| Mehrkampf-DM

Favoriten setzen sich in Bernhausen durch

Für die Mannschaft, für den Titel, für zwei Tage mit der Mehrkampf-Familie: Viele hoffnungsvolle Talente präsentierten sich am Wochenende noch einmal bei den Deutschen U18- und U16-Meisterschaften im Zehnkampf, Neunkampf und Siebenkampf in Bernhausen. Am Ende einer langen Saison konnten die Protagonisten nicht mehr an ihre Topleistungen anknüpfen, setzten sich jedoch knapp gegen ihre Herausforderer durch. Brisanz bot mit einem Rekordangriff, einem Diskus-Drama und einer Zwillings-Show besonders der Neunkampf der M15.
Silke Bernhart

Der vierte Zehnkampf des Jahres. Der dritte an selber Stelle. Bei Leo Neugebauer (LG Leinfelden-Echterdingen) war am Ende einer langen Mehrkampf-Saison ein wenig die Luft raus, ähnlich ging es auch anderen Mehrkampf-Talenten. Der Dritte der U18-WM stellte sich in Bernhausen dennoch in den Dienst der Mannschaft und ließ sich dabei auch den Einzeltitel nicht nehmen: Mit 6.917 Punkten holte er Gold im U18-Zehnkampf und zugleich Silber mit der Mannschaft. 

Seine Mehrkampf-Qualitäten ließ dahinter ein weiteres Mal der Deutsche U18-Meister im Diskuswurf Lennart Zimmermann (SV Halle) aufblitzen. Mit 4:45,83 Minuten auf den abschließenden 1.500 Metern und einer Gesamt-Punktzahl von 6.891 Punkten kam er dem Favoriten am Ende noch einmal gefährlich nahe. Besonders viele Zähler gab's wie erwartet mit 51,83 Metern in seiner Paradedisziplin. Malik Driver (MTV Heide; 6.779 Pkt) hatte auf Platz drei zwei Zähler Vorsprung auf Marcel Mayer (Hannover 96; 6.777 Pkt).

Johanna Siebler wendet im Speerwurf das Blatt

Im Siebenkampf der weiblichen U18 konnte sich Vize-Weltmeisterin Johanna Siebler (LC Überlingen) auf ihre Stärke im Speerwurf verlassen. Fünf Disziplinen lang lag sie in Lauerstellung. In der sechsten zog sie mit 44,09 Metern an der Konkurrenz vorbei. 2:30,04 Minuten über 800 Meter rundeten Tag zwei ab, mit 5.389 Punkten holte sich die Athletin vom Bodensee den deutschen U18-Titel.

Ihre Bestmarke von 5.756 Punkten, aufgestellt im Juni an selber Stelle, musste Siebler dafür an diesem Wochenende nicht angreifen. Unter anderem auch, weil die Vierte der U18-WM Marshella Foreshaw (Königsteiger LV), die vor zwei Monaten 5.465 Punkte gesammelt hatte, diesmal als Fünfte mit 5.108 Punkten nicht an diese Leistung herankam. Zudem hatte die Deutsche U18-Hallenmeisterin Francine Philipp (LC Rehlingen) auf den Wettkampf verzichtet.

So konnten sich andere Athletinnen in den Vordergrund schieben, allen voran Angela Stockert (SpVgg. Auerbach/Streitheim). Sie hatte das Feld nach Tag eins angeführt, an Tag zwei rettete sie unter anderem mit starken 800 Metern (2:24,60 min) die Silbermedaille. Mit 5.226 Punkten sammelte Stockert exakt so viele Zähler wie Lea-Jasmin Riecke (Mitteldeutscher SC), die im Weitsprung mit 5,87 Metern die Spitze erobert hatte. Den Ausschlag über Silber und Bronze gab erst die Anzahl der Disziplinsiege.

Oskar Neudeck hält die Familienehre hoch

Freud und Leid lagen im Neunkampf der M15 in der Handball-Familie Neudeck am Wochenende eng beisammen. Der Jahresbeste Felix Neudeck (LG Filstal) hatte sich am Samstag mit drei ungültigen Versuchen im Diskuswurf aus dem Medaillenrennen katapultiert. Sein Kämpferherz bewies er, in dem er den Mehrkampf für den Mannschaftstitel zu Ende brachte. Weniger als 30 Meter hätten dem 45-Meter-Werfer die Goldmedaille und seiner Mannschaft zugleich eine neue deutsche M15-Bestleistung beschert.

In die Bresche sprang in der Einzelwertung sein Zwillingsbruder Oskar Neudeck, der mit der viertbesten Leistung gemeldet war. Er holte mit neuer Bestleistung von 5.401 Punkten den M15-Titel und überzeugte dabei unter anderem als bester Speerwerfer (55,02 m) sowie mit guten 1,77 Meter im Hochsprung und 41,10 Metern mit dem Diskus. Silber ging an Paul Kallenberg (USC Mainz; 5.303 Pkt), Bronze an Joshua Kommer (TV Weilstetten; 5.201 Pkt).

Im Neunkampf der M14 konnten zwei Athleten die 5.000-Punkte-Marke überbieten. Cristiano Kaiser (LG Dornburg) überragte besonders mit 3,70 Metern im Stabhochsprung, in der Endabrechnung bedeuteten 5.072 Punkte die Goldmedaille vor David Frank (LG Steinlach-Zollern; 5.019 Pkt) und Fynn-Henry Khoungkhakoune (Berliner SV 1892; 4.823 Pkt).

Pauline Hillebrandt glänzt in den Würfen

Starke Leistungen besonders mit der Kugel und dem Speer brachten im Siebenkampf der W15 der Leverkusenerin Pauline Hillebrand den Sieg. 12,69 Meter und 44,39 Meter waren Weiten, die keine andere Konkurrentin erzielen konnte. Sie verschafften ihr vor den 800 Metern ein so großes Polster, dass selbst 2:52,82 Minuten zum Sieg reichten: 3.894 Punkte bedeuteten Gold.

Dahinter landeten die beiden Athletinnen, die im Vorfeld schon die 3.800 Punkte-Marke überboten hatten: Mara Barwitzki (LG Eckenthal; 3.878 Pkt) und Lara Siemer (TK zu Hannover; 3.876 Pkt) holten in einer äußerst engen Entscheidung Silber und Bronze. Katharina Meister (Ludwigsfelder Leichtathleten; 3.830 Pkt) und Xenia Gohl (TuS Metzingen; 3.822 Pkt) fehlten auf den Plätzen vier und fünf nur rund 50 Zähler zum Treppchen.

Beste Siebenkämpferin der W14 war die Wiesbadenerin Hawa Jalloh (3.834 Pkt), die mit 11,64 Sekunden die schnellste 80-Meter-Hürden-Zeit aller U16-Athletinnen erzielte. Dahinter konnte auch Serina Riedel (TSV Zeulenroda; 3.808 Pkt) die 3.800 Punkte überbieten. Anna Neubert (1. LAV Rostock; 3.719 Pkt) holte Bronze.

Die kompletten Resultate finden Sie in unserer <link>Ergebnisrubrik...

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