Fair-Play-Camp in Saarbrücken – Tag 1
Auf die Plätze – Fertig – Los! Das Fair-Play-Camp Süd an der Hermann-Neuberger-Sportschule in Saarbrücken hat begonnen. Von Freitag (28. Oktober) bis Dienstag (1.November) werden 42 junge Leichtathleten aus dem Wurf- und Mittelstreckenbereich unter Anleitung von zwölf Trainern und Betreuern des DLV und des SLB hier trainieren, lernen, Kontakte knüpfen und Spaß haben.
Staffel mal ganz anders (Foto: Zimmermann)
Aus drei Himmelsrichtungen (das Fair-Play-Camp Nord hat bereits stattgefunden!) trafen am Freitag die jungen Leichtathleten per Bahn, Flugzeug und PKW im Saarland ein. Im professionell organisierten Shuttle-Service vom Saarbrücker Hauptbahnhof, im Mietwagen vom Flughafen Straßburg und mit verschiedenen Privat-PKWs erreichten sie die Sportschule im Saarbrücker Stadtwald. Zwei Saarländer und zwei Bayern (welch eine Kombination!) kamen bereits am frühen Nachmittag an und nutzten die Gelegenheit, sich zu sonnen, bei strahlend blauem Himmel und Temperaturen von 22 Grad! Pünktlich zum Abendessen um 18.30 Uhr waren dann alle da. Alle, das heißt 42 Mädchen und Jungen aus allen zehn südlichen Landesverbänden. Darunter vier der besten französischen "Minimes", der franösischen A-Schüler-Altersklasse. Und auch das ist Tradition beim Fair-Play-Camp Süd: Junge Leichtathleten des Saarländischen Behindertensportverbandes sind mit von der Partie.
Fernseher ohne Kabel…
Kunterbunt gemischt ist auch die Zimmerbesetzung: Deutsche und Franzosen, Behinderte und nicht Behinderte, Bayern und Westfalen, Pfälzer und Rheinländer, Württemberger und Nordrheiner, Saarländer und Rheinhessen, Hessen und Badener teilen sich die Zwei- und Dreibettzimmer in den 3 Gästehäusern der Sportschule.
Im "Kampf der Geschlechter" hatten die Jungen einen ersten großen Vorsprung: Fernsehgeräte auf jedem Zimmer! Welch ein Luxus! Und welche Chance, die Mädchen auf die Zimmer zu locken! Auf den zweiten, technisch geschulten Männerblick zeigte sich dann aber, dass David Deister als Organisator des Camps die Chancengleichheit aller bedacht hatte: Denn wie kann ein Fernsehgerät funktionieren, wenn keine Kabel vorhanden sind? Mist, aber auch!
Lasst Körper sprechen!
Bestens funktionierte dagegen die deutsch-französische Verständigung, was nicht heißt, dass alle zweisprachig sind. Ganz im Gegenteil! Auch die drei saarländischen Jungen und Mädchen sprechen nicht wirklich französisch. Das ist ein weit verbreitetes bundesweites Vorurteil, dass im Saarland alle Leute die Sprache des Nachbarlandes beherrschen. Nein! Die jungen Leute, übrigens auch die Mehrheit der Trainer und Betreuer, verständigen sich mit der einzigen, in der ganzen Welt verstandenen Sprache, nämlich mit "Händen und Füßen". Körpersprache ist angesagt! Es funktioniert! Und lustig ist es noch dazu!
Zu sehen war das zum ersten Mal beim abendlichen "Kennenlern-Training" in Halle 3: Ohne Worte die passende Gruppe suchen, Schuhgrößen und Wohnorte rausfinden, sich nach der Körpergröße aufstellen, Staffelrennen gewinnen oder gemeinsam Ball spielen. Und bei Uwe Mädes Zipp-Zapp-Spiel mit Zipp und Zapp, Zipp Zipp und Zapp Zapp oder – noch schwieriger! – mit Zipp Zapp zeigen, dass man bereits fast alle mit Vornamen kennt.