Esther Möller sorgt für das Glanzlicht in Dortmund
Esther Möller ist zurück. Nach zwei Jahren, die von Verletzungen und Rückschlägen geprägt waren, kehrte die Wattenscheiderin bei den westfälischen Hallenmeisterschaften in Dortmund eindrucksvoll in die deutsche Sprintszene zurück und verlieh dem bisweilen blassen Saisonauftakt in der Helmut-Körnig-Halle ein wenig Glanz.
Esther Möller in guter Frühform (Foto: Gantenberg)
Über 60 Meter lief sie mit 7,28 Sekunden zu einer neuen persönlichen Bestzeit und gab den arrivierten Dortmunderinnen das Nachsehen. Gabi Rockmeier und Katchi Habel belegten zeitgleich mit 7,49 Sekunden die Plätze zwei und drei. Ein Achillessehnenanriss am linken Fuß hatte Esther Möller immer wieder von der Laufbahn fern gehalten und es dauerte zwei Jahre, bis der Knochen wieder richtig verheilt war. Im vergangenen Jahr kam die Sprinterin noch nicht in Tritt, nun scheint es aber soweit zu sein. Jetzt versucht die in Dortmund lebende, aber für den TV Wattenscheid 01 startende Athletin an alte Erfolge anzuknüpfen. Die lagen in der Halle hauptsächlich auf der 200-Meter-Distanz und gipfelten, 1999 in Karlsruhe, in einem deutschen Meistertitel.Juliane Sprenger wieder im Aufwind
Ebenfalls von einem Art "Comeback" kann man bei Juliane Sprenger sprechen, obwohl die Hürdensprinterin im letzten Jahr einige Rennen bestritt und in Wattenscheid den dritten Platz belegte. Pfeiffersches Drüsenfieber und ein Muskelfaserriss kurz vor den Deutschen Meisterschaften waren dafür verantwortlich, dass das Europameisterschaftsjahr 2002 nicht wie gewünscht verlief. Die Westfälischen Hallenmeisterschaften kamen da jetzt wie gerufen. Wie so oft in den letzten Jahren ist sie hier konkurrenzlos und auch in Dortmund lief die angehende Lehrerin allen auf und davon. Mit 8,23 Sekunden war die Zeit im üblich guten Rahmen beim "heimischen" Saisoneinstand in der Westfalenhalle.
Weniger zufrieden, oder schlicht und einfach im frühen Saisonaufbau waren da andere Akteure. Marc Blume wollte deutlich unter 6,70 Sekunden über 60 Meter bleiben und suchte nach Erklärungen, als die Uhr in einem knappen Finaleinlauf bei 6,77 Sekunden stehen blieb.
Kathryn Holinski mit Problemen
Hochspringerin Kathryn Holinski dagegen steckte die für sie indiskutablen 1,78 Meter, die sie zur Westfälischen Meisterin machten, locker weg. Erst spät hatte sie mit dem Techniktraining angefangen und so richtig beginnt die Hallensaison für die Europameisterschafts-Siebte sowieso erst mit dem Springermeeting in Wuppertal (31.1.). Außerdem waren 26 Teilnehmerinnen einfach zuviel für den Wettbewerb. Nach zwei Stunden durfte sie zum ersten Mal die Latte ins Visier nehmen und da war die Spannung raus.
Für Silke Spiegelburg verlief der Wettbewerb ähnlich – sie stieg ein als die anderen ihren beendet hatten und dann war alles sehr schnell vorbei. Mit 3,90 Meter gewann sie den Stabhochsprung der weiblichen Jugend A und stellte dabei ihre Hallenbestleistung ein. Die Leistung ist hoch einzuschätzen, denn die U18-Weltmeisterin musste im Spätsommer über drei Monate pausieren. Den Trip zur Junioren-Weltmeisterschaft auf Jamaika bezahlte sie mit dem Dengue-Fieber, einer Tropenkrankheit, die sie mittlerweile vollständig auskuriert hat.
Sebastian Ernst überzeugend
Bei der männlichen Jugend überzeugte Sebastian Ernst. Nicht viel fehlte und der Schalker wäre mit drei "Pferdchen", Teil des Wappens des FLVW's, nach Hause gefahren. Über seine Paradestrecke, die 200 Meter, gewann er überlegen in 21,72 Sekunden. Die 60 Meter Sprintgerade lief er in der neuen persönlichen Bestzeit von 6,93 Sekunden herunter. Nur in der Staffel wurde er knapp geschlagen. Das Wattenscheider Quartett mit Vona, Bastians, Steger und Neumann war fünf Zehntel schneller als der Vierer aus Gelsenkirchen.