Felix Göltls nächster Coup in Wetzlar
Mit zwei sensationellen Auftritten über 100 und 200 Meter hat sich Sprinter Felix Göltl als neuer Überflieger der Leichtathletik-Szene erwiesen. Bei den Hessischen Landesmeisterschaften in Wetzlar überragte der 20-Jährige bereits am Samstag mit 10,32 Sekunden über 100 Meter und ließ am Sonntag einen weiteren Sieg folgen.
Er wollte am zweiten Wettkampftag über 200 Meter „mal schauen, was so geht“. Und es ging einiges für Felix Göltl! In starken 20,83 Sekunden gewann er den Titel über 200 Meter – und mischt jetzt also als Dritter der aktuellen deutschen Bestenliste nach den 100 Metern auch über diese Distanz die deutsche Konkurrenz gehörig auf.„Ich kann noch gar nicht fassen, dass ich diese Zeit gerannt bin“, zeigte sich Felix Göltl auch am zweiten Tag der Landesmeisterschaften ein wenig sprachlos. Dass er richtig gut drauf ist, hatte er zuvor mit der Steigerung seiner Bestzeit von 21,41 Sekunden auf eben jene 20,83 Sekunden eindrucksvoll bewiesen.
Ziel für 2012 schon erreicht
„Eigentlich hatten wir uns erst für 2012 eine 30er Zeit über 100 Meter vorgenommen“, sagt sein Trainer Thomas Riehm, „wir wollten da keinen Druck aufbauen. Ich weiß, dass er großes Potential hat, aber dass er es jetzt schon abrufen kann, hätte ich nicht gedacht.“ Jetzt heißt es für den U20-Europameister mit der Staffel weiter Gas geben, am nächsten Wochenende steht die DAK Leichtathletik-Gala in Wattenscheid auf dem Programm.
Dorthin geht es auch für Weitspringerin Beatrice Marscheck (LAZ Gießen), die sich am Sonntag ihren dritten Hessischen Meistertitel des Wochenendes sicherte. Nach 100 Metern und Weitsprung siegte die Garbenteicherin auch noch über 200 Meter – wenngleich sie mit ihrer Zeit von 24,07 Sekunden wieder nicht ganz zufrieden war. „Ich wäre gerne unter 24 Sekunden geblieben“, sagte Beatrice Marscheck, „aber ich war auf den letzten Metern einfach platt“.
Julia Hütter – wer sonst?
Der Titel im Stabhochsprung der Frauen ging unterdessen erwartungsgemäß an Julia Hütter (LAZ Bruchköbel). 4,40 Meter waren in Wetzlar allerdings noch einen Tick zu hoch, am Ende standen 4,20 Meter zu Buche. „Ich habe es selbst verbockt, ich hätte beim zweiten Versuch über 4,40 Meter einfach durchziehen müssen“, analysierte Julia Hütter.
Die Höhe hatte sie drauf – und das gibt ihr Zuversicht: „Es geht endlich in die richtige Richtung. Die Höhen pendeln sich so zwischen 4,20 Meter und 4,30 Meter ein – jetzt fehlt nur noch der Ausreißer nach ganz oben.“
Gute Hammerwurf-Ergebnisse
Hürdensprinterin Antonia Werner vom TV Flieden bestätigte ihre gute Form auch in Wetzlar. Mit 13,49 Sekunden lief sie die zweitschnellste Zeit ihrer noch jungen Karriere. „Ich bin total zufrieden“, sagte sie deshalb auch hinterher.
Im Hammerwurf sicherte sich Andrea Bunjes (LG Eintracht Frankfurt) bei den Frauen mit 66,65 Metern den Titel. Bei den Männern trat der in der vergangenen Woche in die Schlagzeilen geratene Sergej Litvinov an. Seinen Start mit der Nationalmannschaft bei der Team-EM in Bergen hatte der 24 Jahre alte Hammerwerfer der LG Eintracht Frankfurt verweigert – und war deshalb aus der Förderung des DLV gestrichen worden. In Wetzlar zeigte sich der in Weißrussland Geborene aber trotz allem – und holte mit 76,54 Metern den Landestitel.
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