Fair-Play-Camp Süd - Tag 3
Gleich zwei Überraschungen werden den Fair-Play-Campern beim sonntäglichen Frühstück angekündigt. Davon wird die erste mit Entsetzensschreien und die zweite mit freudiger Erwartung beantwortet: Cooper-Test am Ende des Vormittagstrainings und Besuch der Live-Sendung "Sportarena" im Fernsehstudio des Saarländischen Rundfunks (SR) am Abend.
Der erste Programmpunkt am dritten Fair-Play-Camp-Tag wird von den jungen Leichathleten mit großem Interesse verfolgt. U18-Bundestrainer Jörg Peter erläutert ihnen die Perspektiven der Nachwuchsleichtathletik. Es lohne sich, mittel- und langfristig eine leistungssportliche Karriere anzustreben, zumal der DLV mit seinen U18-, U20- und U23-Athleten international zu den drei erfolgreichsten Nationen gehört. In diesem Jahr waren 74 Athleten im DLV-D/C-Kader mit C-Kader-Perspektive, darunter auch einige Fair-Play-Camper.Jörg Peter präsentiert den hoffnungsvollen Nachwuchsathleten die nächsten internationalen Wettkämpfe, für die die Besten unter ihnen möglicherweise nominiert werden können. Das sind 2010 die ersten Youth Olympic Games (YOG) in Singapur mit der dazu erforderlichen Kontinentalausscheidung in Moskau und die U20-Weltmeisterschaften im kanadischen Moncton. Im Jahr 2011 wird es die U20-Europameisterschaften in Tallinn in Estland geben, außerdem das European Youth Olympic Festival (EYOF) für U18-Athleten in Trabzon in der Türkei. Und zu guter Letzt könnten einige der anwesenden A-Schüler 2011 dahin fahren, wo die französischen Gäste Camille und Marie, Manu und Loïc mit ihrer Betreuerin und Trainerin Françoise herkommen: nach Lille zu den U18-Weltmeisterschaften.
Der Theorie folgt die Sonne
Nach diesem theoretischen Marathon geht's in das sonnige Stadion oder auch in die Leichtathletikhalle der Hermann-Neuberger-Sportschule zum praktischen Training. Warmlaufen und/oder -spielen stehen für alle am Anfang, bevor sie bei ihren Trainern Katrin Dörre-Heinig, Christina Hunneshagen, Sven Benning und René Sack die verschiedensten Übungseinheiten absolvieren. Das Highlight stellt hier sicherlich das rollende Lauftraining dar. Auf Stand- und Sitzrollern üben die Sprinter abwechselnd rechts und links das Aufsetzen des Fußes und den effektiven Beinabdruck.
Na und dann war da ja auch noch dieser blöde Coopertest: Zwölf Minuten "Bahnendrehen" für alle! Die Ergebnisse sind eher "durchwachsen": Einige wenige Laufbegeisterte erreichen fast acht Runden, einige wenige Laufverweigerer gerade mal die Hälfte, und die große Mehrheit liegt irgendwo dazwischen.
Das Fair-Play-Prinzip
Der Nachmittag beinhaltet sozusagen die Titelstory des Fair-Play-Camps. Fred Eberle, der DLV-Präsidiumsbeauftragte für Zukunftsfragen, ist angereist und versucht in seinem Workshop, den Campern das Fair-Play-Prinzip "einzutrichtern". "Fairness ist nicht mit Maßband und Stoppuhr zu messen!" Es beinhaltet so viel mehr, als mit legalen Mitteln und Trainingsmethoden zum sportlichen Erfolg zu kommen. Es ist mehr als Verzicht auf Manipulation und Achtung auf Chancengleichheit. Um Erfolg und Anerkennung in der Leichtathletik zu haben, ist man auf andere Menschen angewiesen.
"Ihr braucht den DLV. Aber der DLV braucht euch auch", erklärt er. Partnerschaftlichkeit ist ein wichtiger Aspekt der Fairness, ebenso Freundschaftlichkeit und Wertschätzung. Aber nicht zuletzt auch Verantwortung und Verlässlichkeit. Dazu gehört auch das Einhalten der Regeln im Fair-Play-Camp. "Fair sein heißt beispielsweise auch pünktlich sein." Bei dieser konkreten Anspielung sind alle ganz still, einige schauen betreten unter sich - Wieder was gelernt? - Hoffentlich. Bleiben noch zwei Tage, es zu beweisen.
Besuch im Fernsehstudio
Im Beisein von DLV-Vizepräsident und SLB-Präsident Werner Zimmer, der gekommen ist, um die Fair-Play-Camper in Saarbrücken zu begrüßen, wird am späten Sonntagnachmittag das "Fair-Play-Camp-Süd-2009-Teamfoto" gemacht, bevor alle zum Saarbrücker Halberg ins Fernsehstudio des Saarländischen Rundfunks fahren. In dem Zusammenhang ein großes Dankeschön an SLB-Vizepräsident Stefan Brust und an SLB-Jugendreferent Rudi Pirrung, die sich als zusätzliche Chauffeure zur Verfügung gestellt haben.
Voller Lampenfieber informieren einige der Jugendlichen noch schnell per Handy ihre Eltern, wann und wo die "Sportarena" zu sehen ist, bei der sie als Live-Publikum mitwirken werden. Interessant ist es allemal, einen Blick hinter die Kulissen der Fernsehwelt werfen zu können, die Veränderung von Fred Eberle vor und nach "der Maske" zu sehen, die Regieanweisungen und Kameraeinstellungen zu verfolgen, die Vorbereitung der Ansagen von Moderator Thomas Braml zu beobachten. Und dann beantwortet Fred Eberle im Interview auch noch die 200 Euro-Preisfrage richtig. Ein voller Erfolg und eine gute Möglichkeit, die Leichtathletik und den DLV sympathisch und kompetent in der Öffentlichkeit zu präsentieren.
Der Theorie... (Foto: Schwarz)
...folgt die Praxis (Foto:Heine)