EM-Bronze für deutsche Crossläuferinnen
Die deutschen Läuferinnen konnten bei der Cross-Europameisterschaft in Heringsdorf (Usedom) auch ohne die Olympia-Siebte Irina Mikitenko (Frankfurt) überzeugen und sich im Kampf um Mannschaftsbronze knapp gegen Frankreich durchsetzen. Sabrina Mockenhaupt (LG Sieg) führte dabei auf den 5,64 Kilometern als Fünfte das Erfolgskommando an. Den Einzeltitel sicherte sich bei gutem Cross-Wetter um Temperaturen von fünf Grad die Britin Hayley Yelling.
Sabrina Mockenhaupt führte die DLV-Frauen zu Bronze (Foto: Kiefner)
"Wir rennen Anschlag, wir wollen uns teuer verkaufen", gab DLV-Team-Trainer Detlef Uhlemann bereits vor dem Start die Parole für die deutschen Frauen, die ein neues Teamgefühl beschwörten, aus. Trotzdem starteten die Gastgeberinnen gemäß der taktischen Marschroute verhalten, während die Britin Hayley Yelling für das Tempo an der Spitze sorgte. Nach zwei von vier Runden bildete sich eine kleine Spitzengruppe, zu der auch die Ungarin Aniko Kalovics gehörte, heraus. Tuchfühlung behielt als Neunte die Siegerländerin Sabrina Mockenhaupt.
"Mocki" zwischenzeitlich sogar vorne
Die Deutsche Cross-Meisterin witterte dann zur Halbzeit ihre Chance und konnte zu den Führenden aufschließen, zwischenzeitlich sogar zur Freude der Zuschauer die Spitzenposition einnehmen.
In der entscheidenden Schlussphase musste Sabrina Mockenhaupt, die am Ende in 18:12 Minuten glänzende Fünfte wurde, die Konkurrenz ziehen lassen. Auch die Mitfavoritin Aniko Kalovics hatte letztlich mit der Entscheidung nichts mehr zu tun.
Vier andere Läuferinnen machten die Medaillen unter sich aus. Hayley Yelling (18:06 min) war es schließlich, die auf den letzten Metern die Polin Justyna Bak (18:07 min) noch überlaufen konnte. Bronze ging an die couragiert auftretende Jo Pavey (Großbritannien; 18:08 min) vor der Rumänin Mihaela Botezan (18:08 min).
"Richtig hartes Rennen"
In der Teamwertung entrissen die Portugiesinnen (38 Punkten) den Britinnen (43) den Titel. Die DLV-Frauen (97) sicherten sich hauchdünn vor Frankreich (98) Bronze.
Die deutsche Vorzeigeathletin im Gelände, Sabrina Mockenhaupt, sagte zufrieden im Ziel: "Es war ein richtig hartes Rennen. Ohne die Zuschauer hätte ich es nicht geschafft. Ich war zwischendurch total müde und dachte schon, es geht nach hinten los. Das Publikum hat mich ins Ziel getragen. Ich wollte die Mannschaftsmedaille haben und die haben wir. Ich hatte eine gute Form."
Das 19-jährige "Küken" im deutschen Team, Julia Viellehner (Winhöring), überraschte auf Platz 41 (19:10 min) und vervollständigte das Teamergebnis hinter Sabrina Mockenhaupt und den Braunschweigerinnen Luminita Zaituc (23. Rang; 18:36 min) und Susanne Ritter (28. Rang; 18:43 min). Sie stellte strahlend fest: "Dieses Ergebnis ist für mich überraschend, ich habe von hinten das Feld aufgerollt. Der Erfolg ist genial. Heute werden wir auf dem Bankett noch richtig feiern."
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