Flash-News des Tages
Wissenswertes aus der Welt der Leichtathletik
Im Fernseh-Interview wies Boris Henry alle Doping-Verdächtigungen von sich. (Foto: Klaue)
Boris Henry weist alle Verdächtigungen von sichSpeerwerfer Boris Henry hat in der Fernsehsendung "Sport-Arena" des Saarländischen Rundfunks betont, er habe nichts mit Doping zu tun und zugleich alle in den Medien aufgetauchten Verdächtigungen weit von sich gewiesen. Diese waren aufgetaucht, weil sich Henry zusammen mit seiner Freundin, der bei der Weltmeisterschaft positiv auf das Stimulanzium Modafinil getesteten US-Sprinterin Kelli White, und weiteren internationalen Top-Athleten wie 100-Meter-Europameister Dwain Chambers am Olympiastützpunkt in Saarbrücken auf die WM vorbereitet hatte. Wie sich nun herausstellte, war in einer während des Trainingslagers von Chambers entnommenen Dopingprobe das neue Designer-Steroid Tetrahydrogestrinon (THG) gefunden worden. Boris Henry unterstrich, dass weder er noch seine Freundin Kelli White je mit THG zu tun hatten. Man dürfe Modafinil und THG nicht miteinander vergleichen, mahnte der 29-Jährige.
BALCO soll EPO-Gebrauch empfohlen haben
Andrew Neugebauer, ein US-amerikanischer 800-Meter-Läufer, sagte dieser Tage gegenüber der Denver Post, dass die im Mittelpunkt des Dopingskandals stehende Firma BALCO ihm EPO zur Leistungssteigerung empfohlen habe. Neugebauer hatte sich an BALCO gewandt, um legale Nahrungsergänzungsmittel zu beziehen. Bei einem Besuch des Unternehmens soll der stellvertretende Firmenchef Jim Valente im Gespräch über Neugebauers Blutwerte EPO versteckt empfohlen haben, um den Hämatokrit-Wert zu steigern. Das bestritt BALCO-Gründer und -Chef Victor Conte jedoch gegenüber der Zeitung: "Jim Valente hätte niemals vorgeschlagen, dass Andrew Neugebauer oder irgendein anderer Sportler EPO aus welchem Grund auch immer nehmen soll", schrieb Conte in einer Email. Als Top-Athlet konnte Neugebauer seine Nahrungsergänzungsmittel von BALCO kostenlos beziehen. Nach dem Gespräch über EPO trennte er sich aber von dem Unternehmen.
WADA ist Gendoping "auf der Spur"
Die Welt Anti-Doping Agentur (WADA) ist intensiv darum bemüht, die Olympischen Spiele 2004 in Athen sauber zu halten und bereit, dafür neue Wege zu gehen. WADA-Chef Richard W. Pound sagte in einem Interview mit der "Welt am Sonntag", es würden sogar Privatdetektive eingesetzt. Außerdem verkündete er, seine Organisation sei dem Gendoping "auf der Spur". Ein Test auf Wachstumshormone soll bis zu den Spielen ebenfalls fertig entwickelt sein (wir berichteten). Zukünftig plane die WADA Dopingproben acht Jahre lang aufzubewahren und diese nachzutesten, wenn neue Mittel enttarnt würden. Sportarten wie Radsport und Fußball, deren Verbänden den Anti-Doping-Code bisher nicht unterschrieben haben, droht Pound mit einer Streichung aus dem olympischen Programm.
Zehn THG-Tests auch beim New-York-Marathon vorgenommen
Die besten drei Frauen und Männer des gestrigen New-York-City-Marathons mussten nach dem Rennen zur Dopingkontrolle. Hinzu kamen vier ausgeloste Athleten. Die Proben sollen auch auf das Designer-Steroid Tetrahydrogestrinon (THG) getestet werden.
Uli Steidl wird in New York 19.
Drei Deutsche waren beim gestrigen New-York-City-Marathon unter den besten 100. Uli Steidl (SSC Hanau/Rodenbach) kam in 2:19:18 Stunden auf Rang 19, Rainer Hilt wurde in 2:41:10 Stunden 88. Unter den besten einhundert Frauen platzierte sich auch Monika Schulz. Sie kam in 3:05:17 Stunden auf Rang 49.
