Filmon Ghirmai feiert erfolgreiche Premiere
Noch nie zuvor war Filmon Ghirmai die 10.000 Meter gelaufen. Im Vorfeld der Deutschen Meisterschaften auf dieser Strecke bezeichnete der eigentliche Hindernisläufer diese Aufgabe sogar als „Riesenherausforderung“ oder „gar eine Überwindung“. Gewonnen hat der Tübinger am Samstag in Bremen trotzdem. Vor allem tat das der 30-Jährige mit einer taktischen Bravour, die nicht zuletzt den Ausschlag zu seinen Gunsten gab.
Alleine der Meister hat alles richtig gemacht, so ließ sich nämlich das Ergebnis des Männerrennens umschreiben. „Ich habe Glück gehabt, dass ich immer wieder herangekommen war. Letztlich war es für mich ein einfacher Titelgewinn“, kommentierte dann auch Filmon Ghirmai seinen Überraschungscoup auf dem Nebenplatz des Bremer Weserstadions mit einem Spurtsieg in 29:40,06 Minuten.„Wenn Fili eine Runde vor Schluss dran ist, dann gewinnt nur er“, prophezeite Langstrecken-Disziplintrainer Detlef Uhlemann in einem ganz auf Taktik angelegten Rennen, das alleine durch einen schnellen Schlusskilometer Endzeiten unter 30:00 Minuten brachte. So kam es letztlich auch, denn aus dem Windschatten heraus überspurtete der Tübinger Hindernisspezialist den Vorjahresmeister Sebastian Hallmann (LG Stadtwerke München; 29:41,59 min) auf der Zielgeraden. „Einmal wollte ich 10.000 Meter laufen. Und dann ist es gleich ein deutscher Meistertitel geworden!“
Einer blieb dran
Im Vorjahr hatte Sebastian Hallmann im 10.000 Meter-Meisterschaftsrennen in Menden zwar gegen Juniorenmeister Zelalem Martel (LG Neckar-Enz) verloren, durfte sich aber mit dem Männertitel trösten, in diesem Jahr lagen die besten Junioren hinter ihm, dafür musste er die Spurtniederlage gegen Filmon Ghirmai hinnehmen. „Ich habe versucht, gegen den Wind wegzukommen. Das ist mir leider nur bedingt gelungen. Alle anderen konnte ich auf den letzten beiden Kilometern loswerden, bis auf einen. Mir war natürlich klar, dass ich im Spurt gegen Fili keine Chance haben würde!“
Neben dem neuen Titelträger überraschte auch der im Vorjahr wegen einer Verletzung pausierende Trierer Carlo Schuff mit Rang drei und 29:49,18 Minuten. „Ich bin mit Köpfchen gelaufen und war in der Endphase einfach dabei. Das hätte ich in meinen kühnsten Träumen nicht erwartet“, meinte der 29-Jährige.
Grund zum Jubel hatten aber auch die beiden schnellsten Junioren Rico Schwarz (ASV Erfurt) und Musa Roba (TV Gelnhausen), die mit 29:53,19 bzw. 29:54,30 Minuten unter der Norm für die U23-Europameisterschaften in Kaunas (Litauen) blieben.
Mehr zur DM unter www.leichtathletik-in-bremen.de
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