Fair Play Camp – Ü-Eier für bestes Basketball-Team
Blendende Witterungsbedingungen, 35 bestens aufgelegte Nachwuchsathleten aus den norddeutschen Landesverbänden und Ralf Bartels als prominenter Gast – das waren die Rahmenbedingungen für das Fair Play Camp Nord, das vom 10. bis 14. Oktober in Kienbaum stattfand. Teil zwei, das Fair Play Camp Süd nämlich, findet ab Freitag in Saarbrücken statt.
Zuerst ging es beim Fair Play Camp Nord morgens um 7.40 Uhr ins Wasser. (Foto: Deister)
35 Nachwuchsathleten aus den Blöcken Wurf und Lauf, die aufgrund ihrer Leistungen von ihren Landesverbänden nominiert worden waren, hatten viel Spaß an dem viertägigen Aufenthalt in Kienbaum. Auf dem Programm standen auf die Trainingsphase abgestimmte Trainingseinheiten. Diese wurden von den erfahrenen Trainern Armin Lemme (O-Ton Fred Eberle: "Alleskönner im Wurfbereich und als Leiter eines Jugendstützpunktes in Magdeburg mit einem besonderen Händchen für die Jugend und dazu noch Olympiateilnehmer") und Axel Noack, dreimaliger Olympiateilnehmer und viertplatzierter Geher bei der WM 1993 in Stuttgart, geleitet. Morgens 7.40 Uhr zum Schwimmen
Täglich standen zwei bis drei Einheiten auf dem Plan. Stets mit der ersten Einheit morgens Punkt 7.40 Uhr in der Schwimmhalle, bei der Bundestrainer Rudi Schön von den Teens ganz besondere konditionelle Fähigkeiten abverlangte: Ein dreißigminütiges Schwimmprogramm war angesagt. Alternativ dazu: Auftakttraining in Joggingform.
Erstmals besuchten in diesem Jahr die "Freunde der Leichtathletik" das Fair Play Camp Nord. Hans Gerhard Schulz (Vorsitzender) und Reinhard Korbas (Beisitzer) stellten förderungswürdige Programme und Initiativen vor. Man merkte schnell, dass sich hier wirkliche Fans der Leichtathletik einfanden, die sich mit der Sportart identifizieren und den Fair-Play-Gedanken in Wort und Tat möglich machen.
Sarah Kern hat es vorgemacht
Mittendrin statt nur dabei waren alle in der gemeinsamen Fair-Play-Runde. "Verantwortung für andere, aber ebenso für sich selbst zu tragen, darum geht es im Trainingsprozess und in jeder Wettkampfsituation", sagte Fred Eberle, Präsidiumsbeauftragter im DLV. Hintergründe, Zusammenhänge und beispielhafte Situationen wurden durchleuchtet. "Man muss sich einfach auf einen verlassen können – das gilt prinzipiell und im vertrauensvollen Trainer-Athleten-Verhältnis allemal", so Eberle weiter. Rasch waren die Trainer mit anschaulichen Beispielen zur Stelle: sind sie doch selbst Weltklasseathleten gewesen, die über einen großen Erfahrungsschatz aus Großveranstaltungen und internationalen Länderkämpfen verfügen. Und dass man optimal die eigene sportliche Karriere und berufliche Ausbildung verbinden kann, dieses lebendige Beispiel lieferte sogleich Vorzeige-Trainer Lemme.
Rudi Schön, verantwortlicher Nachwuchs-Bundestrainer zeigte in seinem Referat die Perspektiven für den möglichen Weg eines Athleten in die Jugendnationalmannschaften auf. Anfangs erntete Schön ungläubiges Staunen der 14- und 15-jährigen Mädchen und Jungen. Als er beispielhaft jedoch auch von den Erlebnissen des Vorjahrescamps in Saarbrücken zu berichten wusste, spürten die Jugendlichen, welcher Schritt nunmehr möglich wird. Vom Landesverband Nordrhein fürs Fair Play Camp 2002 nominiert, stand Sarah Kern in diesem Jahr bereits auf dem Podium einer großen Meisterschaft. Bei der U18 WM in Sherbrooke/Kanada gewann sie auf Anhieb die Silbermedaille im Siebenkampf. Im Jahr zuvor gehörte auch sie zu jenen, die ungläubig den Ausführungen des Bundestrainers folgten.
Infos zum Anti-Dopingkampf in Quizform
Auch Teamwork wurde in Kienbaum gelebt: Nachdem im Basketballturnier die erfolgreichsten Korbjäger-Teams ermittelt und mit Überraschungseiern belohnt wurden, war Wissenswertes zum Anti-Doping-Kampf gefragt: Matthias Blatt, eigens aus dem Bonner NADA-Büro (Nationalen Anti-Doping Agentur) angereist, stellte Fragen in Quizform, nicht ohne dabei zu vergessen, die Hintergründe der vielschichtigen Thematik offen zu legen.
Bei allen Aktionen waren Andy und Eicke stets fest integriert. Die beiden wurden vom Deutschen Behindertensportverband, dem Partner des DLV in Sachen Fair Play, für das Camp nominiert.
Das Camp Süd startet am Freitag
Bärbel Wöckel, Referatsleiterin Jugend und verantwortliche Projektleiterin des Kienbaumer Camps, resümiert: "Die Jugendlichen haben das Fair-Play-Camp-Angebot toll angenommen, sich super eingefügt in die Gruppe und auch neue Erkenntnisse mitgenommen. Das ist es, was wir mit unserem Projekt wollen."
Mittlerweile dürften die Teilnehmer ihren Trainingsbetrieb in den Heimvereinen wieder aufgenommen haben, während die Nominierten der Süddeutschen Landesverbände bereits ihre sieben Sachen für ihr Fair Play Camp packen. Am Freitag startet das fünftägige Südcamp an der Hermann Neuberger Sportschule in Saarbrücken.
