Fabienne Kohlmann trotzt Gewitter in Madrid
Ein kräftiges Gewitter hat am Freitagabend beim World Challenge-Meeting in der spanischen Hauptstadt Madrid zu einer Unterbrechung, Zeitverzögerungen und dem Ausfall der elektronischen Zeitmessung geführt. Davon nicht beirren, ließ sich Fabienne Kohlmann (LG Karlstadt), die in 56,0 Sekunden die 400 Meter Hürden gewann. Auch Stabhochspringerin Lisa Ryzih (ABC Ludwigshafen) wusste mit 4,51 Metern und Platz zwei trotz der schwierigen Bedingungen zu überzeugen.
Erst im Stechen fiel im Stabhochsprung der Frauen die Entscheidung über Platz eins und zwei. Lisa Ryzih und die Tschechin Jirina Ptacnikova meisterten bei gleicher Anzahl an Fehlversuchen beide 4,51 Meter und mussten somit ins Stechen. Nachdem keine der Springerinnen 4,56 Meter, 4,51 Meter und 4,46 Meter schaffte, war es Jirina Ptacnikova, die sich über 4,41 Meter schwang, während die U23-Europameisterin Lisa Ryzih scheiterte und sich somit mit Rang zwei zufrieden geben musste.Nach dem US-Rekord von 2,05 Metern sechs Tage zuvor, ließ es Chaunté Lowe im Hochsprung dieses Mal etwas ruhiger angehen. Dennoch überfloppte die Dritte der Hallen-WM als Siegerin mit 2,00 Metern erneut die Zwei-Meter-Marke. Auf Platz zwei feierte Tia Hellebaut ein erfolgreiches Comeback. Die Olympiasiegerin bestritt erstmals seit dem 14. September 2008 wieder einen Wettkampf und zeigte mit 1,95 Metern, dass auch nach der Babypause mit der 32 Jahre alten Belgierin zu rechnen ist.
Sergei Litvinov auf Rang vier
Im Hammerwerfen musste sich der Deutsche Meister Sergei Litvinov (LG Eintracht Frankfurt) mit Rang vier und einer Weite von 77,00 Metern zufrieden geben. Die Tagesbestweite erzielte der 28 Jahre alte Dilshod Nazarov aus Tadschikistan, der 78,49 Meter weit warf.
Während die Hammerwerfer ihren Wettkampf noch vor der Gewitterunterbrechung beenden konnten, mussten die Diskuswerferinnen den Kampf um den Sieg in zwei Akten austragen. Nach zwei Durchgängen erfolgte eine Pause, ehe es 60 Minuten später weiterging. Der Sieg ging so mit 64,72 Metern an die Olympia-Zweite Yarelis Barrios (Kuba). Sabine Rumpf (LSG Goldener Grund) verpasste als Vierte mit 58,66 Metern erneut die EM-Norm.
Auch bei den deutschen Männern lief es im Diskusring nicht ganz rund. Der Magdeburger Martin Wierig erzielte als Siebter exakt 63 Meter und wartet weiterhin darauf die EM-Norm von 64,00 Metern ein zweites Mal zu erfüllen. Markus Münch (LG Wedel-Pinneberg) blieb ohne gültigen Versuch.
Handgestoppte Zeiten
Pech hatten die Sprinter und Läufer. Die elektronische Zeitmessung fiel dem Gewitter zum Opfer, so dass alle Läufe per Hand gestoppt werden mussten. Besonders ärgern, wird dies Fabienne Kohlmann. Die Karlstädterin lief als Siegerin die 400 Meter Hürden in exakt 56 Sekunden und landete damit in Sachen EM-Norm (56,00 sec), die allerdings nur für elektronisch gemessene Zeiten gilt, eigentlich eine Punktlandung.
Über die 800 Meter ließ erneut Yvonne Hak aufhorchen. Die 24-Jährige blieb in 1:59,2 Minuten erst zum zweiten Mal in ihrer Karriere unter der Zwei-Minuten-Grenze. Nach dem Sieg in Ostrava (Tschechische Republik) ist es bereits das zweite Ausrufezeichen der Niederländerin.
Ein Hattrick gelang Weltmeister Mbulaeni Mulaudzi. Der Südafrikaner gewann nach 2008 und 2009 zum dritten Mal in Folge die 800 Meter der Männer. 1:45,1 Minuten wurden für den 29-Jährigen gestoppt.
Matthias Bühler mit zu viel Wind zu 13,2 Sekunden
Zu starker Rückenwind (+2,3 m/sec) und eine handgestoppte Zeit trieben Matthias Bühler (LG Offenburg) über die 110 Meter Hürden zu einer Zeit von 13,2 Sekunden und Rang drei in seinem Lauf. Der Brite William Sharmann schaffte unter diesen Umständen sogar 12,9 Sekunden. Letztendlich blieb jedoch auch diese Leistung wie alle Sprintzeiten ein Muster ohne Wert.
Ihren ersten Auftritt auf der 1.500-Meter-Distanz in dieser Saison absolvierte Natalia Rodriguez. Die Spanierin, die in vier Wochen bei der EM vor heimischem Publikum den Titel gewinnen will, hielt die Konkurrenz in 4:06,7 Minuten in Schach.
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