Finale ohne deutsche Weitspringer - OP folgt
Sebastian Bayer (Bremer LT; 7,98 m) und Nils Winter (Team Referenznetzwerk Leverkusen; 7,69 m) scheiterten am Donnerstagabend bei der WM an der Weitsprung-Qualifikation. Dem am Fuß angeschlagenen Hallen-Europameister fehlten dabei nur drei Zentimeter zum Zwölftbesten, der den Einzug noch geschafft hatte. Nach dem Aus in Berlin will sich der Deutsche Meister in Kürze einem operativen Eingriff unterziehen.

Die Kapselverletzung hatte ihn im Vorfeld des WM-Starts noch merklich ausgebremst. In den letzten Tagen musste sich Sebastian Bayer auf Krafttraining und Tischtennisspielen beschränken. Die Entscheidung, bei der WM überhaupt anzutreten, fiel erst in letzter Minute. „Auf dem Aufwärmplatz waren die Chancen 60:40. Ich hatte mir schon überlegt, nicht reinzugehen. Um 18 Uhr, also fünf Minuten vor dem Callroom, hatte ich mich dann entschieden. Wenn ich 8,05 Meter gesprungen wäre, hätte ich aufgehört und wäre ins Risiko gegangen.“
Offensive Herangehensweise
Risiko war auch beim zweiten deutschen Starter ein Thema. Nils Winter, der nach zwei ungültigen noch einen regulären Satz in die Grube setzte, meinte: „Ich musste heute viel riskieren. Nachdem 8,01 Meter gereicht hätten, musste ich einen guten Sprung hinsetzen. Der ein ungültige Sprung war auch ziemlich weit, deswegen war die Herangehensweise richtig. Was das betrifft, bin ich gar nicht so unzufrieden.“
Hinter den deutschen Athleten stand ein volles Olympiastadion. „Das war gigantisch“, sagte der Hallen-Vize-Europameister, „so hat es schon Spaß gemacht. Mit einem guten Ergebnis hätte es natürlich noch mehr Spaß gemacht. Trotzdem nimmt man etwas Positives mit.“
Nachdem das Finale jetzt ohne einen deutschen Athleten über die Bühne geht, meinte der 32-Jährige: „In der Quali waren 45 Leute, da fallen rein statistisch gesehen schon fast drei Viertel raus. Wir hatten beide trotzdem gute Chancen, um auch ins Finale zu kommen.“
Dreieinhalb Stunden
Durch die große Anzahl an Athleten hatte sich der Wettkampf sehr in die Länge gezogen. „Das war eine lockere Dreieinhalb-Stunden-Trainingseinheit trotz nur drei Sprüngen heute“, hatte Nils Winter mitgestoppt. Als Ausrede galt das aber nicht, denn „nichts desto trotz war ich schon bei allen drei Sprüngen voll da und ich wäre gerne ein paar Plätze weiter nach vorne gesprungen.“
Die herausragenden Athleten der Ausscheidung waren der wieder formstarke Ex-Weltmeister Dwight Phillips (USA; 8,44 m), der Landesrekord springende Brite Greg Rutherford (8,30 m) und der Hallen-Weltmeister Godfrey Khotso Mokoena (Südafrika; 8,16 m). Titelverteidiger Irving Saldino (Panama) zeigte sich mit 8,16 Metern solide.
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