Fabienne Kohlmann mit flottem Doppel
Der Pole Marcin Lewandowski hat am Sonntag beim 20. Internationalen Meeting in Pliezhausen für den Höhepunkt gesorgt. Der WM-Finalist verbesserte über 600 Meter in 1:15,77 Minuten den 13 Jahre alten Meetingrekord und kündigte danach an: "Bei der EM will ich Gold." Aus deutscher Sicht brillierte Fabienne Kohlmann. Die Karlstädterin lief erst über 300 Meter Hürden in 40,4 Sekunden zum Sieg und wenig später über 600 Meter in 1:26,30 Minuten zum Meetingrekord.
Bereits im Vorjahr war Marcin Lewandowski im Schönbuchstadion zum Sieg gestürmt. Dieses Mal zog der Pole das Meeting in Pliezhausen sogar einem lukrativen Angebot beim Diamond League-Meeting in Doha (Katar) vor. "Die Stimmung ist hier einfach immer toll", sagte der neue Meetingrekordhalter.Lange Zeit hielt auch Sebastian Keiner gut mit. Der Erfurter verlor erst auf den letzten 100 Metern den Anschluss und wurde am Ende in 1:17,54 Minuten Lauf-Zweiter. "Die ersten 500 Meter waren ganz gut, dann hat aber noch die Kraft gefehlt", sagte der Zweite der Deutschen Hallenmeisterschaften, der in der Endabrechnung Dritter wurde.
Den zweiten Rang belegte der Wattenscheider Martin Bischoff, der als Sieger des B-Laufes 1:17,44 Minuten erzielte und damit nach seinem Sieg gegen Christoph Lohse (TV Wattenscheid 01) am Freitag in Dortmund über 1.000 Meter das nächste Ausrufezeichen setzte.
Fabienne Kohlmann mit Doppelstart und Meetingrekord
Bestens aufgelegt präsentierte sich Fabienne Kohlmann. Die Karlstädterin lief erst am Vormittag die 300 Meter Hürden in 40,4 Sekunden und zeigte sich zuversichtlich im Hinblick auf die EM-Norm (56,00 sec) über 400 Meter Hürden. "Der Test heute stimmt mich positiv. Das war richtig heimelig hier", sagte die 20-Jährige. Vier Stunden später stand Fabienne Kohlmann dann wieder an der Startlinie. Dieses Mal über 600 Meter und ohne Hürden.
Mit einem starken Endspurt zog sie auf der Zielgeraden an der Deutschen 800-Meter-Meisterin Jana Hartmann (LG Olympia Dortmund) vorbei und lief in 1:26,30 Minuten zum Sieg und Meetingrekord. Jana Hartmann folgte in 1:28,52 Minuten auf Platz zwei.
Marcel Fehr läuft 8:05,17 Minuten
Über die 3.000 Meter setzte Marcel Fehr (LG Limes-Rems) seine Bestzeiten-Jagd fort. Lange hielt sich der 17-Jährige geschickt zurück, ehe er dann auf den letzten 1.200 Metern aufdrehte und in 8:05,17 Minuten seine Bestmarke um satte elf Sekunden verbesserte. "Ich wollte unter 8:10 Minuten laufen und das habe ich geschafft. Das Rennen war so optimal für mich. Es war mein einziger 3.000er in diesem Jahr", sagte der Siebte der U18-WM, der sich in diesem Jahr über 1.500 Meter für die U20-WM in Montcon (Kanada; 20. bis 25. Juli) qualifizieren will.
Ein starkes Finish hatte auch Arne Gabius. Der Deutsche Meister über 5.000 Meter blieb in 7:58,14 Minuten unter acht Minuten und feierte als Zweiter einen gelungenen Saisoneinstand. Gegen den von der Spitze laufenden Kenianer Gideon Kipteker hatte jedoch auch der Tübinger keine Chance. In 7:52,11 Minuten lief der 18-Jährige die drittschnellste Zeit, die jemals im Schönbuchstadion erzielt wurde.
