,30 Meter. "Die Stabhochsprung-Wettbewerbe der männlichen und weiblichen Jugend waren sicherlich Höhepunkte, aber auch die 400 Meter der weiblichen Jugend und die Kurzsprints haben überragende Resultate ergeben. Auch die Werfer haben insgesamt ein überzeugendes Leistungsbild abgegeben", sagt Dietmar Chounard, der jedoch ergänzte: "Bei 47 olympischen Disziplinen gibt es natürlich auch immer einige schwächere wie beispielsweise das Dreispringen, wo die Leistungen doch eher bescheiden waren."
Laura Henkel wirft weit
In Moncton dabei sein, will auch Roy Schmidt. Der Jenaer sicherte sich in Halle das Sprint-Doppel, obwohl er über 200 Meter von einer leichten Verletzung gebremst wurde. Dass die Normen für die U20-WM kein Problem sein werden, zeigten Speerwerferin Laura Henkel (SC Potsdam; 53,42 m), Speerwerfer Till Wöschler (LAZ Zweibrücken; 71,36 m), Diskuswerfer Michael Salzer (TG Nürtingen; 58,25 m) und der Leverkusener Hochspringer Mateusz Przybylko (2,15 m), die die ab 1. April geforderten Leistungen zur Teilnahme an der U20-WM zum Teil deutlich übertrafen.
Entsprechend zuversichtlich gibt sich auch Dietmar Chounard: "Wir hatten in den letzten Jahren immer sehr starke jugendliche Athleten, die dann auch bei den Erwachsenen durchgestartet sind, wie beispielsweise Raul Spank oder Robert Hering. Ich denke, dass uns auch bei den Jahrgängen 91 und 92 nicht bange sein muss."