| Silvesterlauf

Favoritenstürze beim Bitburger-Silvesterlauf in Trier

Beim Sieg der jungen Äthiopierin Meskerem Amare im Frauen-Elitelauf über fünf Kilometer in Trier belegte Gesa Felicitas Krause von der LG Eintracht Frankfurt vor 20.000 Zuschauern den fünften Platz. Im Asse-Lauf der Männer über acht Kilometer musste sich Favorit Micah Kogo aus Kenia Amares Landsmann Haymanot Alew geschlagen geben. Simon Stützel (TSG 08 Roth) war als Siebter bester Deutscher.
Holger Teusch

Gesa Krause musste auf dem Ein-Kilometer-Rundkurs durch Deutschlands älteste Stadt schnell die Überlegenheit der Konkurrenz anerkennen. Schon nach der ersten Runde habe sie gemerkt, dass sie das angeschlagene Tempo von 3:05 Minuten pro Kilometer nach dem Kenia-Trainingslager noch nicht in den Beinen hatte.

Europas zweitschnellste 5.000-Meter-Läuferin des Jahres Mareen Koster bemühte sich von Anfang an ums Tempo. „Ich wollte ein tolles Rennen und habe deshalb das Tempo hoch gehalten“, erklärte die Niederländerin. Doch in der letzten Runde forcierte die 18-jährige Meskerem Amare derart, dass auch Koster nicht mehr folgen konnte. Die Afrikanerin, die erstmals in Europa startete, siegte in 15:36 Minuten. Koster blieb in 15:58 Minuten als einzige weitere Läuferin unter 16 Minuten.

Gesa Krause "nicht unzufrieden"

Krause verpasste hinter der viertplatzierten Dänin Anna Holm Baumeister, die in Deutschland für den PST Trier startet, einen Podestplatz in 16:14 Minuten um vier Sekunden. „Unzufrieden bin ich auf keinen Fall“, sagte die WM-Bronzemedaillengewinnerin. „Es war ein tolles Jahr und ich bin froh, im abschließenden Rennen beste Deutsche gewesen zu sein. Ich war schneller als vor einem Jahr. Ich hoffe, dass sich das im Sommer so fortsetzt.“ Der Trierer Silvesterlauf sei gewissermaßen der Start in die Saison mit der Europameisterschaft und den Olympischen Spielen als Höhepunkt.

Direkt hinter Krause kam in 16:27 Minuten ihre Vereinskameradin Katharina Heinig ins Ziel. „Ich bin heute ein Megarennen gerannt“, freute sich die 26-Jährige. Nun hoffe sie auf einen guten Frühjahrs-Marathon. „Mal sehen, ob es reicht, dass ich meine Trainingskameradin Gesa mit nach Rio begleite.“

 

Wie bei den Frauen gab es auch im Asselauf der Männer einen jungen und weitgehend unbekannten Sieger. Haymanot Alew setzte sich in 23:00 Minuten gegen den Marokkaner Zakaria Boudad und den favorisierten Micah Kogo durch (beide 23:02 min). Alew, dessen Alter sein Betreuer mit 18 angab, der in der Ergebnisliste aber mit Jahrgang 1995 gelistet ist, entschied das Rennen erst in der letzten Runde.

Er sei etwas ausgebremst worden und habe deshalb den Anschluss verpasst, sagte Ex-Weltrekordler Kogo. Er sei trotzdem zufrieden, denn anders als bei seinen Siegen 2008 und 2010 sei nun der Marathon und nicht solche kurze Strecken seine Spezialität, so der 2:06-Marathonläufer.

Urschrei vom Simon Stützel

Mit einem Urschrei versuchte Simon Stützel im Ziel Sambatrommler und Trillerpfeifenkonzert zu übertönen. „Das war geil und ziemlich perfekt“, sagte der Deutsche Mannschaftsmeister im 10-Kilometer-Straßenlauf. Das Rennen in Bietigheim hätte wegen seiner Länge zwar vielleicht besser in seine weitere Saisonvorbereitung gepasst, „aber Trier ist einfach immer eine so klasse Stimmung“, begründete er seine Entscheidung für den Jahresabschlusslauf an der Mosel. Hinter dem polnischen Hindernis-Vize-Europameister Krystian Zalewski (23:35 min) belegte Julian Flügel (ebenfalls TSG 08 Roth) in 23:38 Minuten den neunten Platz.

Nach Veranstalterangaben nahezu 20.000 Zuschauer verfolgten bei Sonnenschein und fast schon frühlingshaften Temperaturen die neun Rennen des Trierer Silvesterlaufs. Im abschließenden Volkslauf der Männer (8 km) war die Strecke fast eine Stunde lang fast durchgehend voll. Insgesamt mehr als 2.000 Teilnehmer rannten beim letzten Lauf des Jahres durch Deutschlands älteste Stadt.

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