Kelly Holmes bangt um ihren "Doc"
Der "Doc" ist ein allseits gefragter Mann. Kelly Holmes vertraute ihm in der Vergangenheit. Dr. Bryan English, das wichtigste Mitglied im Team Holmes, stand ihr mit Rat und Tat zur Seite. Wie lange noch? Der FC Chelsea, Spitzenreiter der englischen Premier League, hat ihn bis Saisonende verpflichtet. Da es sich um einen Full-Time-Job handelt, benötigt Dr. Bryan English künftig das Okay von Peter Kenyon, dem Vorstandschef des Londoner Fußballvereins, um Kelly Holmes auch weiterhin betreuen zu dürfen.
Kelly Holmes fürchtet um ihre gute medizinische Betreuung (Foto: Klaue)
Neben der Doppel-Olympiasiegerin sind weitere Topathleten betroffen. Darren Campbell und Jason Gardener, die beiden Sprinter, die mit der 4 x 100-Meter-Staffel Gold in Athen gewannen, arbeiten ebenfalls eng mit Dr. Bryan English zusammen. "Es wäre eine Tragödie, wenn ein Mann von diesem Kaliber für unseren Sport verloren ginge", klagte Darren Campbell im "Guardian".Aber Dr. Bryan English, der die verletzungsanfällige Kelly Holmes mit einem 14-monatigen Aufbauprogramm für die Olympischen Sommerspiele in Athen in Topform gebracht hatte, beruhigte die Gemüter. "Wenn Kelly mich braucht, werde ich meinem Arbeitgeber die Situation erklären", meinte Dr. Bryan English, der momentan in Barcelona weilt, wo der FC Chelsea morgen Abend im Stadion "Nou Camp" das Achtelfinal-Hinspiel in der Champions League bestreiten wird, "und ich bin mir ziemlich sicher, dass der Klub kooperativ ist." Dann bedarf er auch der Zusage des russischen Öl-Mogul Roman Abramovich, der im Juli 2003 das Zepter beim FC Chelsea übernommen hat.
Regelmäßig durchgecheckt
Nach ihrem Triumph bei den Sommerspielen hatte Kelly Holmes ihren "Doc" noch in den höchsten Tönen gelobt. Ohne seine Unterstützung wäre sie gar nicht bis nach Athen gekommen, so Kelly Holmes, die von Dr. Bryan English regelmäßig im "English Instute of Sport" durchgecheckt wurde.
Der englische Leichtathletik-Verband "UK Athletics" muss schon den zweiten prominenten Abgang verkraften. Denn bereits im September wechselte der renommierte Physiotherapeut Dean Kenneally die Sportart. Auch er wechselte ins Lager der Fußballer und ist bei Tottenham Hotspurs, dem Ex-Verein von Jürgen Klinsmann, tätig.