Favoritinnen halten sich über 400 Meter schadlos
Am zweiten Tag der Weltmeisterschaften in Osaka (Japan) gab es in den Vorläufen über 400 Meter keine großen Überraschungen zu bestaunen. Den besten Eindruck hinterließ als Vorlaufsschnellste die Fünfte der aktuellen Weltbestenliste Novlene Williams (Jamaika; 50,21 sec), die auch für ihrem im März an Krebs verstorbenen Trainer Tom Jones an den Start ging. In ihrem Sog machte die Weltmeisterin des Jahres 2003, Ana Guevara (Mexiko; 50,85 sec), wieder auf sich aufmerksam.

Ex-Weltmeisterin Ana Guevara hinterließ im Vorlauf einen guten Eindruck. (Foto: Kiefner)
Scheinbar mühelos gewannen die Dritte der Olympischen Spiele 2004, Natalya Antyukh (Russland; 50,88 sec), und DeeDee Trotter (USA; 51,27 sec) ihre Vorläufe und zogen so problemlos ins Halbfinale ein, welches am morgigen Montag ausgetragen wird. "Ich wollte abwarten, wie sich die Bahn in Osaka anfühlt und habe mich deshalb am Anfang zurückgehalten", erklärte die US-Meisterin, die in dieser Saison schon mit 49,64 Sekunden für Furore sorgte, ihr verhaltenes Anfangstempo. Mit der Hallen-Europameisterin Nicola Sanders (51,45 sec), Lee McConnell (51,44 sec) und Christine Ohuruogu (50,46 sec) zogen gleich drei Britinnen in die nächste Runde ein. Für Christine Ohuruogu war es nach abgesessener Dopingsperre aufgrund von drei verpassten Trainingskontrollen ihr zweites Rennen in dieser Saison. Auch wenn sie nach dem Lauf den britischen Medienvertretern die kalte Schulter zeigte, setzte sie mit ihrem heutigen Auftritt ein großes Ausrufezeichen und machte deutlich, dass auf sie in den kommenden Runden zu achten sein wird.
Ein Schatten ihrer selbst war hingegen die Ex-Weltmeisterin Ami Mbacké Thiam. Die Viertelmeilerin, die 2001 das erste WM-Gold für den Senegal gewann, kam in Osaka nicht über 54,31 Sekunden hinaus. Von ihrem Verband wurde sie mit einer sechsmonatigen Sperre gestraft, weil sie nicht zu den All-Afrka-Games angetreten war. "Meine Moral ist dadurch gebrochen. Ich bekomme das nicht aus dem Kopf." Dabei hatte sie in dieser Saison schon mit starken Zeiten überzeugen können. Beim Golden League-Meeting in Rom (Italien) war sie in 50,15 Sekunden Zweite geworden. Nach ihrem Ausscheiden im Vorlauf der Weltmeisterschaften verkündete sie ihren Rücktritt von der internationalen Leichtathletikbühne.
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