Fabienne Kohlmann glänzt in Dessau
Bei der zwölften Auflage des "Anhalt"-Meetings in Dessau lief Fabienne Kohlmann (LG Karlstadt-Gambach) am Freitagabend über 800 Meter ein sensationelles Rennen und gewann in 2:00,72 Minuten. Dabei unterbot die 20-Jährige nicht nur die EM-Norm (2:01,00 min), sondern verwies auch Olympiasiegerin Pamela Jelimo (Kenia) in 2:02,28 Minuten auf Rang zwei.
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So einfach, wie die Zahlen sich lesen, war der Verlauf des Rennens beileibe jedoch nicht. Claudia Hoffmann (SC Potsdam) hatte nach einer Runde die Führung übernommen, auf der Gegengerade lief Pamela Jelimo an ihr vorbei und sah wie die sichere Siegerin aus. Doch fast aus dem Nichts kam Fabienne Kohlmann auf der Zielgeraden nach vorn und durfte über dieses Bravourstück jubeln. Claudia Hoffmann wurde in 2:03,75 Minuten Dritte.
Ebenfalls spannend ging es im Speerwurf der Frauen zu. Linda Stahl (TSV Bayer 04 Leverkusen) schaffte erwartungsgemäß nach dem ersten Norm-Wurf in Halle/Saale auch in Dessau die EM-Norm von 61,00 Meter zum zweiten Mal. Mit 61,12 Metern führte sie lange Zeit auch das Feld an, ehe die russische Olympia-Zweite im Speerwurf, Mariya Abakumova, mit 62,04 Metern konterte.
Doch Linda Stahl hatte ihr Pulver noch nicht verschossen. Im letzten Durchgang sicherte sie sich den Sieg mit 62,65 Metern vor Mariya Abakumova und Katharina Molitor (TSV Bayer 04 Leverkusen; 60,07 m). "Ich hatte mir vorgenommen, heute zum zweiten Mal die Norm zu werfen. Allerdings habe ich mich auf diese Wettkämpfe nicht extra vorbereitet, sie gewissermaßen aus dem Training heraus bestritten. Viel Zeit habe ich zuletzt für mein Medizinstudium aufgewendet."
Raul Spank steigt mit 2,21 Metern ein
Bei den Speerwerfern erzielten drei Athleten Weiten über 80 Meter. Der Finne Ari Mannio gewann mit 82,00 Metern vor Vadims Vasilevskis (Lettland; 81,20 m) und Teemu Wirkaala (Finnland; 80,01 m).
Viele Augen waren beim Hochsprung auf den Saisoneinstieg des WM-Dritten Raúl Spank (Dresdner SC) gerichtet. 2,21 Meter sprang der Dresdner, 2,24 Meter waren diesmal noch zu viel. Nicht ganz zufrieden war er damit. "Ich muss mich erst wieder an die höhere Geschwindigkeit gewöhnen. Aber in Baunatal am Mittwoch wird es höher als heute gehen", sagte Raúl Spank.
Und er ließ auch keine Ausreden gelten, wie etwa den für ihn zu kurzen Anlauf oder die leichten Beschwerden am Beuger. Mit einem neuen Meetingrekord von 2,24 Meter gewann der Weltmeister von 2007, Donald Thomas (Bahamas).
Raphael Holzdeppe fliegt über 5,50 Meter
Die Stabhochspringer mühten sich redlich, doch die 5,70 Meter fielen diesmal nicht. Raphael Holzdeppe (LAZ Zweibrücken) gewann am Ende mit 5,50 Metern vor den höhengleichen Konstadinos Filippidis (Griechenland) und Karsten Dilla (LAV Bayer Uerdingen/Dormagen).
Carsten Schlangen (LG Nord Berlin) lief im abschließenden 1.500-Meter-Lauf ein kluges taktisches Rennen, ging das anfangs etwas zu schnelle Tempo nicht mit, und schien am Schluss noch Reserven zu haben. Doch der vierte Rang in 3:39,53 Minuten reichte noch nicht zur angepeilten EM-Norm. Sieger wurde Nicholas Kemboi (Kenia) in 3:38,29 Minuten.
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