Feofanova katapultiert sich zu Gold - Bronze für Buschbaum
Der Fight um Gold, Silber und Bronze im Stabhochsprung der Frauen entwickelte sich zum spannenden Länderkampf zwischen Deutschland und Russland. Fünf Springerinnen waren bei 4,50 Metern noch im Rennen, drei Russinnen und die beiden Deutschen Annika Becker und Yvonne Buschbaum.
Europameisterin von München: Svetlana Feofanova. (Foto: Kiefner)
Gold war Svetlana Feofanova jedoch nicht zu nehmen. Ohne Fehlversuch arbeitete sich die Russin bis über die Sieghöhe von 4,60 Meter. Am nächsten kam ihr noch die Junioren-Weltrekordhalterin Yelena Isinbayeva. Bis 4,55 Meter meisterte sie jede Höhe ohne Tadel. Aber bei ihrer persönlichen Bestleistung von 4,60 Metern war auch für die 20-Jährige Schluss. Diese Leistung war die Silbermedaille hinter ihrer Landsfrau wert.Bronze für eine Deutsche, aber welche?
Ähnlich wie in der Qualifikation, als sie sich bei ihrem ersten Versuch verletzte, war Yvonne Buschbaum zunächst schlecht in den Wettkampf gestartet. Der erste Versuch über 4,30 Meter missglückte völlig. Doch die Stuttgarterin lies sich nicht aus der Ruhe bringen, sie nahm die Höhe mit einem technisch sauberen Sprung im zweiten Versuch. Dann pokerte die 22-Jährige, lies die nächste Höhe aus, meisterte 4,50 Meter auf Anhieb und war auf einmal ganz vorne im Rennen.
Bange Minuten für Yvonne Buschbaum
Doch ohne einen weiteren gültigen Sprung lag es nicht mehr in ihrer Hand, Bronze zu verteidigen. Die nationale Dauerkonkurrentin Annika Becker konnte es ihr als einzige noch nehmen. Die Sportlerin aus Bebra hatte die 4,55 Meter ausgelassen. Als sie zum dritten Mal die Latte aus 4,60 Metern Höhe mit zu Boden nahm, war die Sache entschieden. Jedoch nur verhalten war die Freude der Bronze-Gewinnerin: "Ein Auge lacht, ein Auge weint. Annika hätte es verdient gehabt. Ich kann mich noch nicht richtig freuen."
Gold geholt ohne neuen Rekord
In Budapest 1998 reichte noch eine übersprungene Höhe von 4,31 Metern, um die Goldmedaille mit nach Hause nehmen zu können. Vier Jahre später hätte man als Athletin mit dieser Leistung um den bloßen Einzug ins Finale bangen müssen. Im Vorfeld des Wettkampfes vermuteten viele, um Gold zu holen, müsste man in dieser jungen Sportart eine neue Bestleistung aufstellen. Doch der einzige Rekord, der in München fiel, war der niederländische Landesrekord, den Monique de Wilt auf 4,40 Meter schraubte.