Erik Balnuweit trumpft in Sindelfingen auf
Am ersten Tag der Deutschen Jugend-Hallenmeisterschaften in Sindelfingen überzeugte bei der männlichen Jugend Erik Balnuweit (LAZ Leipzig) über 60 Meter Hürden. Er setzte sich am Samstag in 7,59 Sekunden souverän gegen Quentin Seigel (LG Offenburg) durch.
Sieger über 60 Meter Hürden: Erik Balnuweit. (Foto: Gantenberg)
Gespannt dürfen die Zuschauer morgen auf das Finale über 800 Meter sein: Die beiden Anwärter auf den Titel, der Inhaber der deutschen A-Jugend-Bestleistung, Robin Schembera (TSV Bayer 04 Leverkusen), und Sebastian Keiner (LC Erfurt), ließen in ihren Vorläufen nichts anbrennen.Lockerer Aufgalopp für die Favoriten: Über die 800 Meter qualifizierten sich Robin Schembera (TSV Bayer 04 Leverkusen) und Sebastian Keiner (LC Erfurt) sicher für das Finale. Robin Schembera kontrollierte das Feld von vorne und lief die vorlaufschnellste Zeit in 1:54,33 Minuten. Sebastian Keiner gewann seinen Vorlauf nicht weniger souverän.
Er hielt sich lange an Platz zwei auf, bevor er knapp 100 Meter vor dem Ziel an die Spitze ging. Mit seinen 1:55,30 Minuten lieferte er die viertschnellste Vorlaufzeit ab. "Ich denke, dass es morgen ein relativ schnelles Rennen geben wird", sagte Sebastian Keiner. "Ich habe mich im Vorlauf gut gefühlt. Das war schon ziemlich locker. Jetzt geht es auf die Couch und dann wird früh geschlafen." Auf Platz zwei und drei liefen Patrick Schönball (ABC Ludwigshafen) in 1:54,67 Minuten und Alexander Hudak (LG Nord Berlin) in 1:54,68 Minuten über die Ziellinie.
Über 60 Meter Hürden lief sich Erik Balnuweit (LAZ Leipzig) als Schnellster im Zwischenlauf in eine gute Ausgangsposition: 7,67 Sekunden wurden für ihn gestoppt, Quentin Seigel von der LG Offenburg folgte mit 7,72 Sekunden, Berthold Daubner (LG Rems-Murr) mit 7,81 Sekunden. An dieser Positionsfolge veränderte sich auch im Finale nichts mehr: Der Leipziger setzte sich mit guten 7,59 Sekunden durch. Vizemeister wurde Quentin Seigel in 7,70 Sekunden, Berthold Daubner folgte mit 7,85 Sekunden. Für diese Leistung bekam der Leipziger Zugang den Preis für die beste männliche Tagesleistung.
Fällt der Rekord über 4x200 Meter?
Aufhorchen ließ die Leistung des Dresdner LC über 4x200 Meter: In 1:27,75 Minuten liefen sie sich im Vorlauf locker an die Spitze. Auch im Zwischenlauf überzeugten Eric Krüger, Georg Fleischhauer, Raul Spank und Stefan Melde. In 1:28,23 Minuten qualifizierten sie sich wiederum als Schnellste für das Finale am Sonntag. Morgen wollen sie einen knapp zwölf Jahre alten Rekord angreifen: Am 19. Februar 1995 lief die LT 85 Hannover nach 1:26,74 Minuten über die Ziellinie. Wenn es nach dem Dresdner Quartett geht, könnte die Marke morgen fallen. Doch Raul Spank gibt auch zu bedenken: "Dadurch, dass das Abkleben von Ablaufmarken verboten ist und insgesamt der Anlaufraum kleiner ist, wird es schwer, überhaupt an diesen Rekord ran zu kommen. Er wurde unter anderen Bedingungen gelaufen. Versuchen wollen wir es trotzdem."
Im Weitsprung setzte sich ein glücklicher Philipp Bahr (Schweriner SC) mit 7,36 Metern an die Spitze: "Ich war im ganzen vergangenen Sommer am Fuß verletzt. Keiner konnte wirklich sagen, was ich hatte." Seine bisherige Bestmarke stand bei 7,27 Metern, gesprungen zu Beginn des Jahres 2006: "Für das heutige Ergebnis hat sich das tägliche Training auf jeden Fall gelohnt", meinte Philipp Bahr. Den zweiten Platz belegte Marcel Dünnbier (LC Cottbus) mit 7,30 Metern vor Julian Howard (MTG Mannheim) 7,13 Meter.
Favoritensieg bei den Gehern
Der klare Favorit im Hochsprung, Raul Spank (Dresdner SC), konnte verletzungsbedingt nicht antreten. Der Dresdner kämpft mit einer Entzündung an einer Sehne und konzentrierte sich ganz auf die 4x200 Meter-Staffel und die Hürden. Von seiner Abwesenheit profitierte Tino Martin (SV Halle): Mit übersprungenen 2,10 Meter sicherte er sich den Titel. Damit stellte der Hallenser seine persönliche Bestmarke ein.
Für Christopher Linke (SC Potsdam) war es im 5.000 Meter Gehen ein einsames Rennen gegen die Uhr. Nach 21:55,32 Minuten überquerte der neue Deutsche Jugendmeister die Ziellinie. Er freute sich über den Sieg, doch weniger über die Zeit. Der Potsdamer blieb gute 20 Sekunden von seiner Saisonbestleistung entfernt. Die will er nun am kommenden Wochenende bei den Deutschen Meisterschaften in Leipzig angreifen.
Überraschung durch David Storl im Kugelstoßen
Der überraschende Sieger im Kugelstoßen der männlichen Jugend A hieß David Storl (LAC Erdgas Chemnitz). Der B-Jugendliche steigerte sich um über einen Meter. 17,76 Meter waren an diesem Nachmittag das Maß aller Dinge. Zuvor hatte er im Rahmen der Winterwurfmeisterschaften im Diskuswurf schon einmal jubeln dürfen: Mit persönlicher Bestleistung von 55,94 Metern belegte er in der B-Jugend Rang zwei vor Philipp Überacker (LG Olympia Dortmund), der sich mit 55,16 Metern ebenfalls über eine Bestleistung freuen konnte. Die Konkurrenz gewann Gordon Wolf (SC Potsdam) bei guten äußeren Bedingungen mit 62,30 Metern. Zu Recht freute sich der junge Potsdamer überschwänglich über das Ergebnis, auch er verbesserte seine Bestmarke.
Im Hammerwurf der männlichen Jugend B wurde Richard Olbrich (SVG Grün-Weiß Bad Gandersheim) seiner Favoritenrolle gerecht. Er setzte sich mit 72,88 Metern ganz klar gegen Johannes Bichler (SV Achenmühle; 61,10 m) durch.
Der neue Deutsche B-Jugendmeister im Speerwerfen heißt Maik Dolch und kommt von den Halleschen Leichtathletik-Freunden. Im zweiten Versuch setzte er sich mit 68,01 Metern an die Spitze des Feldes. Da machte es rein gar nichts, dass er anschließend drei Versuche übertrat und der vierte bei 64,37 Metern landete. David Golling (LC Cottbus) warf sich mit 66,54 Metern auf Platz zwei, Patrick Hess (LG Staufen) mit 65,87 Metern auf Rang drei. Das nächste Ziel von Maik Dolch sind die 71,50 Meter, um sich für U18-Weltmeisterschaft in Ostrava (Tschechische Republik) zu qualifizieren.
Zusammenfassung der weiblichen Jugend:
Solide Leistungen - Cindy Roleder mit Bestzeit
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