Esther Cremer mit starker 400-Meter-Zeit
Als Esther Cremer (TV Wattenscheid 01) bei den nordrhein-westfälischen Meisterschaften in Gladbeck am Sonntag im Ziel des 400-Meter-Laufes ihre Arme in die Höhe riss, konnte man schon eine Klassezeit erahnen. Diese bestätigte sich auch. Die 23 Jahre alte Wattenscheiderin verbesserte bei leichtem Wind, aber angenehmen Temperaturen auf der Stadionrunde ihre persönliche Bestzeit von 52,16 auf ausgezeichnete 52,08 Sekunden und unterstrich damit, dass sie zwei Wochen vor den DLV-Titelkämpfen in Kassel absolut fit ist.

„Ich habe eine gute Zielgerade absolviert, aber ich hatte nicht damit rechnet, dass es so schnell würde. Nach meinem heutige Auftritt halte ich diese Zeit jedoch noch für steigerungsfähig, denn sie ist für mich ein Signal, dass ich mich nach einem holprigen Saisonstart mit 23,80 Sekunden über 200 Meter und 53,16 Sekunden über 400 Meter auf einem guten Weg befinde“, zeigte sich die Studentin der Umwelttechnik im Hinblick auf Kassel optimistisch.
Lilli Schnitzerling steigert sich
Um ein wenig Luft zu schöpfen, hatte Esther Cremer bewusst auf eine Hallensaison verzichtet, und sie hat diese Entscheidung bisher noch nicht bereut.
Im Stabhochsprung der Frauen steigerte sich Lilli Schnitzerling (LG Lippe-Süd) als überlegene Siegerin um acht Zentimeter auf starke 4,20 Meter und hofft nun auf eine weitere Steigerung bei den U20-Europameisterschaften vom 21. bis 24. Juli in Tallinn (Estland).
„Vielleicht sind noch zehn Zentimeter mehr drin. Wenn die Ständer nicht falsch gestanden hätten, wäre vielleicht solch eine Höhe schon heute möglich gewesen“, erklärte die frühere Turnerin nach ihrem Höhenflug. Bemerkenswert war, dass die 17-Jährige einschließlich der 4,20 Meter alle Höhen im ersten Versuch meisterte.
10,43 Sekunden für Julian Reus
Julian Reus (TV Wattenscheid 01), der verletzungs- und kranksheitsbedingt seit 2007 keinen Wettkampf mehr im Freien bestritten hatte, meldete sich über 100 Meter bei einem Gegenwind von 1,9 Metern/Sekunde als Sieger mit 10,56 Sekunden zurück. Bei besseren Windbedingungen erzielte der U20-Europameister von 2007 im Vorlauf sogar 10,43 Sekunden.
„Mit diesen Zeiten bin ich nach meiner langen Pechsträhne zufrieden und zuversichtlich, dass ich darauf weiter aufbauen kann“, zeigte sich der 23-jährige Wattenscheider nach seinem Neuanfang erleichtert. Bei den Deutschen Meisterschaften in Kassel wird der Unteroffizier bei der Sportkompanie in Oberhof jedoch nicht starten, weil er für die Militär-WM in Rio de Janeiro (Brasilien) nominiert wurde.
Yasmin Kwadwo kämpft gegen Rückenbeschwerden
Bei den Frauen ging der 100-Meter-Titel an Yasmin Kwadwo (TV Wattenscheid 01), die mit 11,66 Sekunden aufgrund von Rückenbeschwerden jedoch nicht an ihre persönliche Jahresbestzeit von 11,29 Sekunden herankam.
Die Wattenscheiderin führt zurzeit neben ihrem Sprinttraining viele Bauch- und Rückenstabilisationsübungen durch, um ihr starkes Hohlkreuz zu stabilisieren. „Ich weiß, dass dies ein langwieriger Prozess ist. Aber ich bin zuversichtlich, dass ich meine Probleme in den Griff bekomme“, sagte Yasmin Kwadwo.
Alexander Meisolle knapp über Bestzeit
Über 400 Meter kam Alexander Meisolle (TV Wattenscheid 01) mit 47,12 Sekunden seiner persönlichen Bestzeit von 47,01 Sekunden, die er zwei Tage zuvor in Rhede aufgestellt hatte, recht nahe. „Ich hatte bei den guten Bedingungen auf eine 46-iger Zeit gehofft, aber auf den letzten 50 Metern war mein Lauf nicht optimal“, erklärte der 23 Jahre alte Wattenscheider, der lediglich in der Halle schon einmal die 47 Sekunden unterbot.
Recht zufrieden zeigte sich Lokalmatador Matthias Bos (TV Gladbeck), der bei seinem ersten 400-Meter-Rennen in diesem Jahr gleich auf respektable 47,59 Sekunden kam. Der 26 Jahre alte Gladbecker konzentrierte sich in den letzten Jahren auf sein Lehreramt-Studium an der Uni Bochum (Sekundarstufe II), das er in den Fächern Deutsch und Englisch vor kurzem erfolgreich abgeschlossen hat. Zudem machten ihm zuletzt ein Muskelfaserriss und eine Rückverletzung zu schaffen.
Mit nur fünf statt neun Schritten lief Sebastian Kneifel (TSV Bayer 04 Leverkusen) wegen einer leichten Sprunggelenksverletzung im Hochsprung an. Dennoch reichte sein Einsatz zum Titel mit 2,10 Metern.
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