| Diamond League Lausanne

Erster Sieg für Hussong, auch Schwanitz triumphiert

Speerwurf-Europameisterin Christin Hussong hat am Freitag in Lausanne ihren ersten Sieg in der Diamond League gefeiert. Auch Kugelstoßerin Christina Schwanitz landete einen Sieg. Sprinterin Gina Lückenkemper erfüllte erstmals die WM-Norm für Doha.
Jan-Henner Reitze

Weiter geworfen hat Christin Hussong (LAZ Zweibrücken) nur bei der EM im vergangenen Sommer in Berlin, als ihr Speer im Finale auf 67,90 Meter und zu Gold sowie in der Qualifikation auf 67,29 Meter segelte. Am Freitag in Lausanne (Schweiz) schleuderte die 25-Jährige ihr Arbeitsgerät auf 66,59 Meter und ließ erstmals in der Diamond League die gesamte Konkurrenz hinter sich. Mit Bestleistung auf Rang zwei kam die Australierin Kelsey Barber (65,63 m) vor Weltmeisterin Barbora Spotakova (Tschechische Republik; 63,79 m).

"Es war ein toller Tag. Ich wusste, dass ich weiter werfen kann als in meinen letzten Wettkämpfen", erklärte die Siegerin. "Ich weiß aber auch, dass es noch besser geht." Eine WM-Medaille hat die DLV-Athletin bisher noch nie gewonnen, in Doha (Katar; 27. September bis 6. Oktober) könnte sich das ändern. In Lausanne nicht am Start war die Siegerin der bisherigen Diamond League-Meetings des Jahres und Weltjahresbeste Huihui Lu (China).

Christina Schwanitz wieder über 19 Meter

Zum zweiten Mal in diesem Sommer die 19-Meter-Marke übertroffen hat Kugelstoßerin Christina Schwanitz (LV 90 Erzgebirge). Nach jeweils Platz fünf bei den Diamond League-Meetings in Oslo (Norwegen) und Stanford (USA) siegte die Vize-Europameisterin diesmal mit 19,04 Metern. Brittney Crew (Kanada; 18,46 m) und die Schwedin Fanny Roos (18,41 m) hatten mehr als einen halben Meter Rückstand. Im Wettkampf fehlte unter anderem Weltmeisterin Lijiao Gong (China).

"Am Geburtstag meiner Zwillinge freue ich mich ganz besonders über den Sieg", berichtete Christina Schwanitz. "Mir ist es gelungen, im Wettkampf an meiner Technik zu arbeiten." Über die 19 Meter war ihre Kugel in dieser Freiluftsaison bisher nur beim Saisonauftakt in Halle geflogen (19,23 m).

Noah Lyles sprintet auf Rang vier der Geschichte, Flugshow von Piotr Lisek

Auf Rang vier der ewigen Weltbestenliste über 200 Meter nach vorne schob sich der erst 21-Jährige US-Sprinter Noah Lyles, der seine Bestzeit auf 19,50 Sekunden steigerte. Schneller waren in der Geschichte dieser Strecke nur Weltrekordler Usain Bolt (Jamaika; 19,19 sec), dessen Landsmann Yohan Blake (19,30 sec) und Sprint-Legende Michael Johnson (USA; 19,32 sec).

Im Stabhochsprung fiel die Entscheidung erst bei 6,01 Metern. Bei dieser Höhe versuchten sich mit Weltmeister Sam Kendricks (USA), Hallen-Europameister Piotr Lisek (Polen) und Europameister Armand Duplantis (Schweden) gleich drei Athleten. Weil es sogar noch ins Stechen ging, blieb die Latte bei Piotr Lisek im vierten Anlauf liegen.

Der 26-Jährige meisterte damit erstmals im Freien eine Höhe mit einer sechs vor dem Komma und stellte einen Landesrekord auf. Sam Kendricks wurde Zweiter (5,95 m). Armand Duplantis wurde mit 5,81 Metern Dritter, gemeinsam mit dem höhengleichen Renaud Lavillenie (Frankreich). Bo Kanda Lita Baehre (TSV Bayer 04 Leverkusen) wurde mit 5,51 Metern Achter.

