Fabian Schulze verpasst den Sprung zu Bronze
Wie zuletzt vor 16 Jahren in Helsinki (Finnland) blieben die deutschen Stabhochspringer am Samstagabend bei einer Europameisterschaft ohne Medaille. Der Münchner Fabian Schulze kam in Barcelona (Spanien) mit 5,70 Metern auf Platz sechs. Den Titel holte sich der französische Favorit Renaud Lavillenie (5,85 m).
Am Kampfeswillen von Fabian Schulze lag es nicht. Der DM-Dritte, der für seinen in der Qualifikation gescheiterten Vereinskollegen Malte Mohr in die Bresche springen wollte, ging nach übersprungenen 5,70 Metern und einem Fehlversuch aufs Ganze.Er hatte bereits vorher damit gerechnet, dass man für eine Medaille 5,80 Meter springen muss, anbieten konnte er diese Höhe, die für ihn auch eine neue Saisonbestleistung gewesen wäre, allerdings an diesem Abend nicht. Der erträumte Flug zu Bronze blieb aus. Allerdings wusste er schon vorher, dass es "sehr schwer" werden würde.
Überhaupt gelang der Satz über 5,80 Meter mit Renaud Lavillenie, der dann auch noch über 5,85 Meter flog, und dem Ukrainer Maksym Mazuryk nur zwei Athleten. Dritter wurde der Pole Przemyslaw Czerwinski (5,75 m). Für Frankreich war es das erste EM-Gold im Stabhochsprung überhaupt.
Raphael Holzdeppe Neunter
Der Olympia-Achte Raphael Holzdeppe (LAZ Zweibrücken) kam im Olympiastadion nicht richtig in den Wettkampf. Bereits bei seiner Einstiegshöhe von 5,50 Metern benötigte er drei Versuche. Die 5,60 Meter nahm der 20-Jährige zwar dann im ersten Anlauf, bei 5,70 Metern war für ihn aber Schluss. Damit landete er auf Platz neun.
Stimmen zum Wettkampf:
Raphael Holzdeppe (LAZ Zweibrücken):
"Ich bin auf keinen Fall zufrieden. Ich hatte keine KOntrolle beim Anlauf. Nur den übersprungenen 5,60er habe ich kontrollieren können und somit richtig getroffen. Ich war topfit, alles hatte gestimmt. Schade, dass ich es nicht umsetzen konnte."
Fabian Schulze (LG Stadtwerke München):
"Mit der Höhe bin ich sehr zufrieden, mit der Platzierung allerdings nicht. Denn es hat nicht viel zu Bronze gefehlt. Ich bin als schlechtester Deutscher angereist und war heute der beste. Das tröstet ein wenig. Wichtig war, dass ich meine Anfangshöhe im ersten Versuch geschafft habe. Es war übrigens meine höchste Anfangshöhe jemals. Ich wollte einfach Körner sparen, um später noch viel Kraft zu haben. Das hat leider nicht ganz geklappt, denn bei 5,60 und 5,70 Meter habe ich ja jeweils drei Sprünge gebraucht. Mit den Kampfrichtern gab's heute wieder ein Vorkommnis: Sie haben die Athleten, die ausgeschieden waren, rausgepeitscht. In welcher Regel steht das? Normalerweise wollten alle Renaud (Lavillenie) anfeuern. Ich habe einfach bisschen Zeit geschindet. Langsam die Stäbe tapen und so weiter."
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