Filmon Ghirmai kann letzte Chance nicht nutzen
Die Olympiaträume von Filmon Ghirmai (LAV asics Tübingen) sind geplatzt. Aufgrund einer Ausnahmeregelung hatte er am Sonntagabend im belgischen Heusden noch die Chance, sich für die Olympischen Spiele in Peking (China; 15. bis 24. August) zu qualifizieren. Über 3.000 Meter Hindernis lief er in 8:26,66 Minuten auf den zehnten Platz und verfehlte die Olympianorm um knapp vier Sekunden.
„Die Enttäuschung ist ziemlich groß. Ich war wirklich sehr knapp dran. Aber am Ende hat mir das Quäntchen Glück gefehlt. Ich muss diese Enttäuschung jetzt erstmal verdauen und sehe dann, wie es weitergeht“, sagte Filmon Ghirmai.Sieger des Laufes wurde der Olympia-Dritte Paul Kipsiele Koech (Kenia). Mit seiner Zeit von 8:00,57 Minuten verbesserte er seine eigene Weltjahresbestleistung, scheiterte jedoch an der Verbesserung des Weltrekords (7:53,63 min), die er im Vorfeld der Veranstaltung angekündigt hatte. Mit deutlichem Abstand folgten Abraham Chirchir (Kenia; 8:19,81 min) und Ruben Palomeque (Spanien; 8:20,07 min) auf den Plätzen zwei und drei.
Schnelle Rennen gab es auch über 800 und 1.500 Meter. Auf den zwei Stadionrunden hatte Vize-Weltmeister Gary Reed (Kanada) in 1:44,46 Minuten die Nase vorn. Ismail Ahmed Ismail (Sudan; 1:44,71 min) und Najim Manseur (Algerien; 1:44,82 min) blieben als Zweiter und Dritter ebenfalls unter 1:45 Minuten.
Topzeiten in den Laufwettbewerben
Im 1.500 Meter-Wettbewerb mussten sich Hallen-Vize-Weltmeister Daniel Kipchirchir Komen (Kenia; 3:34,66 min) und Ali Belaal Mansor (Bahrain; 3:34,88 min), Jugend-Weltmeister von 2005, etwas überraschend Nabil Madi geschlagen geben. Der Algerier stellte mit 3:34,53 Minuten eine neue persönliche Bestleistung auf.
Reihenweise persönliche Bestleistungen gab es auch über die 5.000 Meter zu vermelden. Mourad Marofit (Marokko) verbesserte seine Bestmarke um fast dreizehn Sekunden und ging mit 13:02,84 Minuten als Sieger aus dem Rennen hervor. Der erst 18-jährige Kenianer Levy Matebo war mit 13:03,04 Minuten ebenfalls so schnell wie nie zuvor. Dritter wurde Monder Rizki (Belgien) in 13:04,06 Minuten, dahinter blieben sieben weitere Athleten unter 13:10 Minuten. Als Achter des B-Laufs erreichte der Deutsche Meister Arne Gabius (LAV Asics Tübingen) in neuer persönlicher Bestzeit (13:26,69 min) das Ziel.
Ohne 80-Meter-Wurf ging das Speerwerfen der Männer zu Ende. Der deutsche Starter Peter Esenwein (LAZ Salamander Kornwestheim/Ludwigsburg) landete mit einer mageren Weite von 74,20 Metern hinter dem Letten Alainis Kanis (78,36 m) und dem Belgier Tom Goyvaerts (75,81 m) auf Platz drei.
Kim Gevaert schnellste Sprinterin
Über 100 Meter ließ sich Kim Gevaert vom heimischen Publikum beflügeln und hielt ihre starken Konkurrentinnen aus Übersee in Schach. Mit 11,20 Sekunden ließ die Europameisterin Chandra Sturrup (Bahamas; 11,24 sec) die WM-Dritte Carmelita Jeter (USA; 11,31 sec) und Me’Lisa Barber (USA; 11,35 sec) hinter sich.
Im 3.000 Meter Hindernis-Wettbewerb der Frauen waren die Teilnehmerinnen ähnlich schnell unterwegs wie zuvor die Männer. Gleich zwei US-Athletinnen unterboten den bis dahin bestehenden Landesrekord. Jenny Barringer hatte mit ihrer Siegeszeit von 9:22,73 Minuten ganze drei Hundertstelsekunden Vorsprung auf ihre Landsmännin Anna Willard. Beide werden auch bei den Olympischen Spielen an den Start gehen. Dritte wurde die Griechin Irikin Kokkinariu in 9:33,11 Minuten.
Tia Hellebaut über zwei Meter
Auch im Hochsprung-Wettbewerb konnten die Zuschauer den Sieg einer belgischen Athletin feiern. Europameisterin Tia Hellebaut übersprang als einzige Starterin die 1,95 Meter. Anschließend ließ sie 2,00 Meter auflegen, die sie im dritten Versuch zum ersten Mal in dieser Saison meisterte. Nicole Forrester (Kanada; 1,91 m) und Chaunte Howard (USA; 1,87 m) reihten sich dahinter ein.
Mit der Deutschen Meisterin Katja Demut (Tus Jena) und Ekaterina Menne (LC Paderborn) waren zwei deutsche Dreispringerinnen in der belgischen Hauptstadt am Start. Katja Demut sprang mit 13,71 Metern auf Platz vier, Ekaterina Menne wurde mit 12,86 Metern Achte. Der Tagessieg ging an Dana Veldakova (Slowakei; 14,10 m).