Stimmen vom Lausitzer Meeting in Cottbus
Das 14. Internationales Lausitzer Leichtathletik Meeting lockte 220 Athleten aus 28 Ländern ins Sportzentrum Cottbus. Peter Grau hat in Cottbus die wichtigsten Stimmen der Top-Athleten für leichtathletik.de gesammelt. Lesen Sie, was die deutschen Asse nach ihren Auftritten so alles zu sagen hatten.
Ingo Schultz ging in Cottbus ans Limit (Foto: Chai)
Ingo Schultz (400 m Dritter; 46,10 sec)"Mit dem ersten 400-Meter-Lauf in dieser Saison war ich zufrieden. Eine 46,0 hatte ich mir vorgenommen, da sind die 46,10 Sekunden in Ordnung. Aber die letzten 100 Meter waren recht schwer, was allerdings nicht verwunderlich ist. Und auch nach dem Lauf hatte ich einige Probleme, mich wieder zu regenerieren. Aber ich trainiere es nicht, ans Limit zu gehen. Nun gehe ich voller Zuversicht in die nächsten Rennen, und nach der Deutschen Meisterschaft in Ulm für drei Wochen erstmals ins Höhentraining."
Astrid Kumbernuss (Kugelstoß Siegerin; 19,56 m)
"Es war heute vielleicht noch ein wenig mehr drin, aber auch so bin ich zufrieden. Nach den ersten drei ungültigen Versuchen war ich so richtig erschrocken, dass ich dann im Endkampf als Erste beginnen musste. Aber ich merkte, dass das gar nicht so schlecht ist. Ich komme jetzt erst richtig in die Saison hinein, weiß, dass ich mich weiter steigern kann. Und für Paris muss ich auf den Punkt fit sein, ähnlich wie zur Hallen-WM. Wenn ich etwas über 20 Meter stoße, habe ich eine Chance, mit Glück auch eine Medaille zu bekommen."
René Herms (Zweiter 800 m; 1:45,94 min)
"Anfangs habe ich mich zurückgehalten, denn 50,80 Sekunden bei 400 Meter waren mir zu flott. Aber hinten heraus war ich gut in Schwung, habe mich noch auf den zweiten Platz vorgekämpft. Und dass es dann noch die WM-Norm wurde, freut mich natürlich besonders. Aber nicht diese Norm ist mein eigentliches Ziel, ich will meine Bestzeit von 1:45,85 Minuten verbessern. Und dafür ist der Saisonbeginn sehr gut gelaufen."
Lars Börgeling (Stabhochsprung Sieger; 5,70 m)
"Es war heute super Wetter, aber nach drei Stunden Dauersonne war ich dann doch ein wenig satt. Mir fehlte dann die Kraft, um eine neue Weltjahresbestleistung von 5,82 Meter zu packen. Aber insgesamt habe ich im Moment ein gutes Gefühl. Wir haben einiges im Training verändert, vor allem beim Aufbau des Sprungs, aber in der Hektik des Wettkampfes vergisst man das dann manchmal, will alles mit Kraft machen. Aber die 5,82 Meter sind auf alle Fälle drin, und auch 5,90 Meter nicht unmöglich."
Susanne Keil (Siegerin Hammerwurf; 69,29 m)
"Ich wollte heute gewinnen und mir damit die Fahrkarte für den Europacup in Florenz sichern. Das ist mir gelungen. Als ich im dritten Versuch die 69,29 Meter schaffte, wollte ich auch die 70 Meter knacken. Doch das war bei den tropischen Temperaturen dann doch nicht mehr möglich. Aber ich bin zufrieden, dass ich nach den 69,69 Metern von Hengelo nun wieder so weit geworfen habe. Man braucht diese Konstanz, wenn es beispielsweise beim Europacup nur vier Versuche gibt oder bei der WM, um ins Finale zu kommen."
Betty Heidler (Zweite im Hammerwurf; 67,64 m)
"Mit dem Verlauf des Wettkampfes bin ich sehr zufrieden, weil ich meinen weitesten Wurf im letzten Versuch schaffte. Diese Weite und auch die Weite von 68,98 Meter in Halle/Saale haben sich schon im Training angekündigt. Ich habe hart trainiert, mein Programm umgestellt, das heisst mehr Kraft und mehr Würfe geübt. So kam diese Verbesserung heraus, im Vorjahr habe ich nur 63,38 Meter geworfen. Nun strebe ich bei der U23-EM eine Medaille an, und bin hoffentlich auch bei der WM in Paris dabei."
Manuela Priemer (Dritte im Hammerwurf; 67,26 m)
"In Halle/Saale war ich noch sehr nervös, heute aber war es ein Superwettkampf mit einer persönlichen Bestleistung. Ich habe mich
vor allem damit motiviert, dass die Konkurrentinnen im Vorfeld schon weit geworfen haben. Nun hoffe ich, recht bald die restlichen 24 Zentimeter bis zur WM-Norm von 67,50 m zu werfen."
Claudia Marx (400 m Zweite; 52,38 sec)
"Bei meinem ersten 400-Meter-Lauf in der Saison war es erwartungsgemäß zum Ende recht schwer. Aber ich bin eine halbe Minute schneller als im Vorjahr gelaufen, und auch meine 23,99 Sekunden über 200 Meter von Zeulenroda, die persönliche Bestzeit bedeuteten, beweisen meine gute Form. Ich habe einiges im Training verändert , vor allem Läufe mit höherer Intensität bestritten und soviel Laktat wie noch nie zuvor gebildet. Das konnte ich bisher nicht. Auch habe ich im März drei Wochen lang pro Tag zwei Stunden in einer Höhenkammer verbracht und dort das Höhentraining simuliert. Ich bin sicher, dass sich das bald positiv auswirkt und ich die WM-Norm von 51,37 Sekunden laufen kann."
Franka Dietzsch (Diskuswurf Zweite; 60,90 m)
"Mit meiner heutigen Leistung kann ich überhaupt nicht zufrieden sein. Ich habe mich so richtig lahm gefühlt, Solch eine Weite habe ich schon vor vielen Jahren geworfen. Aber ich lasse mich nicht entmutigen, zumal ich keine besonderen körperlichen Beschwerden habe. Nun habe ich bis zu meinem Europacupstart drei Wochen Zeit für's Training, da kann ich hoffentlich einiges zulegen".
Katja Schötz (Hochsprung Dritte; 1,91 m)
"Ich habe mich seit Wochen auf dieses Meeting zuhause gefreut und endlich konnte ich mal die Leistungen des Trainings bestätigen. Die 1,91 Meter bedeuten für mich eine persönliche Bestleistung. Ich wusste, dass ich diese Höhe springen kann, aber man muss das Wissen immer erst im Wettkampf umsetzen. Mein Saisonziel sind 1,93 Meter und die Teilnahme an der U23-EM."