Fair-Play-Camp in Kienbaum – Tag 2
Etwas schleppend setzte sich die Karawane am Samstag, dem zweiten Tag des Fair-Play-Camps in Kienbaum um 7:45 Uhr in Bewegung in Richtung Frühstück. Dort angekommen, erhellten sich die Mienen jedoch schlagartig. Das Büffet bietet alles, was das Herz begehrt. Ein Blick nach draußen- und ja die Sonne scheint schon wieder- Petrus ist auf unserer Seite!

Unter anderem das Lauf-ABC stand am zweiten Tag auf dem Programm (Foto: Ehrhardt)
Die erste Trainingseinheit begann um 9:30 Uhr. Zwei Stunden lang trainierten Läufer und Werfer separat. Für die Werfer bedeutete dies: Medizinballarbeit von Wurfübungen über Körperkräftigung bis hin zu einigen Spielen, bei denen der Verlierer eine kleine "Strafarbeit" ausüben musste. Für die einen ein lustiges Unterfangen, für die Mannschaft, die fast ausschließlich verlor, "harte Schinderei". Liegestütze, Hockstrecksprünge oder "Taschenmesser" sind nur einige Beispiele, die später nach einer Revanche verlangten. Bei den Läufern ging es wesentlich ruhiger zu. Einem lockeren Dauerlauf folgten Lauf-ABC und Reaktionsläufe. Fabian aus Berlin erklärte sich bereit, sich nach dem Dauerlauf Blut entnehmen zu lassen, damit am kommenden Tag Kathrin Dörre-Heinig den jungen Athleten erläutern kann, was eine Laktat-Bildung ist, wie sie gemessen wird und wie die Ergebnisse zu bewerten sind.
Beach-Volleyball ist der Hit
Trainingseinheit Nummer zwei war wie versprochen das Ballspielturnier. Große Begeisterung zeigte sich hierbei für Beach-Volleyball. Bei 21 Grad und mit weichem Sand unter den Füßen stellte sich fast ein Sommer-Sonne-Strand-Feeling ein. Fast drei Stunden kämpften die Jungen und Mädchen um jeden Punkt. Jeder verlorene Satz wurde mit einer Strafübung quittiert, die sich der Gewinner hatte einfallen lassen. Hier "rächten" sich einige Werfer für die vielen Liegestütze aus der ersten Einheit. "Höchststrafe" ist dreimal Krebsgang rückwärts um das Spielfeld. Die wenigen, die sich gegen das Volleyballspielen entschieden hatten, powerten sich beim Fußball, Fußballtennis und wenig später auch beim Basketball aus.
Nach dem wohl verdientem Abendbrot, versammelten sich alle Athleten in einem großen Seminarraum um den Vortrag von Dr. Anne Jakob über das Thema "Anti-Doping" anzuhören. Ziel der Präsentation war es, die Jugendlichen für das Thema Doping zu sensibilisieren, denn z.B. auch die Einnahme eines Asthmasprays kann, wenn der- oder diejenige das Medikament vorher nicht angemeldet hat, zu einer positiven Dopingprobe führen, die eine zweijährige Sperre zur Folge hat.
Fragen endlich beantwortet
Das war neu für viele der Athleten. Eingeteilt in kleinen Gruppen diskutierten die Jugendlichen über mögliche Gründe, warum Sportler dopen und was für oder gegen die Freigabe von Doping sprechen könnte. Einer aus jeder Gruppe präsentierte danach den anderen die Ergebnisse. Fast alle Punkte, die Frau Dr. Anne Jakob später noch einmal auf die Wand projiziert, wurden genannt.
Erkennbar ist, dass sich alle schon näher mit dem Thema "Doping" beschäftigt haben und nun endlich ihre speziellen Fragen von einer Expertin beantworten bekamen. Zur Freude aller Teilnehmer wurde mit Versuchskaninchen Benni aus Thüringen der Verlauf einer Dopingkontrolle durchgespielt. Nun sollte sich jeder bestens damit auskennen, welche Risiken Doping birgt, wie man sich bei einer Dopingkontrolle verhält und stets auch beim Arztbesuch darauf achtet, dass sich in den verschriebenen Medikamenten keine auf der Dopingliste vorhandenen Substanzen befinden.