Fabian Schulze - „Wieder so richtig fit“
Stabhochspringer Fabian Schulze (LAZ Salamander Kornwestheim/Ludwigsburg) meldet wieder Ansprüche an. Der 24-Jährige klopfte am Sonntag mit seinem Meeting-Erfolg in Leipzig an das Tor zur Hallen-Europameisterschaft in Turin (Italien, 6. bis 8. März) und er will auch zur WM in Berlin. Im Gespräch mit leichtathletik.de gibt er sich optimistisch, was die kommenden internationalen Höhepunkte betrifft.
Fabian Schulze, herzlichen Glückwunsch zu Ihrem Erfolg in Leipzig. Wie hat sich der Wettkampf aus Ihrer Sicht entwickelt?Fabian Schulze:
Das Einspringen war sehr gut, ich habe mich früh warm gemacht und mich auf die technischen Dinge konzentriert, die ich in der Vorbereitung antrainiert habe. Bei 5,50 Metern bin ich eingestiegen, was relativ hoch ist, besonders auch am Anfang der Saison. Einige Athleten haben da schon Zweifel geäußert, aber auch gemeint, dass ich wohl gut drauf bin.
Dann klappte es auch erst im dritten Anlauf über 5,50 Meter…
Fabian Schulze:
Das war das Problem. Ich hatte anfangs einen relativ harten Stab genommen, den ich aber zu weich gemacht habe, weil ich zu gut angelaufen bin. Deshalb klappten zwei Versuche nicht. Dann wechselte ich den Stab und bin dann im dritten drübergesprungen und zwar mit einem „Haus“. Danach ging es direkt auf 5,70 Meter. Im ersten Versuch war der Stab wieder zu weich, sodass ich den Ständer zurücknehmen musste, aber im zweiten klappte es. Das war schon sehr gut und ich bin auch sehr zufrieden damit. Zumal man gesehen hat, dass die folgenden Versuche über 5,82 Meter nicht so schlecht aussahen.
Wie haben Sie Ihre Konkurrenz erlebt?
Fabian Schulze:
Die jungen Leute, zu denen ich mich eigentlich auch noch zähle, sind gut gesprungen. Hendrik Gruber und Malte Mohr sprangen 5,50, Karsten Dilla 5,30 Meter und natürlich auch Tobias Scherbarth, der als Dritter 5,60 Meter schaffte. Tim Lobinger, Lars Börgeling und Richard Spiegelburg, die ältere Generation, haben dagegen Schwierigkeiten gehabt. Björn Otto klagte über einen festen Beuger.
Sie hatten wegen gesundheitlichen Pproblemen zuletzt zwei schwächere Jahre. Wie geht es Ihnen jetzt?
Fabian Schulze:
Körperlich fühle ich mich seit diesem Jahr wieder so richtig fit, bin seit ewig nicht mehr krank gewesen. Seit Oktober bin ich gut durch das Training gekommen.
Wo trainieren Sie momentan?
Fabian Schulze:
Trainiert wird jeden Tag in Stuttgart. Bei unserem Landestrainer Ivan Macura-Böhm mache ich zweimal pro Woche Techniktraining, gemeinsam mit Alexander Straub, der es von Filstal nicht so weit nach Stuttgart hat. Seit ich vierzehn Jahre bin, trainiere ich mit Alexander zusammen. Das andere Training führt Tamas Kiss durch, und da ist dann auch immer Weitspringer Peter Rapp dabei.
Wie läuft es beruflich bei Ihnen?
Fabian Schulze:
Ich bin seit diesem Jahr bei der Bundeswehr in Todtnau, vorher war ich in Stuttgart, aber dort wurde die Sportfördergruppe aufgelöst. Mit den neuen Gegebenheiten bin ich sehr zufrieden, werde auch entsprechend für den Sport freigestellt. Es ist optimal für mich, denn so konnte ich jetzt in der Vorbereitung zweimal pro Tag trainieren.
Wo stehen Ihre nächsten Wettkämpfe an?
Fabian Schulze:
Ich werde in Stuttgart, Karlsruhe und dann bei den Deutschen Hallen-Meisterschaften starten.
Wo rechnen Sie mit der Entscheidung über die Teilnahme an der Hallen-EM?
Fabian Schulze:
Auf jeden Fall bei den Deutschen Hallen-Meisterschaften in drei Wochen wieder in Leipzig. Es ist alles recht offen. Im Moment ist keiner deutlich höher als die anderen gesprungen. Ich bin aber sicher, dass ich dabei bin. Und da ist es schon gut, dass ich jetzt schon einmal in Leipzig gesprungen bin. Jede Anlage ist ein wenig unterschiedlich und diese liegt mir einfach. Ich mag allgemein den Mondo-Belag, weil er sehr schnell ist. Der Boden in Leipzig ist von Jahr zu Jahr härter geworden, was zwar nicht so gut für die Gelenke, aber gut für die Leistung ist.
Im August sind in Berlin die Weltmeisterschaften. Sind Sie dabei?
Fabian Schulze:
Natürlich bin ich dabei (lacht). Es wird so hart zugehen wie immer im deutschen Stabhochsprunglager, vor allem auch, weil die WM im eigenen Land stattfindet. Wahrscheinlich fällt die Entscheidung wieder bei den Deutschen Meisterschaften, die diesmal in Ulm stattfinden. Dort bin ich auch schon hoch gesprungen, und das ist bei mir im „Ländle“ sozusagen, nicht weit von Stuttgart entfernt. Ich freue mich darauf und bin optimistisch, dass ich mich durchsetzen kann.