Evans Cheruiyot erkämpft sich Sieg in Chicago
Der Kenianer David Mandego hatte am Sonntag schon wie der Sieger des Chicago-Marathons ausgesehen. Doch sein Landsmann Evans Cheruiyot kämpfte sich in der US-Metropole wieder heran und konnte sich wenig später gar noch absetzen, um in 2:06:25 Stunden zu gewinnen. Siegerin bei den Frauen war die Russin Lidiya Grigoryeva in 2:27:17 Stunden.
Bei untypisch hohen Temperaturen von rund 25 Grad hatten die Männer von Beginn an ein sehr hohes Tempo angeschlagen. Nach etwa der Hälfte des Rennens setzten sich die Kenianer Evans Cheruiyot, David Mandago und Emmanuel Mutai von ihren Verfolgern ab und passierten die Halbmarathon-Marke nach 1:02:27 Stunden, bevor Emmanuel Mutai als nächster Läufer zurückfiel.Bei einer Steigung nach etwa 35 Kilometern zog David Mandago das Tempo an und konnte sich einige Meter von Evans Cheruiyot absetzen. Der 26-Jährige gab sich allerdings nicht geschlagen, kämpfte sich immer wieder heran, um schließlich selbst etwa drei Kilometer später die Führung zu übernehmen. Evans Cheruiyot konnte gleich einige Meter zwischen sich und David Mandago legen und zog immer weiter davon.
Zweiter Marathon, zweiter Sieg
Nach 2:06:25 Stunden beendete er seinen erst zweiten Marathon als Sieger und verbesserte seine Debüt-Zeit von 2:09:16 Stunden deutlich. Mit dieser Zeit hatte er im vergangenen Dezember den Mailand-Marathon (Italien) gewonnen. „Damit habe ich nicht gerechnet“, sagte Evans Cheruiyot im Ziel. „Ich kann es gar nicht glauben.“ In 2:07:37 Stunden lief David Mandago auf den zweiten Platz, den kenianischen Triumph perfekt machte Timothy Cherigat als Dritter (2:11:39 h).
Die Frauen waren das Rennen gemächlicher angegangen. Olympiasiegerin Constantina Tomescu-Dita (Rumänien) hatte immer wieder an der Spitze des Feldes für kleinere Tempoverschärfungen gesorgt. Als nach gut der Hälfte des Rennens aber die beiden Russinnen Alevtina Biktimirova und Lidiya Grigoryeva sowie die junge Äthiopierin Bezunesh Bekele das Tempo verschärften, konnte sie ebenso wie die anderen Läuferinnen nicht folgen.
Russisches Duo an der Spitze
Nachdem die 25 Jahre alte Bezunesh Bekele, die mehrmals an den Verpflegungsstationen ihre Flasche verpasst hatte, nicht mehr in der Spitzengruppe mithalten konnte, setzten sich die beiden Russinnen aus Cheboksary ab. Das Duo kommt zwar aus der gleichen Stadt, trainiert aber nicht zusammen und hat zudem unterschiedliche Trainer.
Die besten Reserven hatte am Ende Lidiya Grigoryeva, die nach 2:27:17 Stunden das Ziel erreichte. „Ein Traum wird wahr“, jubelte sie im Ziel. Die gerade 26 Jahre alt gewordene Alevtina Biktimirova, die im April bereits Zweite des Boston-Marathons (USA) gewesen war, lief nach 2:29:32 Stunden ins Ziel. Dritte wurde die Japanerin Kiyoko Shimahara in 2:30:19 Stunden. Olympiasiegerin Constantina Tomescu-Dita blieb in 2:30:57 Stunden der vierte Platz.
Die Äthiopierin Berhane Adere, die sich in den vergangenen beiden Jahren jeweils mit wenigen Sekunden Vorsprung den Gesamtsieg gesichert hatte, wollte als erste Frau in der Geschichte des Chicago-Marathons als dreimalige Siegerin in die Ergebnislisten eingehen. Als Zehnte in 2:34:16 Stunden verfehlte sie dieses Ziel allerdings deutlich.
Die Resultate finden Sie in unserer Ergebnisrubrik...