Filmon Ghirmai mit Vorfreude nach Annecy
Wenn Filmon Ghirmai an das französische Städtchen Annecy denkt, dann gerät er ins Schwärmen. „Ich war dort schon 1998 bei der Junioren-WM dabei, es ist sehr schön dort“, stellt der Tübinger Hindernisläufer fest. Nach zehn Jahren kehrt er am Wochenende (21./22. Juni) in die die Hauptstadt des Départements Haute-Savoie zurück, anlässlich des Europacups und das als Vorjahressieger.
„Ich laufe sehr gern als Titelverteidiger und habe auch vor, diesen Titel zu verteidigen. Wenn dann auch noch die Olympianorm rauskommen sollte, wäre das großartig.“ Ob es zu den geforderten 8:22,50 Minuten reicht, wird dabei allerdings vom Rennverlauf abhängen. „Es ist meistens ein taktisches Rennen, ich gehe auch diesmal davon aus.“Unter diesen Vorzeichen muss Filmon Ghirmai für alle Eventualitäten gerüstet sein. Entwickelt sich ein langsames Rennen, geht es um den Sieg. Wird es etwas schneller, darf er sich auch nicht scheuen, Initiative zu ergreifen: „Ich würde dann hinten raus auch Druck machen. Wenn es in Richtung der Olympianorm geht, dann könnte ich mich selbst auch mit sieben Punkten für die Mannschaft zufrieden geben.“
Wieder bestärkt
Man merkt, Filmon Ghirmai ist wieder bestärkt und positiv gestimmt. Der Grund dafür findet sich im Rennen am Montag in Prag (Tschechische Republik). Dort kam er in einem internationalen Feld nach 8:26,88 Minutenals Siebter ins Ziel und konnte nach einem indiskutablen Saisoneinstand wieder neue Hoffnung schöpfen. „Nach den schweren Niederlagen in Pliezhausen und Rehlingen geht es wieder aufwärts.“ Die Wettkampfpause, die er sich zwischendurch auferlegt hatte, bezeichnet er jetzt als „die richtige Entscheidung“.
Trotz des positiven Fingerzeigs, mit dem er auch seine Europacup-Nominierung rechtfertigte, blieb an der Moldau aber auch ein klein bisschen Unzufriedenheit. War es doch eine verpasste Gelegenheit, die Olympia-Qualifikation in trockene Tücher zu bringen. „Die Olympischen Spiele in Peking sind das absolute Ziel. Prag wäre für die Norm optimal gewesen. Ich weiß, ich hab' es drauf. Es im Wettkampf umzusetzen, ist eine andere Geschichte. Man braucht das richtige Rennen.“
Vielleicht gibt es das für Filmon Ghirmai ja ausgerecht in Annecy, das schließlich eine seiner Lieblingsstädte ist. Zumindest die Vorfreude stimmt den Schwaben schon einmal optimistisch.