Martin Lel hatte vor dem Start noch Angst
Große Enttäuschung verspürte Vorjahres-Sieger Rodgers Rop (Kenia) nach seinem zweiten Platz beim New-York-Marathon: "Ich war mir sicher, ich würde das Rennen gewinnen. Jetzt bin ich sehr traurig, dass es nicht geklappt hat", meinte er und fügte hinzu: "Aber du kannst nicht jeden Tag gewinnen. Martin (Lel) war heute stärker." Als sein Landsmann Lel im Central Park an ihm vorbeizog, habe er gewusst, dass das Rennen gelaufen sei. Lel selbst zeigte sich beeindruckt: "Ich wusste, dass dieser Lauf der größte auf der Welt ist, deshalb hatte ich ein wenig Angst und war völlig überrascht, dass ich das Rennen gewinnen konnte." 108.000 US-Dollar plus ein Auto nahm er dafür mit nach Hause.
Margaret Okayo überrascht sich selbst
Nicht überrascht über den neuen Streckenrekord zeigte sich New-York-Marathon-Siegerin Maragaret Okayo (Kenia) nach dem Rennen. Lediglich, dass es ihr selbst gelungen sei, ihre eigene Bestmarke zu steigern, sei so nicht vorhersehbar gewesen: "Ich habe erwartet, dass jemand meinen alten Rekord bricht, da das Feld so stark gewesen ist. Aber das ich es selbst sein würde, konnte ich vorher nicht wissen." Ihr Preisgeld von 160.000 US-Dollar (außerdem gab es noch ein Auto) will sie zum Teil spenden.
New Yorker Schulen profitieren von Paff Diddys Marathondebüt
Musiker Paff Diddy, der vermeintlich prominenteste Teilnehmer des gestrigen New-York-City-Marathons, benötigte für die 42,195 Kilometer 4:14:54 Stunden. "Das war kein Haschen nach Aufmerksamkeit, sondern eine lebensverändernde Erfahrung", sagte Paff Diddy hinterher. "Ich wollte immer anhalten, aber ich habe es nicht getan." Mit seinem Lauf sammelte der Musiker Geld für Kinderhilfsprogramme (wir berichteten). Als Ziel hatte er sich eine Millionen US-Dollar vorgenommen. Nach dem Lauf waren es zwei Millionen, wovon die Hälfte in das New Yorker Schulwesen fließen soll.
Den New-York-Marathon rückwärts laufen
Eine Reihe von Besonderheiten gab es beim gestrigen New-York-Marathon: Leute, die die gesamte Strecke rückwärts liefen, ein Mann, der Fußbälle jonglierte, ein Paar, das sich zwischendurch verlobte und verschiedene Läufer, die vor Erschöpfung anhielten und sich einfach auf den Fußweg legten, um auszuruhen. Bei Temperaturen um die 17 Grad keine unangenehme Erholung. Und über noch eine Verrücktheit wird berichtet: Zwei Briten liefen in New York ihren siebten Marathon in sieben Tagen und auf sechs Kontinenten. Das Ziel erreichten sie nach 5:25:46 Stunden.
Marla Runyan biss sich für die Wohltätigkeit durch
Schlecht ging es der US-Hoffnung Marla Runyan beim gestrigen New-York-Marathon. Doch versteckten konnte sich die populäre Läuferin nicht, denn in den USA ist sie für eine Läuferin sehr bekannt. Und so bemerkten Hunderttausende, wie sich ihre Favoritin über die Strecke quälen musste. Jedes Mal, wenn sie eine Gehpause einlegte, riefen die Fans ihren Namen und forderten sie auf, weiterzumachen. "Ich habe mich dann unheimlich geschämt", bekannte die 1500-Meter-Olympia-Achte von Sydney im Ziel, das sie auf Platz 20 (2:45:12 h) erreichte. Und weiter meinte die seit ihrem neunten Lebensjahr schwer Sehgeschädigte: "Ich wollte dann nur noch meinen Kopf hängen lassen." Ihre Beine seien einfach übersäuert gewesen. "Ich war nicht ausgeruht genug." Zum Weiterlaufen habe sie nur der Gedanke bewogen, dass sie durch das Erreichen des Ziels noch Geld für eine wohltätige Einrichtung bekommen würde. Runyan lief übrigens mit einer neuen Uhr, die Sponsor Nike eigens für sie entwickelt hatte und die ihr zukünftig helfen wird, ohne Unterstützung von Außenstehenden stets die Laufzeit im Blick zu haben. Doch an diesem Tag nützte das nichts.
