Fair-Play-Camp Süd für Integration
Nach der ersten Leichtathletikeinheit am Morgen hatten die Fair-Play-Camper am Samstagnachmittag in Saarbrücken einmal die Möglichkeit hautnah zu erleben, wie sich ein Rennrollstuhl fährt. Die vier Rollis, um den 10-maligen Jugendweltmeister David Scherer, erklärten den jugendlichen „Fußgängern“, wie ihre Hightech-Maschinen zu bedienen sind.

Dabei wurde schnell klar, welch eine körperliche Höchstleistung erforderlich ist, um das Sportgerät schnell durch die Halle zu bewegen. „Ein tolle Erfahrung die dafür sorgt, dass alle Teilnehmer ein ganz neues Bild von Rollis haben“, lautete die einhellige Meinung der jungen Leichtathleten und ihrer Betreuer.
Das Fair-Play-Camp ist damit wieder eine gelungene Integration von behinderten- und nicht behinderten Sportlern. So haben sich das auch die "Freunde der Leichtathletik" vorgestellt, die seit Jahren das Fair-Play-Camp finanziell unterstützen: Gelebte Inklusion!
Theorie und Praxis
Neben dem Training nehmen im Fair-Play-Camp die Workshops einen wichtigen Stellenwert ein. Fast schon obligatorisch ist dabei der Anti-Doping-Vortrag. Britta Rogowski, eine der vielen Dopingkontrolleurinnen bei der NADA, erklärte den Jugendlichen ausführlich, wie eine Dopingkontrolle durchgeführt wird, als auch welche Rechte und Pflichten ein Sportler hat.
So erhielten die Athleten auch schon einmal einen Einblick, was auf sie zukommen könnte, wenn sie international erfolgreich sind und sich im Erwachsenenalter bei den Aktiven durchsetzen.
Ab ins Wasser
Nach vielen Informationen im Workshop durften sich am Abend die Sportlerinnen und Sportler noch einmal aktiv bewegen. Diesmal ging es aber nicht auf die Rundbahn, sondern auf die acht Bahnen in der Albert-Wagner Schwimmhalle. Unter der Leitung von Björn Sterzel wurde Bahn für Bahn genommen.
Der Spaß kam nicht zu kurz. So galt es, sitzend auf dem Schwimmbrett 25 Meter zu bewältigen und im Anschluss auf dem Brett zu surfen. Sichtlich geschafft aber noch immer mit einem Lächeln im Gesicht, ging es dann unters Wasser zum Streckentauchen.
Perspektiven aufzeigen
Mit einem Workshop startete der Sonntagmorgen. Esther Fittko, Vorsitzende Bundesausschuss Jugend, sowie Jörg Peter zeigten den Jugendlichen die Perspektiven in der Nachwuchsleichtathletik auf. Dabei wusste Esther Fittko schon zu Beginn, von erfolgreichen Beispielen zu berichten.
Alle Anwesenden konnten sich noch an den Goldstoß von David Storl in Daegu (Südkorea) erinnern, der auch schon früher außerordentlich erfolgreich bei internationalen Höhepunkten der U18 und U20 war.
Jörg Peter berichtete über die internationalen Höhepunkte, die auf den ein oder anderen Teilnehmer in den nächsten Jahren zukommen könnten: Ländervergleiche, U18- und U20- Welt- und Europameisterschaften oder das EYOF zum Beispiel. Motivation und Ziele für alle Anwesenden.
Ausdauer gefragt
Perspektiven für das Vormittagstraining am Sonntag: Coopertest! Während der frühere DLV-Jugendsprecher Andreas Hille als gutes Beispiel mitlief, schafften es alle Anderen mehr oder weniger begeistert die 12 Minuten auf der Bahn durchzustehen.
Dabei erzielte unser internationaler Gast aus Bosnien, Ajla Dzanko, die beste Leistung bei den Mädchen, bester Junge war Laurin Walter vom bayerischen Landesverband und bei den Rollis war David Scherer vom BRS Saarland nicht zu schlagen.