Favoritensieg durch Moses Tanui beim Wien-Marathon
Wien läuft! Über 10.600 Marathonläufer machten sich zum Vienna City Marathon bei angenehmen Temperaturen und etwas Wind auf die 42,195 Kilometer durch die Innenstadt-Bezirke der österreichischen Hauptstadt. Der zweifache Boston-Marathon-Sieger Moses Tanui übernahm dabei die Favoritenrolle und konnte dieser gerecht werden.
Der Kenianer hielt sich in der Anfangsphase allerdings zurück. Rasch hatte sich unter der Führung von New-York-Marathon-Sieger Tesfaye Jifar (ETH), der in Wien als Tempomacher auf ein Startgeld verzichtete, ohne Tanui ein Quartett herausgebildet. Das konnte aber bereits nach den ersten zwanzig Minuten von den Verfolgern wieder gestellt werden. Jifar, der seinen Auftritt der Christoffel Blindenmission widmete, stieg früh aus. Ohne ihn hatte sich bei Kilometer 16 eine Spitzengruppe von rund 15 Läufern herauskristallisiert.Diese reduzierte sich zwischen der Halbmarathonmarke und dem 26. Kilometer deutlich auf sechs Afrikaner. Auf dem Weg zum Prater ging also ordentlich die Post ab. Diese Attacke war vom großen Favoriten Moses Tanui mit initiiert worden. Hingegen hatte sich der ebenfalls hoch eingeschätzte Russe Dimitri Kapitonov zu diesem Zeitpunkt bereits aus den Top Ten verabschiedet.
Kenianische Läufer auf breiter Front
Acht Kilometer vor dem Ziel zeigten sich schließlich mit Moses Tanui, Joseph Ngolepus, Barnabas Kipngetich und Kimayo Kibet Boaz vier Kenianer auf breiter Front. Sie machten die Treppchenplätze unter sich aus. Kurz vor der Zwei-Stunden-Zwischenzeit startete schließlich der 36-jährige Tanui den vorentscheidenden Angriff und konnte sich einige Meter von seinen Konkurrenten absetzen. Diesen Vorsprung baute er bis zum Ziel weiter aus und hinterliess gerade in der Schlussphase einen souveränen Eindruck. Bei 2:10:25 Stunden stoppte für ihn die Uhr. „Es war für mich ein gutes Comeback nach zwei schlechten Jahren. Ich habe versucht, auf den letzten fünf Kilometern Tempo zu machen. Als das klappte, war ich mir sicher, dass ich gewinne“, stellte der Sieger fest. Seine Landsleute Kimayo Kibet Boaz (2:10:35 h), der ein erfolgreiches Marathondebüt gab, und Barnabas Kipngetich (2:10:53 h) folgten dahinter. Im Trikot der LG Nike Berlin wurde Joseph Ngolepus (2:13:18 h) erschöpfter Vierter. Abraham Limo (2:13:38 h), ein weiterer Kenianer, der die ersten Fünf komplettierte, konnte ihn nicht mehr stellen.
Innsbruckerin Rabensteiner stellt Bestleistung ein
Bei den Frauen war die Österreicherin Dr. Dagmar Rabensteiner, geführt von einem eigenen Tempomacher, mit der Startnummer „F1“ auf die Strecke gegangen, um einen neuen „Landesrekord“ zu laufen. Die Internistin, die erst 1999 ernsthaft in das Marathontraining einstieg, stellte mit einer Zeit von 2:35:42 Stunden ihre bisherige Bestmarke ein. „Es war ein wunderschöner Marathon“, sagte sie im Ziel, „ich bin ganz zufrieden. Die Zeit ist vollkommen in Ordnung.“ Zum Sieg vor heimischem Publikum reichte es für die strahlende Drittplatzierte allerdings nicht. Zwei Frauen waren flotter unterwegs.
Die Ukrainerin Ludmila Puschkina pulverisierte als schnellste Frau mit einer Zeit von 2:32:03 Stunden ihren eigenen Hausrekord um sechs Minuten und vereitelte damit einen kenianischen Doppelerfolg beim Vienna City Marathon. Jackline Jerotich (2:32:49 h) hatte nämlich als Zweite das Nachsehen.
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