DLV nomniert für 100-km-World-Challenge
Für die diesjährige World-Challenge im 100-Kilometer-Lauf, die inoffizielle Weltmeisterschaft auf der längsten Straßenlaufstrecke, hat der Deutsche Leichtathletik-Verband sein Aufgebot bekannt gegeben. Beim Rennen am Sonntag, 16. November, (Start ist um 8.30 Uhr Ortszeit in Tainan County auf Taiwan) werden die deutschen Farben bei den Frauen durch Tanja Hooß (LTF Marpingen), Elke Hiebl (WSV Bodenmais), Simone Stöppler und Anke Drescher (beide SSC Hanau/Rodenbach) vertreten. Das Männer-Team geht mit Michael Sommer (EK Schwaikheim), Dr. Thomas Miksch (TV Jahn Kempten), Jörg Hooß (LTF Marpingen) und Ulrich Amborn (LG Offenbach) an den Start. Parallel mit der World-Challenge, die in Einzel- und Mannschaftswertung entschieden wird, findet auch die Senioren-Weltmeisterschaft im 100 km-Lauf statt.
Keine deutschen Top-Platzierungen beim Cross in Gent
Die deutschen Frauen Susanne Ritter und Birthe Bultmann (beide LG Braunschweig) hatten am Sonntag nichts mit dem Ausgang des Lotto-Cross-Cups in Gent (Belgien) zu tun. Ritter wurde bei dem EAA-Cross-Country-Permit über 5330 Meter in 18:12 Minuten Zwölfte, Bultmann in 19:07 Minuten 15. Ritter, im Vorjahr Zweitplatzierte, kam allerdings noch vor Vorjahressiegerin Fatiha Baouf (Belgien) ins Ziel. Frauen-Siegerin wurde im Jahr 2003 die Belgierin Veerle Dejaeghere (17:56 min) vor der zweimaligen Cross-Europameisterin Catherina McKiernan (Irland; 18:00 min), die inzwischen Mutter geworden ist und zahlreiche Verletzungen überwunden hat. Bester Mann (9830 Meter) war der Kenianer Valentine Orare (29:23 min). Deutsche waren hier nicht am Start.
NOK-Umzug nach Berlin wieder fraglich
Das Nationale Olympische Komitee für Deutschland (NOK) wird womöglich doch nicht nach Berlin umziehen, sondern in Frankfurt am Main bleiben. Darüber berichten verschiedene Medien. Eine Entscheidung trifft die NOK-Vollversammlung am nächsten Wochenende in Leipzig. Zuletzt hatte alles auf einen Umzug in die Bundeshauptstadt hingedeutet.
Leipziger Flamme leuchtet jetzt auch in Rostock
Auch die Rostocker werben fortan für ihre Olympiabewerbung mit dem Feuer-und-Flamme-Logo von Leipzig. Es wurde heute an die Organisatoren in Rostock übergeben. Richtet Leipzig 2012 die Olympischen Spiele aus, würden in Rostock die Segelwettbewerbe stattfinden. Derweil erklärte Leipzigs Oberbürgermeister Wolfgang Tiefensee, er werde nicht Spitzenkandidat der SPD für die Landtagswahl im September 2004, sondern wolle sich voll und ganz auf die Leipziger Olympiabewerbung konzentrieren.
Jan Fitschen siegt beim 1. City-Lauf in Herne
Der Wattenscheider Jan Fitschen hat den 1. Herner St. Martini City-Lauf gewonnen. Für die 10 Kilometer benötigte er 30:16 Minuten. Schnellste Frau war die Kenianerin Salome Kimmtai (36:22 min).
Gesucht: Der weltweit beste Marathoner bzw. die beste Marathonerin
Um herauszufinden, wer der beste Marathonläufer bzw. die beste Marathonläuferin der Welt ist, hat der niederländische Finanzdienstleister ING, zugleich Hauptsponsor des New-York-Marathons, am Rande der Veranstaltung in New York das erste Punktesystem vorgestellt, wonach die Güte der Marathonläufer zukünftig bemessen werden soll. Wer am Ende einer Periode von zwei Jahren vorne liegt, wird sich über eine Millionen US-Dollar freuen können. Dieser Betrag wird nach dem New-York-Marathon 2005 ausgeschüttet. In dem Bewertungsschema werden Frauen und Männer zusammen in einem Pool sein. Es wird also nur einen Besten oder eben eine Beste geben. Gezählt werden die stärksten drei Auftritte der Athleten in besagtem Zeitraum von zwei Jahren. Das Gesamtpreisgeld von 1,7 Mio. US-Dollar wird am Ende unter den besten Zehn aufgeteilt, 1 Mio. geht aber allein nur an den Sieger oder die Siegerin. Das Ranking beginnt mit dem Tokioer Frauen-Marathon am 16. November. Punkte kann man bei insgesamt 16 Veranstaltungen sammeln, bei einigen allerdings doppelt, nämlich 2004 und 2005. Auch der olympische Marathon im nächsten Jahr und der WM-Marathon 2005 kommen in die Wertung. Einziges zählendes deutsches Rennen ist der real,- Berlin-Marathon 2004 und 2005.
