Favoritensiege beim European Indoor Cup
Der European Indoor Cup in Leipzig ging mit zwei Favoritensiegen zu Ende. Die Russinnen verteidigten mit 82 Punkten vor Deutschland (64) und der Ukraine (46,5) ihren Titel. Die Franzosen waren bei einer knappen Entscheidung die stärkste Männernation. 50 Zähler bedeuteten Platz eins, zwei Punkte vor Russland und zwei weitere Punkte vor Deutschland.
Konzentriert und mental stark erfüllte Daniela Rath alle Erwartungen (Foto: Kiefner)
"Wir können zufrieden sein", zog DLV-Präsident Dr. Clemens Prokop aus deutscher Sicht sein Fazit, "vor allem die Frauen haben sich tapfer geschlagen."Staffeln
Die Staffeln beschlossen die Veranstaltung. Die deutschen Frauen (4:47,92 min) verlangten den Russinnen (4:46,14 min) alles ab. Bei den Männern reichte es für die DLV-Formation in 4:14,65 Minuten immerhin zu Platz drei hinter Russland (4:12,26 min) und den Niederlanden (4:12,52 min).
Kugelstoßen Frauen
Nadine Kleinert machte es spannend. Drei ungültigen Versuchen folgten 18,38 Metern im vierten und letzten Durchgang. Das war Platz drei hinter der Russin Irina Khudoroshkina (18,75 m) und der Polin Krystyna Zabawska (18,50 m).
3000m Frauen
Was möglich war, schöpfte Sabrina Mockenhaupt in 9:01,00 Minuten aus und holte als Dritte sechs Punkte für ihr Team. Kurz vor Ende des Wettbewerbes kamen wieder einmal die Russinnen mit Yelena Zadoroshnaya (8:53,45 min) als Erste ins Ziel. Die Mitfavoritin Lidia Chojecka (Polen; 8:53,62 min) musste sich als Zweite knapp geschlagen geben.
Dreisprung Männer
Enttäuschend verlief der Wettkampf für Charles Friedek. Im Vorfeld ging es für den Leverkusener der Papierform nach noch um den zweiten Platz hinter dem überragenden Schweden Christian Olsson. Doch magere 15,76 Meter aus dem ersten Versuch und zwei ungültige Sprünge machten alle Hoffnungen zunichte. Abgeschlagen kam der Leverkusener auf Rang sechs. "Damit bin ich gar nicht glücklich", ärgerte sich sein Trainer Bernd Knut. Überlegen gewann hingegen Christian Olsson Olsson mit 17,31 Meter vor dem Russen Viktor Gushinskiy (16,94m). "Ich bin absolut zufrieden. Vor zwei Tagen bin ich in Stockholm noch 17,64 Meter gesprungen, dann war alles etwas hektisch", sagte der Schwede nach seinem Auftritt in der Arena Leipzig.
Hochsprung Frauen
Die deutsche Sieganwärterin Daniela Rath sprang zum zweiten Mal in dieser Saison über die zwei Meter: der erste Platz, neun Punkte und ein zufriedenes Lächeln auf dem Gesicht waren das Ergebnis dieser tollen Leistung. "Der Europacup liegt mir", spielte Daniela Rath auf ihren ersten 2-Meter-Sprung beim Freiluft-Europacup in Florenz im vergangenen Jahr an. "Ich wollte heute meine Siegesserie fortsetzen. Besser kann's nicht laufen." Die ebenfalls hoch gehandelten Yelena Slesarenko (Russland) und Vita Styopina (Ukraine) landeten mit 1,96 bzw. 1,93 Metern auf den Rängen zwei und drei.
60m Männer
Wie nicht anders zu erwarten, ließ der Brite Jason Gardener nichts anbrennen und sicherte sich den Sieg in ausgezeichneten 6,51 Sekunden. Deutlich hinter ihm folgten Simone Collio (Italien; 6,63 sec) und Lukasz Chyla (Polen; 6,65 sec). DLV-Kapitän Alexander Kosenkow (6,68 sec) rechtfertigte seine Nominierung und erkämpfte auf Platz vier fünf Punkte.
800m Frauen
Zunächst legte die Französin Virginie Fouquet ein starkes Tempo vor. Am Ende hatte sie jedoch mit dem Ausgang des Rennes nichts zu tun, wobei Jo Fenn (GBR) und Olga Raspopova (RUS) um neun Punkte für ihr Land kämpften. Die entscheidenden 13 Hundertstel lag die Russin in 2:00,41 Minuten vorn. Vorjahressiegerin Maite Martinez aus Spanien landete nur auf dem vierten Platz. Monika Gradzki lief unter den Blicken ihrer Europacup-Vorgängerin Heike Meissner als Fünfte zu einer neuen persönlichen Bestleistung von 2:02,01 Minuten.
400m Männer
Als Nachrücker für den verzichtenden Simon Kirch startete Sebastian Gatzka beim Europacup. Leider blieb er in 48,13 Sekunden eine Sekunde über seiner bisher gelaufenen Saisonbestzeit, was in der Endabrechnung Platz sechs bedeutete. Als Gewinner des A-Laufes verbesserte der Russe Dmitriy Forshev seine persönliche Bestleistung (46,46 sec). Weitere Punkte für die Franzosen sammelte Brice Panel als Zweiter vor dem Briten Robert Tobin.
1500m Frauen
Zwischenzeitlich lief Irina Mikitenko vorn mit. Dann zog die Ukrainerin Iryna Lishynska das Tempo an und überlief dicht gefolgt von der Russin Yulia Kosenkova in das Ziel (4:09,82 min). Mit Saisonbestleistung (4:13,61 min) verbuchte Irina Mikitenko als Vierte fünf Punkte.
