Favoritensiege auf Darmstädter Lichtwiese
Der Matsch hielt sich in Grenzen, die Temperaturen erinnerten eher an einen Frühlingstag, doch knapp 1.000 Läufer machten am Sonntag die 25. Auflage des Darmstadt-Cross einmal mehr zu einem Spektakel. Dort siegten bei der zweiten Station des Deutschen Cross-Cups wie schon 15 Tage zuvor in Pforzheim Steffen Uliczka (SG TSV Kronshagen/Kieler TB) und die Passauerin Julia Viellehner.
Drei Wochen sind es noch bis zur Cross-EM in Dublin (Irland; 13. Dezember) und die deutsche Mannschaftsaufstellung nimmt langsam Konturen an. Bei den Männern ist die Nominierung von Steffen Uliczka nur noch Formsache. Der 25-Jährige dominierte auf der 10.300 Meter langen Strecke nach Belieben. Zwei Runden vor Schluss machte der Deutsche Vizemeister über 3.000 Meter Hindernis Ernst und siegte nach Platz zwei im Vorjahr in 31:51,4 Minuten. Rang zwei ging wie in Pforzheim an Sebastian Hallmann. Der Münchener, der im Vorjahr auf der Lichtwiese gewonnen hatte, benötigte bei guten, wenn auch leicht windigen Bedingungen 32:04,5 Minuten.Dritter wurde der Wattenscheider Christian Glatting (32:24,5 min). Auf Platz vier kam wie zwei Stunden zuvor seine Ehefrau Stephanie Beckmann bei den Frauen, Martin Beckmann. Der Deutsche Marathonmeister des Jahres 2008 verpasste in 32:33,9 Minuten das Podest nur knapp.
Julia Viellehner erneut stark
Das weibliche Pendant zu Steffen Uliczka ist derzeit Julia Viellehner. Die Passauerin gewann nach dem Rennen in Pforzheim auch in Darmstadt und wiederholte ihren Sieg aus dem Vorjahr, als sie ebenfalls auf der Lichtwiese erfolgreich war. Allerdings musste sie dieses Mal deutlich mehr dafür kämpfen als noch zwei Wochen zuvor in Pforzheim. Nach 8.500 Metern in 30:23,1 Minuten lag sie rund zehn Sekunden vor der Konkurrenz. Damit sollte die 24-Jährige ihren Startplatz für die Cross-EM in der Tasche haben.
Auf Platz zwei folgte Ingalena Heuck (LG Stadtwerke München). Die 23-Jährige hatte lange Zeit das Tempo mitbestimmt, passierte nach 30:33,2 Minuten die Ziellinie und stellte damit einmal mehr ihre Stärke im Gelände unter Beweis. Saskia Janssen (TSV Bayer 04 Leverkusen; 30:47,6 min) komplettierte als Dritte das Podium bei den Frauen.
Musa Roba-Kinkal läuft der Konkurrenz davon
Mit großer Spannung wurde das Rennen der Junioren über 8.500 Meter erwartet. Ganz vorne blieb die Überraschung aus. Mit Musa Roba-Kinkal setzte sich in 26:10,0 Minuten einer der Top-Favoriten durch. Der Gelnhausener hatte schon in Pforzheim als Sieger seine derzeit starke Form unter Beweis gestellt und diktierte vom Start weg das Renngeschehen. Der 20-Jährige arbeitete schnell einige Meter zwischen sich und seinen Verfolgern heraus und vergrößerte den Vorsprung Runde um Runde.
Enttäuschend verlief hingegen das Rennen für zwei weitere Favoriten. Der Deutsche Junioren-Crossmeister und Sieger des Vorjahres, Alexander Hahn (TSV Bayer 04 Leverkusen), lief zu Beginn mit Musa Roba-Kinkal gemeinsam, fiel dann aber zurück und gab zwei Runden vor Schluss auf. Nicht viel besser lief es für Philipp Pflieger (LG Telis Finanz Regensburg). Der Deutsche Juniorenmeister über 5.000 Meter blieb als Elfter (27:09,2 min) hinter den Erwartungen zurück.
So waren es andere, die sich ins Rampenlicht katapultierten. Hinter dem Schweizer Christoph Ryffel (26:30,8 min), der Sohn des früheren Langstrecklers Markus Ryffel schob sich auf den zweiten Platz, erkämpften sich Fynn Schwiegelsohn (LG Olympia Dortmund; 26:34,3 min) und Johannes Raabe (LG Hannover; 26:39,0 min) die Ränge drei und vier.
Rebecca Robisch düpiert Spezialistinnen
Bei den Juniorinnen setzte sich die Triathletin Rebecca Robisch (LAC Quelle Fürth) durch. Nachdem die 21-Jährige den Großteil der Saison wegen Pfeifferschem Drüsenfieber und einer Borreliose-Erkrankung verpasst hatte, meldete sie sich am Sonntagmittag auf der Darmstädter Lichtwiese wieder zurück. Nach einem Trainingslager in Mexiko und einem gelungenen Triathlon-Wettkampf hatte sich die Deutsche A-Jugend-Crossmeisterin des Jahres 2007 erst kurzfristig für einen Start in Darmstadt entschieden.
Nach 6.700 Metern lag sie in 24:02,7 Minuten weniger als eine Sekunde vor Anna Hahner (PSV Grün-Weiß Kassel; 24:03,4 min). Eine weitere Sekunde dahinter folgte Mareike Schrulle (24:04,7 min). Die Kölnerin hatte vor zwei Wochen den Auftakt zum Deutschen Cross-Cup in Pforzheim für sich entschieden.
Tom Gröschel siegt in der männlichen Jugend A
Im Rennen der männlichen Jugend A hieß der Sieger Tom Gröschel (1. LAV Rostock; 21:25,0 min). Der Fünfte der Jugend-DM über 3.000 Meter verwies den Dritten der Deutschen Cross-Meisterschaften (mJA), Julian Kreibich (LG Badenova Nordschwarzwald; 21:26,3 min), nach 6.700 Metern auf Rang zwei. Nur knapp dahinter lief Yannik Duppich (LG Vulkaneifel; 21:27,6 min) als Dritter durch das Ziel.
Während in der männlichen Jugend A die Abstände nur minimal waren, fiel die Entscheidung in der weiblichen Jugend A über 4.400 Meter wesentlich deutlicher aus. Jana Sussmann (LG Nordheide) siegte am Ende in 15:02,6 Minuten und ließ der Zweiten der U20-EM über 800 Meter, Corinna Harrer, keine Chance. Die Regensburgerin, die im März bei den Deutschen Cross-Meisterschaften in Ingolstadt noch vor Jana Sussmann gelegen hatte, musste sich dieses Mal nach 15:12,7 Minuten mit Rang zwei zufrieden geben. Dritte wurde Maria Heinrich (LAV Halensia; 15:20,9 min).
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