Flash-Interviews des Vormittags
Mittwoch Vormittag standen neben der Entscheidung im 20 Kilometer-Gehen der Frauen vor allem die Vorläufe und Qualifikationen im Mittelpunkt. Leichtathletik.de hat für sie die Stimmen der glücklichen Sieger, der Zufriedenen und der Enttäuschten gesammelt:
Olimpiada fehlt nur noch der Olympiasieg (Foto: Gantenberg)
Olimpiada Ivanova (Europameisterin im 20 Kilometer Gehen)Es lief genauso, wie ich mir das vorgestellt hatte. Ich musste nur mit mir selbst kämpfen. Es war ein schöner und interessanter Kurs. Die Zwischenzeiten entsprachen ebenfalls meinem Plan. Mein nächstes Ziel ist die Goldmedaille bei den Olympischen Spielen in Athen 2004. Das ist der einzige Titel, der mir noch fehlt.
Tatjana Nikolajewa (Silber im 20 Kilometer Gehen)
Zu Beginn des Jahres hat es so ausgesehen, als würde ich mich einmal im Marathon versuchen. Aber im März habe ich mich dann doch wieder für das Gehen entschieden. Olimpiada (Ivanova) begann wie gewohnt sehr schnell und ich wusste, dass meine Chancen auf Golf gleich null sind. Für eine alte Dame wie mich, ist Silber allerdings gar nicht so schlecht.
Erica Alfridi (Bronze im 20 Kilometer Gehen)
Es war ein sehr schwerer Wettkampf. Ich war mir, ob des Ausgangs überhaupt nicht sicher, außerdem hatte ich auf den letzten fünf Kilometern Bedenken wegen meinen zwei Verwarnungen. Auf den letzten Metern habe ich versucht, die Geherin aus Irland zu überholen. Weil ich mehr Energie hatte als sie, habe ich das auch geschafft. Die Medaille ist auch für Italien sehr wichtig, weil schwierige Jahre bezüglich der finanziellen Unterstützung erleiden müssen.
Melanie Seeger (20 Kilometer Gehen)
Die Enttäuschung ist groß, aber Europameisterschaften sind wohl nicht mein Ding. Auch vor vier Jahren in Budapest war ich nicht gut. Vielleicht wollte ich zuviel und war im Kopf nicht ganz frei. Das Tempo war eigentlich okay, aber ich hatte auch muskuläre Probleme.
Jan Zelezny (Speerwurf Qualifikation, 82,44 m)
Das sind meine letzten Europameisterschaften. Heute früh stand allein die Qualifikation im Vordergrund, aber ich dachte, dass es leichter wird. Natürlich hatte ich viele Verletzungen, aber im Moment fühle ich mich ganz gut. Ich denke, dass ich immer noch sehr weit werfen kann, aber dazu muss eben alles stimmen. Im Finale werde ich es riskieren und alles auf einen Wurf setzen.
Boris Henry (Speerwurf Qualifikation, 82,31 m)
Natürlich ist es optimal, wenn man in 15 Minuten die Qualifikation schafft. Aber die Technik war Schrott. Es hat technisch vorne und hinten nicht gestimmt. Ich quäle mir einen zurecht, weil der Anlauf einfach nicht passt. Außerdem habe ich kein gutes Gefühl in diesem Stadion. Alles sieht so weit aus, da wird der Speer richtig schwer im Arm. Trotz allem ist mein Ziel am Freitag eine Medaille. Und ich denke, ich habe eine größere Chance als in den vergangenen Jahren. Ralf Bartels hat es gestern vorgemacht.
Steve Backley (Speerwurf Qualifikation, 85,76 m)
Bisher bin ich mit meiner Vorbereitung zufrieden – das Timing scheint jedenfalls zu stimmen. Die Konkurrenz ist sehr gut besetzt. Nur der Grieche Costas Gatsoudis ist nicht dabei. Vielleicht reicht es ja zu meinem vierten Europameistertitel.
Raymond Hecht (Speerwurf Qualifikation, 81,86 m)
Ich fuehle mich total stark, auch von der Technik her. Den dritten Versuch habe ich weggelassen, weil ich ein bisschen Bedenken mit dem Ellbogen hatte und die Bahn auch ziemlich rutschig war. Jetzt bis Freitag noch ein bisschen relaxen, dann reicht das vielleicht wieder für einen ... 4.Platz.
