Esther Cremer läuft Bestzeit über 200 Meter
Esther Cremer (TV Wattenscheid 01) hatte es nach ihrem Start beim gut organisierten 17. Nationalen Hallen-Meeting des SV Brackwede in Bielefeld recht eilig, denn als Kölnerin wollte sie möglichst schnell zum Karnevalfeiern in die Domstadt.
Auch auf dem Hallenoval in der Seidensticker-Halle war die 24-Jährige am Samstag recht flott unterwegs, denn sie verbesserte über 200 Meter ihre persönliche Hallen-Bestzeit um 16 Hundertstelsekunden auf ausgezeichnete 23,67 Sekunden und siegte damit vor ihren beiden Teamkolleginnen Maike Dix (23,89 sec) und Christina Haack (24,20 sec).Für Esther Cremer war dieser Lauf ein letzter Test vor den Deutschen Hallen-Meisterschaften, die am 23./24. Februar in Dortmund stattfinden. Dort will sie ihren 400 Meter-Titel verteidigen.
"Ins Laufen gekommen"
„Im Ziel hatte ich gar nicht so ein gutes Gefühl, denn ich hatte eine schwache Anfangsphase. Als ich jedoch recht gut aus der ersten Kurve kam, bin ich richtig ins Laufen gekommen. Hinten heraus stimmte es bei mir auf jeden Fall. Nun werde ich bis zu den Deutschen Meisterschaften nur noch trainieren und hoffe, dass ich mich noch weiter steigern kann“, erklärte die Olympia-Teilnehmerin.
Maike Dix (TV Wattenscheid 01), die noch bis Donnerstag krank war, egalisierte als Zweite mit 23,89 Sekunden ihre Saisonbestzeit.
Im 60 Meter-Sprint der Frauen blieb trotz eines schwachen Starts Inna Weit als Siegerin mit 7,38 Sekunden nur zwei Hundertstelsekunden über ihrer persönlichen Bestzeit. Tags zuvor war die Paderbornerin beim Hallen-Meeting in Düsseldorf gestartet und mit ihrer Zeit von 7,52 Sekunden überhaupt nicht zufrieden gewesen.
„Momentan habe ich wie auch in Bielefeld noch Schwächen am Start, während ich im Finish recht stark bin. Ich bin aber zuversichtlich, dass ich dieses Problem bis zu den Hallen-Meisterschaften in Dortmund, wo ich über 60 Meter, 200 Meter und in der 4x200 Meter-Vereinsstaffel laufen möchte, ausgemerzt habe“, sagte die Deutsche 200 Meter-Meisterin.
Wieder auf dem Weg nach oben
Hoffnungen schöpfen wieder Mareike Peters (TSV Bayer 04 Leverkusen; 7,60 sec) und Christina Haack (TV Wattenscheid 01; 7,62 sec), die beide 2012 gesundheitliche Probleme hatten und sich nun wieder auf einem guten Weg nach oben befinden.
In den Sprintbewerben der Männer dominierte Alexander Kosenkow (TV Wattenscheid 01) mit Zeiten von 6,82 Sekunden über 60 Meter und 21,35 Sekunden über 200 Meter jeweils vor dem Berliner Eric Franke (6,93 sec bzw. 21,61 sec). Der 35-Jährige erreichte auf der kurzen Sprintstrecke in Düsseldorf tags zuvor 6,90 Sekunden.
„Von der vielen Fahrerei am Freitag und am Samstag war ich in Bielefeld etwas müde. Über 200 Meter fühlten sich die ersten 150 Meter richtig gut bei mir an, hinten fehlte es mir noch etwas an Kraft, aber das kriege ich bis zu den Deutschen Meisterschaften hin“, zeigte sich Deutschlands dienstältester Sprinter zuversichtlich.
Maurice Huke schöpft wieder Hoffnung
Nach seinem Muskelfaserriss 2012 freute sich Maurice Huke (TV Wattenscheid 01), der in diesem Jahr in die Männerklasse aufgerückt ist, über seine neue 60 Meter-Hallenbestleistung von 6,94 Sekunden (bisher 6,99 sec). „Bei hohen Intensitäten habe ich immer noch leichte Probleme, aber sonst läuft es bei mir schon wieder recht gut“, bemerkte der 19-Jährige.
Im Weitsprung gefiel Mario Kral (Hamburger SV), der mit respektablen 7,80 Metern seine Hallen-Bestweite egalisierte. Der DM-Dritte von 2010 laborierte im vergangenen Jahr an einem Ermüdungsbruch, der inzwischen jedoch wieder ausgeheilt ist.
„Ich bin glücklich, dass ich wieder soweit bin. Vielleicht schaffe ich es noch, mich bei den Deutschen Hallen-Meisterschaften für die Hallen-EM in Göteborg zu qualifizieren. Das wäre für mich natürlich eine tolle Sache“, befand der 23-Jährige.
Lilli Schnitzerling über 4,20 Meter
Im Hürdensprint steigerte Paul Dittmer (MTV Hanstedt) seine Saisonbestzeit um zwei Hundertstelsekunden auf 7,90 Sekunden und ist damit fit für die Deutschen Hallen-Meisterschaften in Dortmund.
Recht gut aufgelegt zeigte sich auch Lilli Schnitzerling (LG Lippe-Süd), die sich im Stabhochsprung über 4,20 Meter schwang und damit ihre persönliche Hallen-Bestleistung einstellte. „Nun konnte ich im Wettkampf endlich einmal das umsetzen, was ich im Training gezeigt habe“, meinte die Deutsche Jugend-Hallenmeisterin.
Nach ihrer Babypause geht es für Desiree Singh (LG Lippe-Süd) weiter bergauf, denn mit 4,00 Metern verbesserte die U18-Weltmeisterin ihre Saisonbestleistung um zehn Zentimeter. „Desiree ist unwahrscheinlich diszipliniert und wird mit ihrer Dreifach-Belastung Kind, Schule und Sport bestens fertig“, lobte Coach Olaf Hilker die große Einsatzbereit der jungen Stabakrobatin, die ihr sechsmonatiges Töchterchen Emma immer dabei hat.
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