Filmon Ghirmai - Abschied von der Bahn
Hindernisspezialist Filmon Ghirmai (LAV Stadtwerke Tübingen) hängt die Spikes an den Nagel. Eigentlich wollte der 33-Jährige am kommenden Wochenende in Bottrop noch einmal die Olympia-Norm angreifen. Achillessehnen-Beschwerden machen dieses Vorhaben nun zunichte – und setzen einen Schlussstrich unter die Karriere des Tübingers auf der Rundbahn.
Filmon Ghirmai hatte sich eigens für die Olympia-Vorbereitung ein Jahr lang von seinem Arbeitgeber freistellen lassen. Die Teilnahme an den Olympischen Spielen in London (Großbritannien; 27. Juli bis 12. August) wäre die erste gewesen für den fünfmaligen Deutschen Meister und Europacup-Sieger von 2007, der 2009 in Ulm auch über 10.000 Meter den deutschen Titel holte.Doch die Achillessehne machte ihm einen Strich durch die Olympia-Pläne: „Ich habe schon seit fast einem Jahr damit Probleme“, erklärt der in Eritrea geborene Tübinger. Die ersten Wettkämpfe verliefen alles andere als zufriedenstellend. „Am Ende war das nur noch ein Gemurkse“, sagt er selbstkritisch und fügt pragmatisch hinzu: „Wenn’s nicht geht, dann geht’s nicht.“
Abschiedsrennen in Tübingen
Die Entscheidung, „höchstwahrscheinlich“ nicht mehr auf die Bahn zurückzukehren, konnte so über die vergangenen Monate reifen, ohne dass allzu viel Wehmut mit im Spiel ist. Als nächstes soll die Karriere nach dem Sport in Angriff genommen werden. „Jetzt muss ich mal etwas Vernünftiges machen“, sagt Filmon Ghirmai lachend.
„Es macht keinen Sinn mehr“, bestätigt auch sein Trainer Alexander Seeger. „Jetzt ist der richtige Zeitpunkt für die Entscheidung.“ Für die Olympia-Qualifikation habe sein Schützling nicht die nötige Form, mit weiteren Bahnrennen wolle er sich und vor allem die Achillessehne nicht mehr belasten.
Als letztes offizielles Rennen ist ein Auftritt beim Tübinger Stadtlauf am 16. September geplant.