Fair-Play-Camp Süd - Tag 1
Saarbrücken und die Hermann-Neuberger-Sportschule zeigen sich nicht gerade von ihrer besten Seite, als die ersten Jugendlichen am Freitagnachmittag gegen 15 Uhr zum 12. Fair-Play-Camp Süd eintreffen: Nieselregen und Temperaturen unter 10 Grad Celsius begrüßen sie am Hauptbahnhof und geleiten sie im Shuttle-Bus des Saarländischen Leichtathletikbundes (SLB) an die Sportschule.
Im Laufe des Nachmittags vertreiben allerdings die insgesamt 38 jungen Leichtathleten und acht Trainer, Betreuer und/oder Organisatoren die Wolken am saarländischen Himmel. Die A-Schüler und Trainer reisen an aus den südlichen Landesverbänden Baden, Bayern, Hessen, Nordrhein, Pfalz, Rheinhessen, Rheinland, Saarland und Westfalen, zwei behinderte Athletinnen aus Brandenburg und Hamburg und vier französische "Minimes" mit ihrer Betreuerin Françoise Bels aus Nord Pas-de-Calais in Frankreich.Als gegen 18 Uhr alle da sind, scheint die Sonne. Ein perfektes Opening und ein gutes Omen für die kommenden Fair-Play-Tage.
Katharina Heine, pädagogische Mitarbeiterin in der DLV-Jugend, und Monika Schwarz, Vizepräsidentin des SLB, heißen die Fair-Play-Camper in Saarbrücken herzlich willkommen. Gleich zu Beginn wird Fair-Play-Bereitschaft gefordert, als Katharina Heine ihren "wohl sortierten" Zimmerbelegungsplan vorstellt. Da erhalten zum Beispiel Sprinter den gleichen Zimmerschlüssel wie Werfer, Saarländer bewohnen mit Pfälzern zusammen ein Zimmer, Franzosen werden deutschen Mitbewohnern zugeteilt. Das Einzige, was nicht gemischt wird, sind Jungen und Mädchen.
Sprachbarrieren werden schnell abgebaut
Über die notwendigen organisatorischen Absprachen kommen die Jugendlichen sehr schnell miteinander ins Gespräch, auch wenn die deutsch-französische Sprachbarriere ein zusätzliches Hindernis darstellt. "Dieu merci" gibt es aber doch einige Deutsche, die mutig genug für die ersten Dolmetschversuche sind, an denen sich der Franzose Loïc ebenfalls ganz gut beteiligen kann. On s'entend bien, zumal die von einigen Deutschen auf französisch ausgerufene Schutzbehauptung "Je ne parle pas français" sowieso eher vermuten lässt, dass sie doch ein wenig Französisch sprechen.
Beim ersten Sport-Termin in der Ballsporthalle lernen die Fair-Play-Camper am Abend auch ihre Trainer kennen. Jörg Peter, U18-Bundestrainer im Deutschen Leichtathletik-Verband (DLV), stellt sich als der sportliche Leiter des Fair-Play-Camps Süd 2009 vor. Er koordiniert die einzelnen Trainingseinheiten in Sprint und Sprung, Wurf und Lauf.
Lernen von den Profis
Vier Trainerkollegen stehen dem Bundestrainer zur Seite: Katrin Dörre-Heinig für die Läufer, René Sack für die Werfer, Sven Benning für die Sprinter und Christina Hunneshagen für die Springer. Letztere hat die Aufgabe übernommen, die jungen Leichtathleten warm zu machen, und das in doppelter Hinsicht: motorisch und sozial. Verschiedene Lauf- und Orientierungsspiele strengen an, fordern das "Sich-Aufeinander-Einlassen" und machen vor allem Spaß. Diverse Turnübungen, sowie Volley-, Basket-, Hand- und Fußballspielen beenden den ersten Tag des Camps.