| Fürth

Felix Straub und Robert Dippl: Zwei Generationen trumpfen auf

Der eine ist gerade mal 18 Jahre jung, der andere feiert in diesem Jahr bereits seinen 33. Geburtstag. Trotz des Generationsunterschiedes setzten sich Nachwuchssprinter Felix Straub und Kugelstoß-Altmeister Robert Dippl am zweiten Tag der Bayerischen Hallenmeisterschaften in Fürth mit guten Leistungen gleichmaßen in Szene. Einen neuen Landeskord gab es in der U18-Altersklasse zu feiern.
Reinhard Köchl

„Das passt“, kommentierte Felix Straub (LAC Quelle Fürth) kurz und bündig seinen 200-Meter-Sturmlauf im Finale der Männer, den er in schnellen 21,47 Sekunden heruntertrommelte. Und das auf der eher ungünstigen Bahn drei, während sein bayerischer Dauerkonkurrent Max Grieger (1. FC  Passau) die vermeintlich bessere Bahn vier zwar zu ebenfalls ausgezeichneten 21,57 Sekunden nutzte, aber nicht mehr an Straub vorbeikam.

Beide gehören dem Jahrgang 1997 und dürfen 2016 noch in der U20 starten. Für Straub bedeuten die 21,47 Sekunden nach eigenen Aussagen „einen Riesensprung“, denn immerhin liegt seine Freiluft-Bestzeit nur um eine Hundertstel niedriger. „Wir wollen uns nun weiter konstant steigern, denn mein erklärtes Ziel ist es, bei der U20-WM im Sommer in Polen teilzunehmen.“

Robert Dippl stößt Hallen-Bestleistung

Je älter, desto besser: Noch nie in seiner langen Karriere wuchtete Robert Dippl (TSV 1880 Wasserburg) in der Halle die Kugel so weit wie diesmal in Fürth. 19,19 Meter standen am Ende für den blonden Koloss zu Buche. Mehr als einen Meter dahinter (18,14 Meter) landete mit Christian Zimmermann (Kirchheimer SC) schon die nächste weißblaue Kugelstoß-Generation.

Eine Klasse für sich war bei den vom LAC Quelle Fürth hervorragend organisierten Landestitelkämpfen Hürdensprinterin Stephanie Bendrat. Die 24-jährige Oberbayerin lebt seit einigen Jahren in Österreich, startet dort für Union Salzburg und hat auch die österreichische Staatsbürgerschaft beantragt, um für das Nachbarland bei internationalen Wettkämpfen an den Start zu gehen. In Deutschland darf sie jedoch weiterhin das Trikot der LG Festina Rupertiwinkel, einem Verein im bayerischen Grenzgebiet, überstreifen. So auch bei den Meisterschaften in Fürth, wo Bendrat ihren Bayerntitel aus dem Vorjahr mit 8,43 Sekunden souverän verteidigte.

Familie Trost trumpft über 1.500 Meter auf

Einen guten Saisonstart verzeichnen konnte die Deutsche U20-Hallenmeisterin des Vorjahres, Stefanie Aeschlimann (MTV 1881 Ingolstadt), im Dreisprung. Nach einer schmerzhaften Wirbelverletzung im Oktober, wegen der sie erst spät ins Wintertraining einsteigen konnte, bot die 18-Jährige nun mit 12,70 Meter und einer guten Serie, jeweils ohne Brett, bereits ein viel versprechendes Ergebnis. Auch Aeschlimann will im Sommer zur U20-WM nach Bydgoszcz.

Die Rückkehr in ihre alte Fürther Heimat scheint Anne Kesselring gut zu tun. Einen Tag nach ihrem zweiten Platz über 3.000 Meter gewann die frühere Deutsche 800-Meter-Meisterin klar die 1.500 Meter in 4:27,16 Minuten vor Katharina Trost (LG Festina Rupertiwinkel; 4:28,97 min). Dass ihre Mutter Eva Trost (Jahrgang 1968) im gleichen Lauf mit 4:45,27 Minuten gleich eine neue deutsche Bestmarke für die Altersklasse W45 aufstellte, ist ein absolutes Novum und vervollständigte die Freude im Hause Trost.

Bayerischer Rekord für Corinna Schwab

Über 1.500 Meter der Männer entwickelte sich zwischen Bastian Grau (LSC Höchstadt/Aisch) und Clemens Bleistein (LG Stadtwerke München) ein spannender Kampf um den Titel. Bastian Grau, Zwillingsbruder des Deutschen Hindernis-Meisters Martin Grau, konnte sich schließlich in 1:50,98 Minuten knapp gegen den Hallen-EM-Teilnehmer über 3.000 Meter durchsetzen, der nach 3:51,07 Minuten ins Ziel kam.

Als Titelhamsterin in der U18 erwies sich an diesem Wochenende Corinna Schwab (TV 1861 Amberg). Nach ihrem Erfolg am Samstag über 60 Meter holte sich die 400-Meter-Hürden-Spezialistin tags darauf auch noch Gold über 60 Meter Hürden in 8,65 Sekunden und über 200 Meter in 24,33 Sekunden ab. Letztere Zeit bedeutete sogar die Verbesserung des von Martina Riedl (SC Vöhringen) gehaltenen bayerischen Hallenrekordes.

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