Felix Limo, der Favorit beim Rotterdam-Marathon
Der Rotterdam-Marathon genießt seit jeher einen klangvollen Namen. New York bietet die größte Show. Boston ist die traditionsreichste Veranstaltung. London hat ungeahnte finanzielle Möglichkeiten, mit denen die Weltstars reihenweise angelockt werden. Berlin besticht durch seine schnelle Strecke und die Anziehungskraft auf die breite Masse. Doch Rotterdam behauptet sich trotz eines deutlich geringeren Budgets prima in diesem Wettstreit und bietet auch am 10. April bei der nunmehr 25. Jubiläumsauflage wieder ein erstklassiges Elite-Feld, wie die Organisatoren bekannt gaben.
Der Rotterdam-Marathon verspricht wieder ein schnelles Rennen (Foto: Hörnemann)
Der hohe Favorit kommt aus Kenia. Sein Name: Felix Limo, 2004 bereits Sieger in Rotterdam und auch in Berlin. Er kennt den Kurs in der holländischen Hafenstadt aus dem Effeff. Von der Coolsingel, mitten in der City gelegen, geht es durch den Zuiderpark ins Hafengebiet an der Maas, dann führt der Lauf ins Kralinger Land, wo den Marathonis bisweilen ein böiger Wind um die Ohren weht, und von dort zurück zur Coolsingel, hinein ins pulsierende Leben.Im April 2004 erzielte Felix Limo in Rotterdam die Weltjahresbestzeit. 2:06:14 Stunden waren damals das Maß der Dinge – zugleich Streckenrekord und bis heute Platz sechs in der ewigen Weltrangliste! Fünf Monate später ließ er in Berlin weitere Taten sprechen. Auch dort triumphierte der 24-jährige Tempobolzer in 2:06:44 Stunden und blieb zum dritten Mal in seiner Karriere unter 2:07 Stunden, nachdem er in Amsterdam 2003 bereits eine 2:06:42 auf den Asphalt gezaubert hatte.
Weltrekord-Potenzial
Jos Hermens, der in Rotterdam die Fäden hinter den Kulissen zieht, ist sein Manager und Patrick Sang, einst ein Hindernisläufer der Extraklasse, sein Trainer. In der leistungsfördernden Höhenluft von Kaptagat hat sich Felix Limo auf den Rotterdam-Marathon vorbereitet. Dass seine Form gut ist, bewies er vor anderthalb Wochen in Alphen, wo Felix Limo die 20 Kilometer in 58:35 Minuten gewann. "Ich laufe nicht zum Vergnügen, sondern um Bestzeiten zu erzielen", verkündete er voller Selbstbewusstsein. "Felix hat das Potenzial, den Weltrekord zu knacken", sekundierte Jos Hermens, der ihm starke Konkurrenten, auch aus Kenia kommend, zur Seite stellen wird.
Allen voran Titus Munji, der in Berlin 2003 den "Hasen" spielte. Er assistierte Paul Tergat bei seinem Weltrekord (2:04:55 h), musste allerdings in der heißen Schlussphase den Kontakt abreißen lassen und finishte dennoch in erstklassigen 2:06:15 Stunden. In seinem zweiten Marathon, wohlgemerkt, nachdem er zuvor in Zürich mit 2:16:58 Stunden seine Premiere über stramme 42,195 Kilometer feierte. Gabriele Rosa, der "Dottore" aus Brescia, hält seinen 25-jährigen Schützling für stark genug, um Felix Limo Paroli zu bieten.
Kenianische Konkurrenz
Die Macher in Rotterdam, die Anfang dieser Woche den Vertrag mit ihrem Hauptsponsor "Fortis", einem Bankunternehmen, um drei Jahre bis 2008 verlängert haben, setzen wieder voll auf die Kenianer. Neben Felix Limo und Titus Munji verpflichteten sie auch Christopher Cheboiboch (Bestzeit: 2:08:17 h), 2002 Zweiter und 2003 Dritter in New York, James Rotich (2:10:22 h), 2004 Sieger in Köln, und den Debütanten Jackson Koech, der eine Halbmarathon-Bestzeit von immerhin 1:00:05 Stunden vorweisen kann.
Schnelle Endzeiten sind garantiert!