Die große Leipzig-Vorschau - Männer (1)
Wer wird am Wochenende die Nase vorn haben und sich den Deutschen Hallenmeistertitel sichern? leichtathletik.de hat die einzelnen Disziplinen unter die Lupe genommen und für Sie einen Blick auf die Treppchenplatz-Anwärter geworfen. Der erste Teil unserer großen Leipzig-Vorschau beschäftigt sich mit den technischen Bewerben bei den Männern.
Reicht es für Tim Lobinger endlich wieder zu einem nationalen Meistertitel? (Foto: Kiefner)
StabhochsprungWenn es hart auf hart kommt, dann hat Tim Lobinger Nerven wie Drahtseile. Bereits im ersten Wettkampf der Hallensaison knackte er die Hallen-WM-Norm von 5,70 Meter, nachdem zwei Fehlversuche über die Anfangshöhe von 5,40 Meter schon fast das Aus bedeutet hätten. Mittlerweile hat sich der 30-Jährige über Chemnitz und Donezk, wo er jeweils 5,81 Meter übersprang, in Stockholm am Dienstag auf 5,82 Meter hochgearbeitet und führt damit die deutsche Jahresbestenliste an.
Als Top-Favorit auf den Deutschen Hallenmeistertitel muss er sich dennoch warm anziehen. Die nationale Nummer zwei heißt Björn Otto und der Dormagener springt in diesem Winter so stabil wie nie zuvor. Mit der Hallen-WM-Norm in der Tasche und bereits zwei Siegen über die nationale Konkurrenz ist für den 25-Jährigen alles möglich.
In Lauerstellung befinden sich zudem drei weitere Kandidaten. Vize-Europameister Lars Börgeling scheint nach einigen Startproblemen seine Form gefunden zu haben und will den Startplatz für Birmingham endlich absichern. Ebenso können der nach seiner Verletzungspause zurückgekehrte Michael Stolle und der Deutsche Hallenmeister des vergangenen Jahres, Richard Spiegelburg, in den Kampf um die Medaillen eingreifen.
Hochsprung
In Abwesenheit von Weltmeister Martin Buß kann sich Roman Fricke den Deutschen Hallenmeistertitel schnappen. Am vergangenen Samstag zeigte er beim European Indoor Cup bereits, dass ihm die Anlage in der "Arena Leipzig" liegt und damit hat er gegenüber seinen Konkurrenten einen entscheidenden Vorteil.
"Ich brauche große Wettkämpfe, da fühle ich mich wohl", stellt der Leverkusener nach seinem dritten Platz beim Hallen-Europacup fest. Mit der neuen persönlichen Bestleistung von 2,24 Meter führt er nun das Feld an und meint: "Ich bin recht beständig geworden."
In der Jahresbestenliste auf Position zwei (2,23 m) folgt der bayerische Oldie Toni Riepl (LG Landkreis Kelheim). Interessant wird auch, was der deutsche Hallenmeister des Vorjahres, Christian Rhoden, zeigt, der bis jetzt nur 2,20 Meter zu Buche stehen hat.
Weitsprung
Die Entscheidung wird sich wohl nicht auf dem Niveau des Vorjahres bewegen. Kofi Amoah Prah, der amtierende Deutsche Meister in der Halle, hat die Saison beendet, ehe sie richtig angefangen hat. 2002 gewann er mit 8,02 Meter.
Mit 7,88 Meter, erreicht am vergangenen Freitag beim Bayer-Hallenmeeting in Leverkusen, hat sich jedoch Nils Winter (Bayer Leverkusen) nachdrücklich ins Gespräch um den Titelgewinn gebracht. Damit steigerte er seine Saisonbestleistung, die bis dahin auch den deutschen Spitzenwert markierte, um elf Zentimeter und kann nun durchaus nach Gold greifen.
Daran hindern wollen wird ihn unter anderem sein Vereinskamerad Schahriar Bigdeli, amtierender Deutscher Meister im Freien. Er kam nach einer Bänderdehnung noch nicht wieder wie gewünscht in Tritt. Mit 7,75 Meter platziert er sich gemeinsam mit Andreas Pohle (Team Erfurt / 7,76 m) und Sascha Müller (1. LAV Rostock / 7,73 m) in der Bestenliste schon mit einigem Abstand hinter Nils Winter.
Dreisprung
Ohne Charles Friedek, der die Hallensaison vernachlässigt, zeichnet sich ein Dreikampf um den Titel ab. Anwärter darauf sind die beiden Erfurter Thomas Moede und Andreas Pohle, aber auch Rudolf Helpling (LT DSHS Köln), der die aktuelle Bestenliste mit 16,08 Meter anführt.
Der erst in dieser Saison zum Team Erfurt gewechselte Thomas Moede tritt als Titelverteidiger an, Andreas Pohle könnte durch seinen Doppelstart im Weit- und Dreisprung gleich zweimal Edelmetall einheimsen. 2002 gewann er in beiden Disziplinen die Bronzemedaille.
Kugelstoßen
Ralf Bartels hat ein klares Ziel: "Ich will Deutscher Hallenmeister werden." Denn das ist der einzige nationale Titel, der dem Neubrandenburger noch fehlt. Außerdem würde er zu gern endlich die 20-Meter-Marke übertreffen, was ihm in der Halle bisher noch nicht gelungen ist.
Als starker Konkurrent stellt sich ihm bei diesem Unterfangen der Leipziger Peter Sack entgegen. Denn dieser behauptet sich momentan noch an der nationalen Spitze in dieser Saison. 19,78 Meter erzielte er Anfang Februar bei den Sächsischen Hallenmeisterschaften, doch die direkten Duelle gewann Bartels.
Je nach Tagesform kann es zumindest im Kampf um Bronze eng werden. Hier stehen Michael Mertens (LG TK Hannover 96), René Sack (LAZ Leipzig), Andy Dittmar (LG Ohra-Hörsel) und Detlef Bock (VfL Wolfsburg) bereit.
*** Tickets für die Deutschen Hallen-Meisterschaften in Leipzig ... per Hotline unter 01805/146000 ... Oder im Internet unter www.arena-leipzig.com ***