Sergey Makarov (Speerwurf Qualifikation, 83,24 m)
Ich habe mich heute nicht gut gefühlt, es war einfach zu früh für mich. Meinen ersten Versuch habe ich zu hoch angesetzt, aber im zweiten gelang mir dann, was nötig war. Ich bin bezüglich des Finales sehr zuversichtlich und möchte ungeschlagen bleiben.
Mike Maczey (Zehnkampf, 11,17 sec über 100 Meter)
Hinten raus lief sehr gut, aber am Anfang hab ich etwas gepennt. Die 11,17s sind für mich eine sehr gute Zeit, da gibt es nichts dran zu meckern.
Roman Sebrle (Zehnkampf, 10,83 sec über 100 Meter)
Ich war sehr zufrieden, dass die technische Delegation die Startliste änderte und ich im schnellsten Rennen war. Mein Start war okay, aber eigentlich hatte ich mir eine bessere Zeit gewünscht.
Roman Sebrle (Zehnkampf, nach 7,92 m im Weitsprung)
Es ein gutes Ergebnis, aber ich wollte noch mehr. Insbesondere der dritte Versuch, den ich nur um einen Millimeter übertreten hatte, war sehr gut. Ansonsten fühle ich mich sehr gut – noch nichts ist entschieden. Das Wetter wird besser, das ist sehr wichtig.
Stephane Diagana (400 Meter Hürden Vorlauf, 49,52 sec)
Rein technisch war das kein ideales Rennen. Ich habe versucht soviel Kraft wie möglich zu sparen. Aber das kann auch gehörig schief gehen. Wie eben heute an der 6. Hürde. Ansonsten war es ganz in Ordnung.
Jiri Muzik (400 Meter Hürden Vorlauf, 49,76 sec)
Ich bin langsamer als sonst angegangen, aber das war so geplant. Zum Schluss habe ich mich sehr gut gefühlt. Auf die nächste Runde freue ich mich – schließlich habe ich noch viel vor.
Henning Hackelbusch (400 Meter Hürden Vorlauf, 51,37 sec)
Mit der Zeit kann ich natürlich nicht zufrieden sein. Bis zur fünften Hürde fühlte ich mich gut, dann kam die Umstellung auf das andere Bein und ich kam aus dem Rhythmus. Der deutsche Meistertitel in Wattenscheid war für mich eine kleine Sensation, hat aber auch ein wenig die Luft rausgenommen.
Christian Duma (400 Meter Hürden Vorlauf, 50,50 sec)
Ich hatte mir eine Zeit unter 50 Sekunden vorgenommen, aber schon die ersten beiden Hürden waren komplett falsch. Ich bin gleich mit dem falschen Bein an der ersten Hürde angekommen und dann hat der Rhythmus nicht mehr gestimmt. Vielleicht habe ich mich zu wenig konzentriert. Auf jeden Fall wollte ich mich besser verkaufen. Es war sehr interessant mit den großen 400 Meter Hürdenläufern mitzulaufen und zu sehen wie die Post abgeht.
Annika Becker (Stabhochsprung Qualifikation, 4,40 m)
Ich bin froh, dass der Wettkampf vorbei ist und ich für das Finale qualifiziert bin. Eigentlich war ich jetzt richtig warm und wäre gerne weiter gesprungen. Bin heute schon um fünf Uhr aufgestanden, um alles auf die Reihe zu kriegen.
Yvonne Buschbaum (Stabhochsprung Qualifikation, 4,40 m)
Beim Einspringen habe ich mir die Rippe geprellt, aber es ging während dem Wettkampf. Jetzt werde ich bis Freitag ein wenig entspannen und versuchen im Finale das bestmögliche herauszuholen.
Manuela Priemer (Hammerwurf Qualifikation, 59,30 m)
Ich bin megaenttäuscht und habe mich total unter Wert verkauft. Irgendwie muss ich an meiner Psyche arbeiten, denn das Können ist da. Ich habe gehofft, wie bei den Deutschen Meisterschaften im dritten Versuch einen raus zu hauen, aber der ist leider aufgeschlagen und ins Netz geflogen.
Susanne Keil (Hammerwurf Qualifikation, 66,67 m)
Ich hätte mich ganz schön geärgert, wenn ich die Quali-Weite im ersten Versuch nicht geschafft hätte. Bei 22 Athletinnen dauert es so verdammt lange bis zum nächsten Wurf. Ich versuche schon seit einiger Zeit, mich auf den ersten Versuch zu konzentrieren. Das Minimalziel habe ich jetzt erreicht und werde jetzt den nächsten Schritt angehen, das heißt, ich will unter die ersten Acht.