Mehrkampf-Talente in Topform: Beim Mehrkampf-Meeting in Bernhausen ist am Samstag ein spannender Kampf um die Tickets für die internationalen Nachwuchs-Titelkämpfe entbrannt, in dem nach Tag eins die Favoriten die Nase vorn haben.
Gleich drei U20-Zehnkämpfer haben den ersten Tag in Bernhausen mit mehr als 4.000 Punkten absolviert - und damit den zuvor besten DLV-Athleten Marvin Bollinger (SV schlau.com Saar 05 Saarbrücken) in Zugzwang gebracht. Denn dieser rangiert nach fünf Disziplinen mit 3.774 Punkten auf Platz vier, für die U20-EM in Eskilstuna (Schweden; 16. bis 19. Juli) werden nur drei deutsche Tickets vergeben. Mit dem Stabhochsprung hat der Saarländer an Tag zwei aber ein heißes Eisen im Feuer.
Gut aufgelegt präsentierte sich an der Stätte seiner deutschen U18-Bestleistung des Vorjahres der Ulmer Manuel Eitel: Unter anderem mit neuen Bestleistungen über 100 Meter (10,63 sec), im Kugelstoßen (15,63 m) und über 400 Meter (49,52 sec) sammelte er an Tag eins 4.157 Punkte – nur rund 60 weniger als auf dem Weg zur U18-Bestleistung von 7.737 Punkten. Dahinter liegen Daniel Sturma (LG Eintracht Frankfurt; 4.042 Pkt) und Lennard Biere (4.029 Pkt) deutlich auf Bestleistungskurs. Für Eskilstuna gefordert sind 7.200 Punkte – die sind für alle locker drin, vermutlich werden 7.400 Punkte und mehr nötig sein für einen Startplatz in Schweden.
Leffler und Grauvogel dominieren
Im Siebenkampf der weiblichen U20 präsentierte sich ein gewohntes Bild: Vorweg marschierten Celina Leffler (SCC Koblenz-Karthause) und Louisa Grauvogel (LG Saar 70), die bereits 2013 und 2014 bei der U18-WM und der U20-WM die deutschen Farben erfolgreich vertreten hatten. Während Celina Leffler mit 3.501 Punkten rund 90 Punkte unter dem Halbzeit-Stand bei ihrem Saison-Einstieg Mitte Mai in Kreuztal liegt, greift Louisa Grauvogel (3.418 Pkt) mit einem Plus von fast 140 Punkten ihre Bestleistung an – auch dank eines neuen Hausrekords im Kugelstoßen (12,38 m).
Hinter den beiden Favoritinnen bahnt sich ein spannender Kampf um das dritte Ticket für die U20-EM an. Auf Rang drei startet Abigail Adjei (SV schlau.com Saar 05 Saarbrücken; 3.342 Pkt) in den zweiten Tag, mit dem Speerwurf folgt aber am Sonntag ihre Wackeldisziplin. In Lauerstellung dahinter: Sophie Weißenberg (SC Neubrandenburg; 3.259 Pkt) und Kristin Tuxford (MTG Mannheim; 3.221 Pkt), die beide über 40 Meter Speer werfen können – dafür aber anders als Abigail Adjei nicht zum Club der Sechs-Meter-Weitspringerinnen gehören.
Lisa Maihöfer über 1,84 Meter
Eine der besten Einzelleistungen des Tages ging auf das Konto von Lisa Maihöfer: Die U18-Athletin der LG Staufen floppte im Hochsprung über 1,84 Meter und hakte damit die Einzelnorm für U18-WM und U20-EM ab. Nach vier Disziplinen hat sie 3.427 Punkte gesammelt. Kann sie am zweiten Tag auch ihre Stärke im Weitsprung (PB: 6,42 m) ausspielen, sollte der Norm für Cali (5.200 Pkt.) nichts im Wege stehen. Für den Sieg muss sie allerdings die zur Halbzeit führende Schweizerin Géraldine Ruckstuhl (3.497 Pkt) in Schach halten.
Auch Niklas Kaul (USC Mainz; 3.764 Pkt) kann nach vier Einzel-Bestleistungen optimistisch auf den zweiten Tag blicken. Im Speerwurf, in dem er Mitte Mai mit 83,94 Metern eine neue deutsche U18-Bestleistung aufstellte, sowie im Stabhochsprung (PB: 4,60 m) wird er dem Feld sicher weiter enteilen. Dahinter haben Maximilian Vollmer (SSV Ulm 1846; 3.758 Pkt) und Alexandros Spyridonidis (TK zu Hannover; 3.730 Pkt) noch gute Chancen auf die U18-WM-Norm (7.200 Pkt.) und könnten bei einem guten zweiten Tag den zweiten Startplatz für Cali unter sich ausmachen.
Dreikampf in der U23
3.879 Punkte, 3.875 Punkte, 3.828 Punkte: So die Halbzeit-Ergebnisse der besten U23-Zehnkämpfer von Bernhausen. Julius Sommer (SSV Ulm 1846) startet nach dem abgebrochenen Mehrkampf bei seinem Heimspiel in der Vorwoche einen neuen Angriff auf die U23-EM-Norm für Tallinn (Estland; 9. bis 12. Juli) und hat nach fünf Disziplinen knapp die Nase vorn vor den Frankfurtern Aron Schreiner und Fabian Christ, die sich ebenfalls Hoffnungen auf ein Ticket für Tallinn machen. 7.600 Punkte müssen dafür in der Endabrechnung her.
Im Siebenkampf der U23-Alterklasse konnte Saskia Lutschak (LG Lemgo; 3.165 Pkt) als einzige Athletin nach vier Disziplinen die 3.000-Punkte-Marke überbieten und war damit auch besser als die Halbzeit-Führende der Frauen Sandra Meckelmann (LG Reinbek/Ohe; 2.995 Pkt.). Im Zehnkampf der Männer führt nach Tag eins Armin Treichel (TV Wattenscheid 01; 3.688 Pkt.)
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