Fair-Play-Camp Süd - 3. Tag
Bange und freudige Erwartung beherrschen in Saarbrücken die Stimmung der Fair-Play-Campteilnehmer am Morgen des dritten Tages. Dementsprechend gestalten sich auch die Gespräche beim Frühstück: "Ich schaff das eh nicht!" – "Ich sag einfach, mir tut das Knie weh!" – "Ich spiele heut Abend wieder mit, und du?" – "Heute machen wir sie platt!"
Uwe Mäde referierte (Foto: Schwarz)
Eine kleine Gnadenfrist bleibt jedoch, bevor es der einen oder anderen Gruppe an den Kragen geht. Im Seminarraum hat Reinhard Korbas sich darauf vorbereitet, die "Freunde der Leichtathletik" vorzustellen. Seit mehr als vierzig Jahren fördert und unterstützt dieser Verein die Schüler- und Jugendarbeit des Deutschen Leichtathletik-Verbandes (DLV), auch und insbesondere die beiden Fair-Play-Camps.Bundestrainer Uwe Mäde erklärt den Nachwuchsleichtathleten die Kadernormen und Nominierungsrichtlinien des DLV, und mit einem kleinen Blick in die Zukunft zeigt er ihnen den Weg über die Jugendgala in Schweinfurt hin zu all den internationalen Meisterschaften auf.
Kein Entrinnen vor dem Test
Nach diesem theoretischen Exkurs in den Leistungssport gibt es kein Entrinnen mehr. Die restlichen Übungen des D-Kader-Tests müssen noch erledigt werden: Wer schafft die meisten Crunches? Wer hält den Vierfüßler-Stand und den Seitliegestütz am längsten? Und dann: Cooper-Test! Auf der 400-Meter-Rundbahn im Leichtathletikstadion müssen in vorgegebenen zwölf Minuten so viele Runden gelaufen werden wie möglich. Für die Spezialisten in der Läufergruppe von Bundestrainer Werner Grommisch eine der leichtesten Übungen. Florian aus Nordrhein und Tobias aus Rheinhessen schaffen 3.450 Meter, eine beachtliche Leistung nach einer anstrengenden Testserie.
Der Nachmittag steht ganz im Zeichen der vier Disziplinengruppen: Manfred Kehm hat für seine Gruppe ein vielfältiges Wurftraining mit Medizinbällen vorbereitet. Werner Grommisch geht mit den Mittelstrecklern auf die große Runde im Saarbrücker Stadtwald. Florian Heiler lässt seine Sprinter nach der Vorführung einiger Videosequenzen auch an, über, neben und mit den Hürden arbeiten. Und Andreas Gentz nutzt die zahlreichen bunten Reifen und "BLOCKZ" für ein abwechslungsreiches Sprungkoordinationstraining.
Die Revanche
Nach dem Abendessen dann die große Revanche im Fußball zwischen den beiden Mannschaften Mädchen-Betreuer und Jungs. Obwohl die Mädchen der deutschen Damenfußball-Nationalmannschaft gewiss alle Ehre machen würden und die Betreuer mit David, Olivier, Florian, Manfred und Andreas alle fußballerischen Kräfte und ihre gesammelte taktische Erfahrung aufbieten, machen die Jungs sie wie angekündigt platt. Irgendwann zählt keiner mehr, wie viele Tore sie geschossen haben. Die Einen lassen es aus Frust und die Anderen aus Mitleid. Kassiert haben die Jungs übrigens nur ganz wenige Tore dank ihres Super-Torwarts Freddi vom Behindertensportverband.
Der allerletzte Eindruck des dritten Fair-Play-Camp-Tages ist eine rot-weiße Pizza-Schachtel. Es ist eine Minute vor Mitternacht. Was es mit dieser Schachtel auf sich hat und aus welchem Grund sie zum Symbol des Saarbrücker Fair-Play-Camps 2006 werden könnte, steht demzufolge im Tagebuch des vierten Tages.