Gina Lückenkemper knackt Norm, Luke Campbell noch nicht ganz

Erstmals in diesem Sommer unter der WM-Norm über 100 Meter (11,24 sec) blieb Gina Lückenkemper (SCC Berlin). In einem starken Feld belegte die Vize-Europameisterin in 11,16 Sekunden den sechsten Platz. Die Olympiasiegerin von 2008 und 2012 Shelly-Ann Fraser-Pryce (Jamaika) rannte  in pfeilschnellen 10,74 Sekunden allen davon. Auch Europameisterin Dina Asher-Smith (Großbritannien; 10,91 sec) und Vize-Weltmeisterin Marie-Josée Ta Lou (Elfenbeinküste; 10,93 sec) blieben unter elf Sekunden.

"Hinten raus lief es richtig gut. Die erste Rennhälfte hat mir allerdings nicht so gut gefallen. Da gibt’s noch einige Baustellen, an denen mein Coach Uli Kunst und ich arbeiten werden", sagte Gina Lückenkemper nach dem Rennen.

Als Sieger über 400 Meter Hürden lief Luke Campbell (LG Eintracht Frankfurt) durchs Ziel und steigerte seine Saisonbestleistung dabei um zwei Hundertstel auf 49,54 Sekunden. Das Rennen zählte nicht zur Diamond League-Kategorie. "Ich hatte ein paar Fehler, deshalb hat es auch noch nicht für die WM-Norm gereicht", erklärte der Deutsche Meister. "Aber ich bin auf einem guten Weg, nachdem ich verletztungsbedingt erst verspätet in die Saison einsteigen konnte." Für die WM sind 49,30 Sekunden gefordert.

Caterine Ibarguen schlägt Yulimar Rojas

In einem hochklassigen Dreisprung-Wettbewerb setzte sich Olympiasiegerin Caterine Ibarguen (Kolumbien) mit 14,89 Metern gegen Weltmeisterin Yulimar Rojas (Venezuela; 14,82 m) durch. Vier weitere Athletinnen übertrafen 14,50 Meter. Vize-Europameisterin Kristin Gierisch (LAC Erdgas Chemnitz) gehörte nicht dazu und musste sich mit Rang elf und 13,88 Metern zufrieden geben.

Ein spannendes Duell über 400 Meter entschied Vize-Weltmeisterin Salwa Eid Naser (Bahrain; 49,17 sec) für sich. Nur zwei Hundertstel langsamer war Amina Seyni, die ihren Landesrekord für Niger um mehr als eine Sekunde auf 49,19 Sekunden steigerte.

Ihren nächsten Sieg fuhr Hochspringerin Mariya Lasitskene mit 2,02 Metern ein. Die unter neutraler Flagge startende Athletin scheiterte dann dreimal an 2,07 Metern. Im Weitsprung landete Hallen-Weltmeister Juan Miguel Echevarria (Kuba) bei 8,32 Metern.

Plan von Richard Ringer geht nicht auf

Über 1.500 Meter kratzte Timothy Cheruiyout (Kenia) in 3:28,77 Minuten an seiner noch schnelleren Bestzeit (3:28,41 min). Europameister Jakob Ingebrigtsen (Norwegen; 3:30,16 min) verpasste knapp die erste Zeit seiner Karriere unter 3:30 Minuten. Hinter Ayanleh Souleiman (Dschibuti; 3:30,79 min) folgte Bruder Filip Ingebrigtsen (Norwegen; 3:30,82 min) auf Rang vier.

Über 5.000 Meter konnte Richard Ringer (LC Rehlingen) nicht wie erhofft von der starken Konkurrenz profitieren. Er beendete das Rennen nach 13:44,58 Minuten auf Rang 20. Der zweimalige Hallen-Weltmeister über 3.000 Meter Yomif Kejelcha führte in 13:00,56 Minuten wieder ein äthiopisches Trio auf dem Podest an. Selemon Barega (13:01,99 min) und Telahun Haile (13:03,09 min) folgten.

Die Resultate finden Sie in unserer <link>Ergebnisrubrik.

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