Widerstand gegen Verlegung des olympischen Kugelstoßens
Gegen die Auslagerung des olympischen Kugelstoßens auf die Insel Peleponnes an die Stätte der antiken Olympischen Spiele regt sich Widerstand. Die griechische Archäologenvereinigung befürchtet, die historischen Stätten könnten in Mitleidenschaft gezogen werden, berichtet der Nachrichtensender NTV auf seiner Website. Das Athener Olympia-Organisationskomitee will sich demnächst mit den Archäologen in dieser Frage verständigen. Ohnehin steht eine Genehmigung der Pläne durch die IAAF und das IOC noch aus.
Und noch ein Preis für Sophie Krauel
Nach der Auszeichnung mit dem Marita-Koch-Preis und dem zweiten Platz bei der Wahl zu Deutschlands Junioren-Sportler des Jahres ist die Jenaer Leichtathletin Sophie Krauel, amtierende Junioren-Europameisterin über 100 Meter Hürden und im Weitsprung, am Wochenende als Thüringer Nachwuchs-Sportlerin des Jahres geehrt worden. Krauel wurde in der abgelaufenen Saison sieben Mal Deutsche Meisterin.
Uta Pippig will für die USA zu Olympia
Die dreimalige Boston-Marathon-Siegerin Uta Pippig, die im nächsten Jahr die US-Staatsbürgerschaft erhält, möchte 2004 für die Vereinigten Staaten von Amerika bei Olympia starten. Die 38-Jährige hofft, sich für ein langes Rennen auf der Bahn qualifizieren zu können, berichtet die FAZ. Allerdings sind ihre Olympia-Vorbereitungen nicht so weit vorangeschritten wie ursprünglich geplant. Grund: Die jetzt im US-Bundesstaat Colorado lebende Berlinerin litt in diesem Jahr unter Pfeifferschen Drüsenfieber.
Sonia O'Sullivan zur Cross-EM
Die 5000-Meter-Olympia-Zweite Sonia O'Sullivan (Irland) wird bei den Cross-Europameisterschaften am 14. Dezember in Edinburgh/Großbritannien an den Start gehen. Das sagte ihr Manager Nic Bideau, nachdem sie am Wochenende in Australien ein fünf-Kilometer-Rennen (15:40 min) gewonnen hatte. Es war ihr dritter Sieg in Folge in "dwon under".
Golden Spike Tour startet am 31. Januar in Boston
Die Boston Indoor Games finden am 31. Januar 2004 zum neunten Mal im Reggie Lewis Track & Athletic Centre statt. Es wird wie in den vergangenen Jahren das erste Meeting der amerikanischen Gold Spike Tour sein. Als Top-Athleten werden Hallenweltmeister David Krummenacker über 800 Meter, der dreimalige Freiluft-Weltmeister John Godina im Kugelstoßen und die 17-Jährige US-amerikanische Sprint-Hoffnung Allyson Felix erwartet.
Alle amtierenden Cross-Weltmeister in Newcastle im Gespräch
Ein hochkarätiges Teilnehmerfeld erwartet Meetingdirektor Peter Elliot beim Great North Cross Country am 3. Januar in Newcastle. Er kündigte an, sowohl den doppelten Cross-Doppelweltmeister Kenenisa Bekele (Äthiopien) sowie die amtierenden Cross-Weltmeisterinnen Worknesh Kidane (Äthiopien) und Edith Masai (Kenia) verpflichten zu wollen. Der Lauf wird live von der BBC übertragen.
Nairobi-Sieger fahren zum London-Marathon
Die besten beiden Frauen und die besten beiden Männer des gestrigen ersten Nairobi-Marathons können schon jetzt mit den Vorbereitungen auf den nächsten London-Marathon beginnen. Dorthin schickt sie ein Sponsor, der die kompletten Reisekosten übernimmt. Außerdem bekommen die Athleten im Vorfeld Hilfestellung beim Training sowie Ernährungsberatung.
Südafrika beim Chiba Ekiden Marathon dabei
Südafrika wird auch in diesem Jahr wieder ein Team zum Chiba Ekiden Marathon in Japan (24. November) schicken. Das Staffelrennen über die Marathondistanz ist weltweit bekannt und genießt hohes Ansehen. Zweimal, 1996 und 2001, haben die Südafrikaner in der achtjährigen Geschichte der Veranstaltung bislang gewonnen.
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