Erstklassiger Auftritt der DLV-Speerwerferinnen
Christina Obergföll (LG Offenburg; 66,14 m) und Linda Stahl (TSV Bayer 04 Leverkusen; 64,78 m) machten am Dienstagmorgen in der Qualifikation kurzen Prozess. Beide mussten nur einmal anlaufen und hatten das Ticket für das olympische Speerwurf-Finale in der Tasche. Die zweite Leverkusenerin Katharina Molitor ließ ihre Fans dagegen bis zum letzten Versuch zittern.
Großer Jubel zur Morgenstunde: Linda Stahl machte mit Saison-Bestleistung von 64,78 Metern den Auftakt für das DLV-Team und überbot die Qualifikationsweite von 62,00 Metern deutlich. Nur wenig später schleuderte Vize-Europameisterin Christina Obergföll ihren Speer auf starke 66,14 Meter und hatte ihr Tageswerk ebenfalls vollbracht.Auch die Olympiasiegerin von 2008 in Peking (China) Barbora Spotakova (Tschechische Republik) ließ nichts anbrennen. Sie sicherte sich mit einem Wurf auf 66,19 Meter den Einzug ins Finale.
Katharina Molitor macht es spannend
In der zweiten Qualfikationsgruppe um 12:25 Uhr deutscher Zeit hatte die dritte deutsche Athletin Katharina Molitor größere Probleme, in den Wettbewerb zu finden. Nach zwei Durchgängen standen für sie 58,06 Meter zu Buche - das hätte nicht fürs Finale gereicht. Im dritten Versuch folgte sie ihren Mannschaftskameradinnen dann aber mit einer Punktlandung auf 62,05 Meter in die Runde der besten Zwölf.
Dort ist ein spannender und hochklassiger Kampf um die Medaillen zu erwarten: Nach Barbora Spotakova zogen auch die weiteren Favoritinnen um die Jahresbeste Sunette Viljoen (Südafrika; 65,92 m) und Weltmeisterin Maria Abakumova (Russland; 63,25 m) ins Finale ein.
Auf der Strecke blieben dagegen Europameisterin Vira Rebryk (Ukraine; 58,97 m) und die verletzte Lokalmatadorin Goldie Sayers, die auch ohne gültigen Versuch von ihren Landsleuten frenetisch bejubelt wurde.
STIMMEN ZUM WETTBEWERB: Christina Obergföll (LG Offenburg): Das ist reine Einstellungssache. Letztes Jahr habe ich in der Quali morgens um Zehn auch weit geworfen. Es geht immer, du musst es nur hier oben wollen, in der Birne. Einwerfen war okay, es war nicht sensationell gut. Das ist morgens um Acht aber doch eher normal. Im Stadion habe ich die Kulisse als Motivation mitgenommen, dann habe ich einen technisch sauberen Wurf gemacht und das Ding war gegessen. Natürlich ist es schön und gut für den Kopf, aber in zwei Tagen werden die Karten neu gemischt. Dann gilt es noch einmal dorthin zu werfen und das zu toppen. Das muss auch erst einmal gemacht werden. Die Ausgangsposition ist genauso wie zuvor. Alle werden am Donnerstagabend fit sein und auch weit werfen. Ich möchte für mich gut werfen. In den letzten Jahren bin ich in den Finals immer unter meinen Möglichkeiten geblieben, das gilt es einfach klarzustellen. Ich bin mir da auch selbst etwas schuldig.
Linda Stahl (TSV Bayer 04 Leverkusen): Ich bin um halb Sechs aufgestanden. Wenn man zu einer Olympia-Qualifikation geht, dann ist man aber auch wach. Das Einwerfen war gut, ich war relativ locker. So kann ein Wurf rausrutschen. Ich habe noch nie so gut im Ersten geworfen. Ich war heute voll konzentriert wie vor einem Finale. Da wirft man vielleicht auch morgens noch ein, zwei Meter weiter. Aber ich glaube, mein Trainer denkt, es geht noch besser. Das versuche ich dann in zwei Tagen umzusetzen. Ich freue mich dabei sein zu können, wenn sich Spotakova und Abakumava ein heißes Duell liefern. Ich versuche den Abstand so gering wie möglich zu halten.
Katharina Molitor (TSV Bayer 04 Leverkusen):
Es war ein bisschen spannend und nicht so gut für meine Nerven. Umso glücklicher bin ich, dass es im Letzten noch geklappt hat. Den ersten Versuch hätte ich schon gerne über die Qualiweite geworfen. Ich fand es aber nicht so schlimm, dass der nur 58 Meter weit war. Der zweite war dann noch etwas kürzer. Im letzten Versuch hieß es dann Alles oder Nichts. Es hat Gott sei Dank geklappt. Dieses Jahr läuft es leider nicht so rund wie letztes Jahr. Ich treffe den Speer nicht richtig, woran das genau liegt, weiß ich nicht. Ich hoffe einfach, dass ich das wieder hinkriege. Ein klein bisschen Unsicherheit war deshalb heute schon da. Die Trainingsergebnisse sind allerdings gut. Von daher war ich schon guter Dinge, dass es irgendwie über die 62 Meter geht. Ich hoffe, der Knoten ist jetzt ein Stück weit geplatzt. Im Finale ist natürlich der Wunsch Bestleistung zu werfen. Sechs Versuche im Finale, das ist das womit man liebäugelt. Dafür muss man noch was draufpacken, aber das ist das Ziel.
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