| Crosslauf

Favoritenstürze und Hochspannung in Edinburgh

Mit Spannung war am Samstag das Duell des dreimaligen Siegers Garrett Heath gegen Doppel-Olympiasieger Mo Farah erwartet worden. Am Ende sprinteten beim internationalen Crosslauf in Edinburgh zwei Überraschungs-Kandidaten um den Männer-Sieg. Anna Gehring machte als drittbeste U23-Athletin in der Frauen-Konkurrenz erneut ein starkes Rennen.
Silke Bernhart

Dreimal in Folge konnte der US-Amerikaner Garrett Heath sich zuletzt beim Crosslauf von Edinburgh (Großbritannien) durchsetzen, der regelmäßig zum Jahresauftakt auch als Team-Challenge der Läufer aus den USA, Großbritannien und Europa ausgetragen wird. Mit Mo Farah, Olympiasieger über 5.000 und 10.000 Meter, bezwang er dabei 2016 den hoch gewetteten Lokalmatadoren. Am Samstag kam es zur nächsten Auflage des Aufeinandertreffens – mit unerwartetem Ausgang.

Es war der 24 Jahre alte Brite Callum Hawkins, dem die Bronzemedaille der Cross-EM sichtbar Selbstvertrauen verliehen hatte und der dem Männer-Rennen über acht Kilometer seinen Stempel aufdrückte. Mo Farah verlor schnell den Anschluss, am Ende konnte auch Garrett Heath nicht mehr mithalten. Nur Leonard Korir (USA; 24:03 min), Olympia-14. über 10.000 Meter, bleib an den Fersen von Callum Hawkins (24:04 min) und sicherte sich erst in einem hochspannenden Finish 20 Meter vor der Ziellinie den Sieg. Platz drei ging an Cross-Europameister Aras Kaya (Türkei; 24:21 min).

Erst auf Rang sechs und sieben liefen die Favoriten Garret Heath und Mo Farah ein. „Es war nicht das, was ich wollte“, gestand Mo Farah anschließend gegenüber den Journalisten, „aber es zeigt, wo ich gerade stehe. Ich hänge im Training etwas zurück.“ Bereits im Vorfeld hatte der 33-Jährige angekündigt, dass der Start in Edinburgh sein letzter Cross-Auftritt sein könnte.

Anna Gehring starke Elfte

Das Rennen der Frauen über sechs Kilometer dominierte die Europameisterin aus der Türkei Yasemin Can. Die gebürtige Kenianerin hatte im Ziel in 20:36 Minuten 21 Sekunden Vorsprung auf die zweitplatzierte Fionnuala McCormack. Die Irin setzte in Edinburgh eine beeindruckende Serie fort: Auf zwei Siege in 2012 und 2013 ließ sie in den Jahren 2014 bis 2017 jeweils Platz zwei folgen.

Ein starkes Rennen im ersten Drittel des Feldes absolvierte die Vize-Europameisterin in der U23 Anna Gehring (SC Itzehoe). In 21:35 Minuten wurde die 20-Jährige Elfte und war damit drittschnellste U23-Athletin der Konkurrenz hinter Siegerin Yasemin Can und der nur um zwei Sekunden vor ihr platzierten US-Amerikanerin Allie Buchalski. Mit Fabienne Amrhein (MTG Mannheim; 22;03 min) und Carolin Kirtzel (LT Haspa Marathon Hamburg; 22:36 min) durften sich zwei weitere DLV-Athletinnen im starken Feld von Edinburgh präsentieren, sie landeten auf Rang 22 und 29.

USA vor Europa und den Gastgebern

Im gemischten Staffel-Wettbewerb über 4x1 Kilometer stand Laura Muir nur drei Tage nach ihrem britischen Hallenrekord über 5.000 Meter (14:49,12 min) als Schlussläuferin an der Startlinie. Die 23-Jährige, die bei der Hallen-EM in Belgrad (Serbien; 3. bis 5. März) sowohl über 1.500 als auch über 3.000 Meter starten will, baute Schritt für Schritt die britische Führung gegenüber US-Schlussläuferin Heather Kampf aus und sicherte ihrem Team den Staffel-Sieg.

In der Summe gingen die besten Leistungen des Cross-Spektakels in Schottland an die Läufer aus den USA, die mit 149 Punkten – entsprechend der Summe der gewerteten Platzierungen – knapp vor Europa (152 Pkt) den Team-Sieg einfuhren. Die Gastgeber (208 Pkt) landeten auf Rang drei.

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