Erster großer Titel für Nadine Kleinert
Mit 36 Jahren und im wahrscheinlich letzten Jahr ihrer Laufbahn gelang Nadine Kleinert bei der Europameisterschaft in Helsinki (Finnland) der erste ganz große Triumph. Die dreimalige Vize-Weltmeisterin bestimmte am Freitagabend das Kugelstoß-Finale und setzte sich mit 19,18 Metern durch.
Nadine Kleinert holt sich endlich Gold (Foto: Kiefner)
Danach herrschte Freude pur bei Nadine Kleinert, die noch nie zuvor bei einer Freiluft-EM auf dem Treppchen war. Auch ein paar Tränen floßen. "Endlich habe ich es geschafft", stellte sie überglücklich mit einem Dank an alle, die sie in den letzten zwanzig Jahren unterstützt hatten, fest. Berechtigt war die Freude auch aus historischer Sicht: Es war das erste EM-Gold einer deutschen Kugelstoßerin seit 22 Jahren.Bereits im ersten Versuch übernahm die Magdeburgerin mit 18,58 Metern die Führung, diese baute sie in der zweiten Runde mit 19,15 Metern aus. Nach einer Bestätigung dieser Weite legte die routinierte Athletin mit dem vierten Stoß noch drei Zentimeter drauf.
Auch Plätze vier und fünf an den DLV
Die Russin Irina Tarasova kämpfte vergeblich um eine 19 vor dem Komma. Mit 18,91 Metern wurde sie Zweite vor der Italienerin Chiara Rosa (18,47 m), die mit Bronze ebenfalls überglücklich war.
Ihre zweite internationale Medaille verpasste die weitere Magdeburgerin Josephine Terlecki um 14 Zentimeter. Unmittelbar dahinter reihte sich Christina Schwanitz (LV 90 Erzgebirge; 18,25 m) als dritte deutsche Kugelstoßerin im Bunde auf Platz fünf ein.
STIMMEN ZUM WETTKAMPF:
Nadine Kleinert (SC Magdeburg)
Zwar ärgere ich mich über die Weite ein bisschen, aber da fragt in drei, vier Jahren keiner mehr nach. Ich habe Gold geholt! Das ist das schönste Geschenk für meinen Freund, der morgen Geburtstag hat. Na gut, die Meldeliste kam mir ein bisschen entgegen. Ich bin mir aber selbst der größte Feind, das hat man ja auch heute gesehen, das hätte auch nach hinten losgehen können. Es war die einzige Medaille, die mir in meiner Sammlung noch gefehlt hat, und jetzt ist sie da. Ich möchte mich ganz herzlich bei allen bedanken, die mich in den letzten 20 Jahren unterstützt haben: Ich habe es endlich geschafft!
Josephine Terlecki (SC Magdeburg):
Ich war als Fünfte gemeldet, jetzt bin ich Vierte geworden. Ich habe nicht schlecht gestoßen, es war weiter als in der Quali. Leider hat es nicht mehr geklappt vorbeizuziehen. Ich freue mich wahnsinnig für "Kleini".
Christina Schwanitz (LV 90 Erzgebirge):
Ich bin zufrieden, dass ich im Endkampf war. Unzufrieden bin ich mit der Weite. Ich bin mit dem Kopf auf dem richtigen Weg, jetzt sind noch vier Wochen Zeit bis Olympia.
Klaus Schneider (Bundestrainer):
Sicher bin ich auch ein wenig emotional. Wenn man uns beide kennt: Wir sind eigentlich ein Silber-Paar. Umso schöner ist es, dass es jetzt endlich mit einem großen Erfolg geklappt hat. Ihre erste Goldmedaille bei einer U23-EM hat sie auch in Finnland gewonnen, in Turku, so schließt sich der Kreis. Ich ziehe den Hut vor Nadine, in ihrem Alter noch in diesem Leistungsbereich zu stoßen.
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