Stabhochsprung Männer
Mit der Bestätigung der Hallen-WM-Norm von 5,70 Metern errang der naxh langer Zeit wieder im Nationaltrikot angetretene Björn Otto neun Punkte für die deutsche Mannschaft. Damit ist ein Startplatz in Budapest sicher. Seinen Sieg konnten auch der Russe Igor Pavlov aus Russland und der schwedische WM-Dritte Patrik Kristiannsson mit 5,65 bzw. 5,55 Metern nicht gefährden. Mitfavorit Rens Blom (Niederlande) verließ nach nur 5,40 Metern mit hängendem Kopf die Arena. Björn Otto resümierte nach seinem 'Neuner': "Es war ein Wettkampf, wie er mir lag, aber bei 5,75 Metern hatte ich schon viele Sprünge in den Beinen."
60m Hürden Männer
Erst beim vierten Startversuch klappte es bei den Hürdensprintern. Favorit Robert Kronberg war der Leidtragende und schied als Verursacher des zweiten Fehlstarts aus. "Ich wusste, dass ich zu früh war", haderte er danach. Davon profitierte der Italiener Andrea Giaconi, der in 7,72 Sekunden vor dem Niederländer Gregory Sedoc und Mohamed Silah-Freckelton aus Großbritannien die Ziellinie überquerte. Mehr als der vierte Platz in 7,82 Sekunden war für den Fürther Jan Schindzielorz nicht drin.
1500m Männer
Irgendwie erschien es wie im vergangenen Jahr. Franek Haschke blieb bis in die letzte Runde als Vierter in Kontakt zur Spitzengruppe, doch schließlich musste er doch abreißen lassen und sich mit dem sechsten Rang zufrieden geben (3:51,30 min). Das Rennen ging an den französischen Newcomer Mounir Yemmouni in 3:49,82 min. vor Matt Shone (GBR) und Zbigniew Graczyk (POL).
60m Hürden Frauen
Überraschung im 60-Meter-Hürdenlauf der Frauen. Die Griechin Flora Redoumi gewann das Rennen mit neuem griechischen Landesrekord in 7,97 Sekunden. Hinter Vorjahressiegerin Glory Alozie (Spanien) kam Juliane Sprenger-Afflerbach in 8,00 Sekunden auf dem dritten Rang ein. Damit lag Rüdiger Nickel, DLV-Vizepräsident Leistungssport, exakt richtig. Er tippte auf eine Ausbeute von sechs Punkten. "Am Start habe ich etwas gezuckt, sonst wären noch ein paar Hundertstel drin gewesen", analysierte Juliane Sprenger-Afflerbach nach dem Lauf.
3000m Männer
Sein starkes Finish kam dem Niederländer Gert-Jan Liefers zugute, der in der vorletzten Runde die Führung übernahm und sie bis zum beherzten Schlussspurt, durch den sich das Feld auseinander zog, in 7:49,70 Minuten nicht mehr hergab. In seinem ersten Saisonrennen erreichte der Franzose Ismail Sghyr Platz zwei vor dem Italiener Salvatore Vincenti. DLV-Starter Jan Fitschen versuchte alles, um in der Führungsgruppe zu bleiben und ging in der drittletzten Runde sogar an die Spitze. Im Ziel sprang für ihn als Vierten die neue Saisonbestzeit von 7:52,21 Minuten heraus. Jan Fitschen zeigte sich zufrieden mit seinem Auftritt: "Insgesamt war es ein ganz schönes Rennen. Nach 1600 Metern war klar, dass es für die Hallen-WM-Norm nicht reicht."
400m Frauen
Erfolg für Claudia Marx. Ihre Saisonbestleistung von 52,01 Sekunden bedeutete Platz zwei und zugleich die Hallen-WM-Norm. Nicht zu halten war jedoch die Russin Olesya Krasnomovets, die das Rennen mit persönlicher Bestleistung von 51,31 Sekunden gewann. Antonina Yefremova holte als Dritte sechs Punkte für die Ukraine. Claudia Marx sagte nach ihrem Rennen: "Es ist schön, die Norm geschafft zu haben, aber ob ich die Hallen-WM mache, werden wir noch sehen. Es ist zeitlich alles ein bisschen eng."
Weitsprung Frauen
Bei ihrem Debüt auf der großen Leichtathletik-Bühne hat sich Sophie Krauel ordentlich geschlagen (6,46 m)und dem DLV-Team mit Platz zwei sieben Punkte erkämpft. Mit der stärksten Vorleistung angereist, gewann erwartungsgemäß die Russin Irina Simagina mit 6,72 Meter. Dritte wurde die Spanierin Concha Montaner (6,39m).
800m Männer
Favorit Bram Som holte am Nachmittag den zweiten Sieg für das Europacup-Aufsteigerteam Niederlande (1:48,79 min). Trotz eines Schlussspurts auf der Zielgerade konnte Vorjahressieger René Herms diesen Erfolg nicht wiederholen und landete in 1:49,14 Minuten klar auf dem Silberrang. "Meine Taktik ist nicht wirklich aufgegangen", bekannte der Pirnaer. Als Dritter konnte sich der Schwede Rickard Pell durchsetzen.
60m Frauen
Beflügelt von ihrer Rolle als Mannschaftsführerin, konnte Gabi Rockmeier einen starken zweiten Platz für die DLV-Frauen einfahren. In 7,29 Sekunden blieb sie nur zwei Hundertstel hinter der siegreichen Russin Larisa Kruglova und reihte sich knapp vor Evangelina Nessoudi (Griechenland) ein.
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