Flash-News des Tages
Wissenswertes aus der Welt der Leichtathletik
Keine Höhenflüge in München? Der WM-Vierte Michael Stolle bangt um seine EM-Teilnahme... (Foto: Chai)
Hiobsbotschaften von Stolle und BuderStabhochspringer Michael Stolle bleibt vom Pech verfolgt. Zunächst hatte er im Februar seine Hallensaison verletzungsbedingt abbrechen müssen, nun ereilte ihn ein neuerlicher Rückschlag, nachdem er von den Ärzten wieder grünes Licht bekommen hatte. In der letzten Woche zog er sich einen Teilriss der Plantarsehne zu und muss um die EM-Saison bangen. Dagegen glaubt Kugelstoßer Oliver-Sven Buder, der sich kürzlich in Leipzig im Lendenwirbelbereich und am Ellenbogen operieren liess, wieder rechtzeitig fit zu sein. Nach einer Reha-Maßnahme will der EM-Botschafter wieder angreifen.
Bekele zurück in die Heimat - Kein Balmoral-Start
Die Freude war nur von kurzer Dauer. Kenenisa Bekele, das Jahrhundert-Talent aus Äthiopien, startet doch nicht beim "Balmoral Race" über fünf Meilen rund um die Sommerresidenz der königlichen Familie. Peter Elliott, früher einer der weltbesten 1500-Meter-Läufer, heute Renndirektor, der das Elitefeld für diese hochkarätig besetzte Veranstaltung am Ostersamstag verpflichtet, schiebt Frust. Denn sein Lauf ist jetzt um die Hauptattraktion ärmer. "Bekele ist sehr müde und nach Äthiopien zurück geflogen", begründete die "Global Sports Communication", die den 20-jährigen Nachwuchsläufer betreut, die kurzfristige Absage. "Natürlich bin ich enttäuscht, dass Bekele nicht nach Balmoral kommt", erklärte Elliott, "aber ich ärgere mich auch, dass mich keiner kontaktiert hat, als ich in Dublin war." Das könne er nicht nachvollziehen. "Die Leute haben offensichtlich ein kurzes Erinnerungsvermögen", schimpfte Elliott, "im Dezember beim Great North Cross haben wir ihn noch starten lassen, obwohl unser Budget schon ausgeschöpft war. Deshalb bin ich sehr erstaunt, dass wir auf diese Weise für unser Entgegenkommen belohnt werden. Denn es ist ja nicht so, dass Bekele verletzt wäre."
Steinle britischer Hoffnungsträger in London
Die Hoffnungen ruhen auf den schmalen Schultern von Mark Steinle. Die Engländer drücken ihm fest, ganz fest die Daumen beim "Flora London Marathon". Zwei Mal ist er in der britischen Metropole gestartet. Vor zwei Jahren war Steinle Elfter in 2:11:18 Stunden und zwölf Monate später Sechster in 2:10:46 Stunden. Das ist seither seine Bestzeit. "Ich glaube schon, dass ich wieder eine 2:10 drauf habe", erklärte er, "ich kann auch ohne Druck laufen." Steinle, der im November 28 wird, ist nur ein "dark horse", wie sie auf der Insel sagen, ein Außenseiter, den kaum einer auf der Rechnung hat. Khalid Khannouchi, der Welt schnellster Marathonmann (2:05:42 h in Chicago 1999), Haile Gebrselassie, Paul Tergat und Antonio Pinto sind die Favoriten. "Es wird keiner erwarten", so Steinle, "dass ich diese Athleten schlage." Doch er ist gut in Schuss. Denn Steinle hat vor anderthalb Wochen den Halbmarathon im spanischen Murcia in 1:03:02 Stunden gewonnen. Das war sein erster ernsthafter Wettkampf seit dem London-Marathon 2001. "Es lief ganz gut", gab er grünes Licht für das Rennen der Rennen am 14. April, "ich bin zufrieden mit meiner Vorbereitung." Im Herbst will Steinle noch einen Marathon bestreiten. Am liebsten auf der ultraschnellen Strecke in Chicago! "Ich würde auch gern bei den Commonwealth Games starten oder bei den Europameisterschaften in München", bemerkte er, "doch man muss Prioritäten setzen. Mehr als zwei Marathonläufe pro Saison sind nicht vorteilhaft. Sicherlich gibt es einige große Namen wie Gert Thys, der drei Mal hintereinander unter 2:08 gekommen ist. Doch diese Zeiten kann er jetzt nicht mehr laufen." Steinles Devise lautet: Weniger ist manchmal mehr!
Wilson Kigen siegt in Den Haag
Der "City-Pier-City-Loop" über 20 Kilometer in Den Haag, eine der populärsten Laufveranstaltungen in Holland, war fest in kenianischer Hand. Wilson Kigen, der kleine Kenianer aus dem Rennstall von Jos Hermens, trug die Favoritenbürde. Nach seinen Erfolgen in Egmond aan Zee und in Alphen wollte er sich wieder das erste Preisgeld einsacken. Doch zwei seiner Landsleute durchkreuzten seine Pläne. Yussuf Songoko, ein Schützling von Dr. Gabriele Rosa aus dem italienischen Fila-Team, verabschiedete sich von seinen Landsleuten und siegte überlegen in 1:00:53 Stunden. Auf den Ehrenplätzen folgten Salim Kipsang (1:01:07 h) und Wilson Kigen (1:01:11 h). Bester Holländer war Jereon Damme als Zwölfter in 1:03:05 Stunden. Er steckt mitten in den Trainingsvorbereitungen für den Rotterdam-Marathon am 21. April. Den Triumph der Kenianer komplettierte Linah Cheruiyot, die sich allerdings mächtig anstrengen musste, um die Belgierin Marleen Renders in Schach zu halten. Cheruiyot, die bei der Halbmarathon-WM in Brüssel im Mai starten möchte, setzte sich in 1:08:54 Stunden durch. Renders lag nur zwei Sekunden zurück. Den dritten Rang belegte die einstige Duathlon-Weltmeisterin Irma Heeren in 1:10:49 Stunden.