Lenka Masna vor den deutschen Läuferinnen
Nur knapp am Meetingrekord vorbei schrammte Lenka Masna über 1.000 Meter. Die Tschechin lag lange Zeit auf Kurs, verfehlte die Bestmarke in 2:38,76 Minuten am Ende aber doch knapp. "Ich komme nächstes Jahr wieder, und dann fällt der Meetingrekord", sagte die 25-Jährige.
Dahinter liefen auch die deutschen Läuferinnen gute Zeiten. Die Deutsche Meisterin über 1.500 Meter, Denise Krebs (TV Wattenscheid 01), überzeugte als Dritte in 2:43,93 Minuten ebenso wie die Deutsche Meisterin über 800 Meter, Janina Goldfuß (TV Wattenscheid 01; 2:44,06 min), als Vierte und Elina Sujew (SC Potsdam; 2:44,38 min) auf Rang sechs.
Auch bei den Männern gab es über die 1.000 Meter einen tschechischen Sieger. Josef Pelikan teilte sich seine Kräfte am besten ein und gewann am Ende deutlich in 2:21,55 Minuten. Bester Deutscher war der Ludwigshafener Patrick Schoenball (2:23,01 min) auf Rang fünf.
Weitspringer testen Schnelligkeit erfolgreich
Einem Schnelligkeitstest unterzogen sich die Weitspringer. Bei den Männern sprintete Christian Reif (ABC Ludwigshafen) erst über 80 Meter in 8,97 Sekunden zum Sieg und meisterte anschließend auch die 150 Meter als 15. in 16,74 Sekunden bravourös. Als Sechster zeigte auch Hürdensprinter Matthias Bühler (LG Offenburg) in 16,15 Sekunden eine starke Leistung.
Bei den Frauen sprintete Beatrice Marscheck (LAZ Gießen) über 80 Meter in 9,91 Sekunden auf Rang zwei und ließ dabei Bianca Kappler (LC Rehlingen; Platz vier) in 10,07 Sekunden hinter sich. Auch über die 150 Meter lag die Gießenerin vor ihrer nationalen Konkurrentin. 17,94 Sekunden und Platz zwei zu 18,45 Sekunden und Rang fünf hieß am Ende das Ergebnis zu Gunsten von Beatrice Marscheck.
Steffen Uliczka mit Hindernis-Sieg
Über 2.000 Meter Hindernis machte es Steffen Uliczka (SG TSV Kronshagen/Kieler TB) lange spannend. Erst am letzten Hindernis zog der Kieler mit langen Schritten am Führenden Bostjan Buc (Slowenien; 5:33,37 min) vorbei und erkämpfte sich in 5:32,30 Minuten den Sieg.
Bei den Frauen lag überraschend Verena Dreier (LG Sieg; 6:32,17 min) vor Julia Hiller (LAC Quelle Fürth/München; 6:36,93 min), die aufgrund der hohen Studiumsbelastung im Winter immer noch Trainingsrückstand hat.
Antje Möldner Ehrengast
Zwar hatte Antje Möldner ihre Spikes zu Hause gelassen, einen Besuch in Pliezhausen ließ sich die deutsche Rekordhalterin über die 3.000 Meter Hindernis aber dennoch nicht nehmen. Die Potsdamerin, die in diesem Jahr wegen einer Lymphzellen-Erkrankung keine Wettkämpfe bestreiten kann, erhielt vom Publikum große Anerkennung und kündigte ihre baldige Rückkehr an.
"Es ist immer wieder schön für mich hier zu sein, auch wenn ich dieses Mal nicht laufen kann. Es ist interessant, das Ganze auch mal als Zuschauer zu verfolgen. Wenn alles glatt läuft, dann kann ich den nächsten Jahren hier wieder selbst laufen", sagte Antje Möldner, die in Pliezhausen den Meetingrekord über die 2.000 Meter Hindernis hält.
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