U18-Nationalmannschaft vor ungewissem Auftrag
Rudi Schön, Nachwuchs-Bundestrainer beim Deutschen Leichtathletik-Verband (DLV), ist vor der anstehenden U18-Weltmeisterschaft in Sherbrooke (Kanada), die am Mittwoch beginnt und bis zum Sonntag dauert, vorsichtig: "Eine Medaillenprognose fällt mir schwer. Man weiß nicht, was uns entgegen steht."
Auch Mehrkämpferin Sarah Kern zählt in Sherbrooke zu den aussichtsreichen DLV-Athletinnen (Foto: Gantenberg)
Vor zwei Jahren in Debrecen erreichte das DLV-Team Platz zwei der Nationenwertung und konnte sechs Medaillen mit nach Hause nehmen. Und auch diesmal brach die deutsche Mannschaft Ende letzter Woche nach einem kurzen ersten Kennenlernen in Kienbaum mit ein paar heißen Eisen, die vor Ort geschmiedet werden müssen, nach Nordamerika auf.
Stärken in den technischen Bewerben
Vor allem in den technischen Disziplinen könnten DLV-Athleten das Treppchen anvisieren. Denise Hinrichs (Kugelstoßen) und Vivian Zimmer (Speer) nennt Rudi Schön hier ebenso wie Marco Hübenbecker (Kugelstoßen), der eine ähnlich starke Leistung wie im Vorjahr beim Nachwuchs-Länderkampf in München abliefern soll. Damals gewann er mit 19,98 Metern.
Weitere Trümpfe bietet der Mehrkampf mit Manuel Siebel, Sarah Kern und Julia Mächtig sowie der Hochsprung mit einem Martin Günther, der in diesem Sommer schon sehr gute Ansätze zeigte. Auch Anika Leipold darf sich im Weitsprung Hoffnungen auf ein gutes Ergebnis machen, während die erst 14-jährige Lisa Ryshich im Stabhochsprung die Nerven behalten muss, um ganz vorne mitzumischen.
"Ähnliches Ergebnis wie in Debrecen"
Über die 110 Meter Hürden hoffen Andreas Huber und Alexander John auf ihre Chance. Im Laufbereich ruhen bei den Mädchen die mit größten Hoffnungen auf 1.500-Meter-Läuferin Stephanie Thieke.
Der DLV schickt in Sherbrooke 18 Jungen und 17 Mädchen an den Start. "Wir sind in der Hoffnung angereist, ein ähnlich gutes Ergebnis wie vor zwei Jahren in Debrecen zu erreichen", gibt Rudi Schön letztlich noch die Parole für die Wettkampftage aus.
Die U18-Weltmeisterschaft, die erst zum dritten Mal ausgetragen wird, nutzen viele Talente als Sprungbrett. So verdienten sich dort etwa mittlerweile in der Weltspitze etablierte Athleten wie Mark Lewis-Francis, Jana Pittman, Yelena Isinbayeva, Anna Chicherova, Cornelius Chirchir oder Allyson Felix ihre ersten internationalen Meriten. Insgesamt haben 179 Länder mit über 1.200 Athleten für die Nachwuchs-Titelkämpfe in Kanada gemeldet.