Esther Cremer hat sich viel vorgenommen
Esther Cremer hat sich für die nächsten Wochen viel vorgenommen. Zum einen möchte die Studentin der Umwelttechnik ihre Bachelor-Arbeit abschließen, zum anderen strebt sie bei den Deutschen Hallen-Meisterschaften in Dortmund (23./24. Februar) eine erfolgreiche Titelverteidigung über 400 Meter an.
Das Hallen-Debüt auf der Paradestrecke verlief für Esther Cremer durchwachsen. Bei den Westdeutschen Hallen-Titelkämpfen in der Helmut-Körnig-Halle zeigte sich die Wattenscheiderin vor einer Woche über 400 Meter in 53,90 Sekunden noch ein wenig verunsichert. Kein Wunder, hat sie doch seit der letztjährigen Bahnsaison kein Rennen mehr auf ihrer Spezialdistanz bestritten.Am Samstag glänzte sie dann aber in Bielefeld mit einer neuen persönlichen Hallen-Bestzeit über 200 Meter (23,67 sec). „Hinten heraus stimmte es bei mir auf jeden Fall. Nun werde ich bis zu den Deutschen Meisterschaften nur noch trainieren und hoffe, dass ich mich noch weiter steigern kann“, erklärte die Olympia-Teilnehmerin.
Studium fast beendet
Im Hinblick auf die Hallen-DM macht sich Esther Cremer keinen Stress: „Meine Zubringer-Leistungen stimmen alle. Auch im Training läuft bei mir alles nach Plan.“
Neben dem Sport konzentriert sich Esther Cremer momentan auf ihre Bachelor-Arbeit, die sie im Rahmen eines Forschungsprojekts am Fraunhofer-Institut in Oberhausen schreibt. Die ehrgeizige Viertelmeilerin möchte damit bis Anfang Mai fertig sein, um sich dann wieder ganz auf den Sport konzentrieren zu können. Im Herbst 2013 will sie dann mit ihrem Master-Studium beginnen.
Probleme mit dem frühen Aufstehen
Im Rahmen ihrer Bachelor-Arbeit beschäftigt sich die Studentin der Uni Bochum mit der Energie-Effizienz von Krankenhäusern. Dabei muss sie die Kälteversorgung in einem Modell darstellen und versuchen, Einsparmöglichkeiten aufzuzeigen. Das Schreiben der Arbeit bereitet Esther Cremer keine Probleme, lediglich das frühe Aufstehen zwischen 6.15 und 6.30 Uhr. Schließlich muss sie spätestens um 8.30 Uhr in Oberhausen sein.
Um sich auf das WM-Jahr vorzubereiten, absolvierte die letztjährige Staffel-EM-Fünfte in diesem Winter schon zwei Trainingslager. So war sie in den Monaten November und Dezember 2012 für jeweils zehn Tage in der Sportschule Sparla in Polen und anschließend mit dem „NRW-Team international“ auf der spanischen Kanaren-Insel Lanzarote.
Feste Ziele
Ein Einsatz, hinter dem feste Ziele stehen: Esther Cremer will bei den Deutschen Hallen-Meisterschaften in Dortmund ihren Vorjahreserfolg von Karlsruhe wiederholen und sich für die Hallen-EM in Göteborg (Schweden; 1. bis 3. März) qualifizieren. „Ich hoffe, dass alles gutgeht, denn ich weiß nicht genau, wie ich das Schreiben der Bachelor-Arbeit, das einen hohen Zeitaufwand erfordert, wegstecken werde.“
Den Feinschliff für die Freiluftsaison will sich Esther Cremer dann während der Osterferien auf Mallorca (Spanien) holen. Ihr großes Ziel in diesem Jahr bilden die Weltmeisterschaften in Moskau (Russland), bei denen sie nicht nur in der Staffel, sondern auch im 400-Meter-Einzellauf starten möchte.
Ein Unterbieten der WM-Norm von 51,55 Sekunden hält sie für machbar. Immerhin hat sie die Stadionrunde 2012 schon in 51,76 Sekunden zurückgelegt. Allerdings muss die sympathische Wattenscheiderin dafür noch an ihrer zweiten Rennhälfte feilen. Dies wird sicherlich auch der 4x400-Meter-Staffel des DLV zugute kommen.
Quelle: leichtathletik - Ihre Fachzeitschrift